Brände in Brasilien In diesen Produkten steckt Regenwald
Der brasilianische Regenwald brennt weiter. Mit einigen einfachen Tipps können Sie die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt schützen – auch von Deutschland aus.
Die Lunge der Welt: So wird der Regenwald im Amazonasgebiet auch genannt. Gerade wüten dort Waldbrände und Regierungen verhandeln, wie sie am besten bekämpft werden können. Doch auch als Verbraucher können Sie dem Regenwald helfen – indem Sie etwa bestimmte Dinge nicht kaufen. In vielen Konsumgütern versteckt sich nämlich Regenwald.
1. Fleisch aus Deutschland
Regenwald wird immer wieder gerodet, um mehr Weideflächen für Rinder zu schaffen. Immer wieder heißt es deshalb, Konsumenten sollten als ersten Schritt auf Fleischprodukte aus Südamerika verzichten. Genauso wichtig ist es aber, auch lokale Fleischerzeugnisse bewusst zu konsumieren. Viele Tiere, die in Deutschland in Massentierhaltung gezüchtet werden, werden nämlich mit Soja gefüttert, das auf gerodetem Regenwaldboden angebaut wird. Achten Sie deshalb beim Fleischkauf auf biologische Haltung.
2. Möbel und Einrichtungsgegenstände
Wenn Sie das nächste Mal Einrichtungsgegenstände kaufen, achten Sie darauf, dass keine Tropenhölzer darin stecken. Selbst Zertifikate, die vermeintlich "gutes" Tropenholz kennzeichnen sollen, geraten immer wieder in die Kritik. Ihre Hölzer stammen oft aus Monokulturen, die die Umwelt in den Regenwäldern belasten. Empfehlenswert sind dagegen Möbel aus heimischen Holzarten wie etwa Kiefer oder Eiche.
3. Papierprodukte
Der Zellstoff, aus dem Papier zu einem Großteil besteht, wird aus Holz gewonnen. Für ein Kilo Papier werden 2,2 Kilogramm Holz benötigt. Laut der Tropenwaldstiftung Oro Verde stammen 31 Prozent des Zellstoffs, der in Deutschland verarbeitet wird, aus dem brasilianischen Regenwald. Die Organisation rät deshalb, Papier sparsam zu verwenden und beim Einkaufen zu Recyclingpapier zu greifen – sei es bei Druckerpapier, Schreibheften, Taschentüchern oder Toilettenpapier.
4. Palmöl in vielen Lebensmitteln
Aus Ölpalmen kann Palmöl gewonnen werden. Der Rohstoff ist wegen seines neutralen Geschmacks vor allem in vielen Lebensmitteln zu finden. So versteckt sich Palmöl beispielsweise in Fertiggerichten sowie in Schokolade. Aber auch in der Fertigung von Gebrauchsgegenständen, Seifen und Kerzen wird auf Palmöl zurückgegriffen.
Das Problem: Um möglichst großflächig Ölpalmen anzubauen, werden Regenwälder gerodet und der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört. Für Konsumenten ist es seit 2014 leichter, den Rohstoff in Produkten zu erkennen. Palmöl muss mittlerweile nämlich als solches auf Lebensmitteln deklariert sein.
Auch die Politik in die Pflicht nehmen
Nicht nur Verbraucher, auch die Politik kann etwas gegen die bedenkliche Situation im brasilianischen Regenwald tun. Mehrere Regierungschefs haben mittlerweile Bedenken zu den Mercosat-Verhandlungen geäußert, darunter auch Emmanuel Macron.
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Grundsätzlich gilt: Wer sich politisch engagiert, kann auch die deutsche Regierung dazu animieren, sich stärker für die Umweltprobleme im Amazonasgebiet einzusetzen. Bürger können etwa mit ihren Abgeordneten sprechen oder entsprechende Petitionen unterzeichnen.