Ein Detail sorgt für Seltenheit "Bares für Rares": Alter Schaukelstuhl entpuppt sich als Schatz
Katrin Weth und Chrysantha Hofmann bieten schweren Herzens ein Sitzmöbel, das schon lange in Familienbesitz ist, bei "Bares für Rares" zum Verkauf an. Dass es bei den Händlern so begehrt ist, damit hätten sie nicht gerechnet.
Einen alten Schaukelstuhl wollen Chrysantha Hofmann und Katrin Weth, Mutter und Tochter aus der Nähe von Heidelberg, bei "Bares für Rares" veräußern. Nach einer kurzen Begrüßung von Moderator Horst Lichter, ergreift Experte Albert Maier gleich das Wort, denn er hat etwas Interessantes an dem Sitzmöbel entdeckt.
"Horst, kannst du diesen Aufkleber hier sehen? Da steht drauf: 'Jacob & Josef Kohn Wien'", sagt der 69-Jährige. "Oh, das ist bekannt, sehr bekannt", weiß Lichter und fragt das Mutter-Tochter-Gespann: "Woher habt ihr dieses schöne Stückchen?"
"Das ist ein Erbstück und das haben wir vor 50 Jahren zur Hochzeit bekommen von den Schwiegereltern. Der Stuhl ist schon sehr lange in der Familie. Mein Mann hat schon als Kind darauf geschaukelt", erklärt Chrysantha Hofmann die Herkunft des Schaukelstuhls.
Ein Detail sorgt für Seltenheit
Albert Maier sieht darin ein typisches Beispiel für den Wiener Jugendstil um 1900. "Dieses Modell ist mit ziemlicher Sicherheit von dem berühmten Architekten und Designer Josef Hoffmann. Und der Schaukelstuhl wurde im Jahre 1915 vorgestellt. Das interessante an dieser Art von Möbel ist das Bugholz. Die Firma Kohn hatte seit 1860/70 ein Privileg, dass sie Buchenholz biegen konnten unter Dampf", weiß der Experte.
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Ein Detail macht den Stuhl zudem zu einer echten Rarität. "Außergewöhnlich ist, dass die Sitzfläche – der Sattelsitz – aus Holz ist und dass der nicht geflochten ist. Das ist eine Seltenheit", staunt Maier. Mutter und Tochter hätten gerne einen vierstelligen Betrag für den Schaukelstuhl. Das Geld benötigen sie für die anstehende goldene Hochzeit und zwei runde Geburtstage.
"Hoffmann war ein richtig guter Designer, deswegen würde ich sagen: 1.000 bis 1.500 Euro müssten drin sein", bestätigt der Experte ihnen und Horst Lichter überreicht die Händlerkarte.
Händler zahlt mehr als vereinbart
"Also Mädels, ihr gefallt mir besser als der Stuhl", sagt Walter Lehnertz ganz charmant zur Begrüßung des Duos im Händlerraum. Daniel Meyer und Fabian Kahl interessieren sich dagegen mehr für das Sitzmöbel und liefern sich eine echte Bieterschlacht. "Vergiss es, du kriegst ihn nicht", macht Meyer eine Kampfansage an seinen Kollegen, der daraufhin ganze 2.000 Euro für den Stuhl bietet.
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Meyer hält aber sein Wort und bekommt für 2.380 Euro letztlich den Zuschlag – zahlt jedoch 2.390, weil er keinen 10-Euro-Schein mehr hat. "Das ist ein Liebhaberpreis", gibt er zu. Horst Lichter, der Mutter und Tochter zum Schluss mit Küsschen verabschiedet, freut sich mit den beiden: "Das gibt eine Riesenparty!"
- "Bares für Rares" vom 27. Juni 2019