Sterben geht weiter Tropisches Virus tötet noch mehr Amseln
Im letzten Jahr sind viele Vögel an dem tropischen Usutu-Virus verendet. Experten befürchten nun, dass die Krankheit in diesem Jahr noch mehr Tiere töten könnte – und erklären, was Sie mit kranken Tieren tun sollten.
Das tropische Usutu-Virus wird Experten zufolge in diesem Jahr vermutlich zu einem noch stärkeren Amselsterben in Deutschland führen als im vergangenen Jahr. Es sei deutlich feuchter und mückenreicher als im Vorjahr. "Daher könnte die diesjährige Usutu-Saison noch stärker ausfallen", sagt Usutu-Experte Renke Lühken vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Mücken übertragen das Virus.
Experte schätzt: Virus tötete halbe bis eine Million Amseln
Seit Jahresbeginn seien deutschlandweit über 1.300 Verdachtsfälle gemeldet worden, teilt der Naturschutzbund (Nabu) mit. Bei der bisher schwersten Usutu-Epidemie 2018 seien es im gleichen Zeitraum 800 Meldungen gewesen. Die Zahl gebe nur einen Bruchteil der tatsächlich erkrankten Vögel wider, betont Vogelkundler Lars Lachmann vom Nabu. Er schätzt die Zahl toter Amseln auf etwa eine halbe bis eine Million jährlich.
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Infizierte Vögel wirken krank und apathisch, bis sie nach einigen Tagen sterben. Das Virus wurde 2011 erstmals hierzulande registriert. Nabu und Tropenmediziner bitten darum, kranke oder verendete Tiere zu melden und möglichst zur Untersuchung einzusenden. "Man kann die Vögel auch in vielen Kreisveterinärämtern abgeben", sagt Lachmann.
- Nachrichtenagentur dpa