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Diese Plastikprodukte lassen sich durch Alternativen ersetzen


Aus Wachs und Bambus
Diese Plastikprodukte lassen sich durch Alternativen ersetzen

Von dpa, dpa-tmn
Aktualisiert am 14.10.2019Lesedauer: 4 Min.
Alternative zur Frischhaltefolie: Das Textil wurde mit Jojobaöl, Harz und Bienenwachs behandelt.Vergrößern des Bildes
Alternative zur Frischhaltefolie: Das Textil wurde mit Jojobaöl, Harz und Bienenwachs behandelt. (Quelle: Franziska Gabbert/dpa)
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Müllvermeidung hört nicht beim Verzicht auf Plastiktüten auf. Es gibt viele Produkte im Haushalt, die nach kurzer Anwendung weggeworfen werden – wie Frischhaltefolie und Zahnbürsten. Kennen Sie diese Alternativen schon?

Ein Problem kann zu einer Idee werden. Aus Plastiktüten oder -flaschen, die sonst häufig in den Meeren landen, werden inzwischen zum Beispiel häufig Textilien. Solch effektives Recycling ist aber nur ein Teil der Lösung. Die Industrie muss sich auch damit auseinandersetzen, problematische Stoffe zu vermeiden. Dass es kreative Ideen zur Plastikvermeidung gibt, zeigt die Konsumgüterbranche auf ihrer Weltleitmesse Ambiente in Frankfurt.

Plastikfreie Alternativen für Frischhaltefolie und Einweggeschirr

Ein problematisches Kunststoffprodukt ist Frischhaltefolie. Sie landet – nach dem Gebrauch dreckig und unhygienisch – meist im Restmüll. Es gibt aber dauerhafte Varianten, zum Beispiel das Produkt Bee's Wrap. Der Baumwollstoff soll Frischhalte- und Alufolie ersetzen. Er ist mit Jojobaöl, Harz und Bienenwachs behandelt, sodass er ein Jahr lang mit Wasser und etwas Seife gewaschen werden kann, ohne seine Funktion zu verlieren oder Gerüche anzunehmen, erläutert Ellen Visser, die für den EU-Vertrieb für Bee's Wrap zuständig ist. Anschließend kann der Stoff auf dem Kompost verrotten.

Ein anderes Problem ist das Einweggeschirr für Partys, Picknicks und Ausflüge. Es bleibt schon mal in Parks, auf Wiesen und an Straßenrändern zurück. Viele Unternehmen wie auch Ex.Tra haben Alternativen entwickelt, die verrotten können. Die Teller aus Papierfasern sollen Angaben des Unternehmens zufolge unter Laborbedingungen nach zwölf Wochen nicht mehr von Kompost zu unterscheiden sein.

To-go-Becher werden immer beliebter

Geradezu eine Schwemme von Alternativen gibt für zwei typische Wegwerfprodukte: Plastikflaschen und Einmalbecher für den Kaffeegenuss unterwegs. Natürlich gibt es längst viele auswaschbare Trinkflaschen und Mehrwegbecher. Jedoch waren diese nicht immer besonders beliebt. So hatte das Unternehmen Stelton zwar "quasi von Anfang an" Trinkbehälter im Angebot, "nur kaufte sie keiner", sagt Chef Michael Ring. "Jetzt ist die Zeit gekommen. Wir verkaufen sehr viele davon, und ich meine wirklich sehr viele."

Dass aber gerade die modischen Hipster und Influencer dazu greifen, die Trends beleben und vorantragen, hat Ring überrascht – noch mehr, dass für ihn der Becher vielerorts schon zum modischen Accessoire geworden ist. Ein schicker To-go-Becher werde seiner Meinung nach aktuell herumgetragen und präsentiert wie die Handtasche und das Smartphone.

Dafür aber musste sich die Branche verstärkt mit einem schickeren Design auseinandersetzen, erklärt Ring. Und auch mit modischen Details. Steltons Idee: Der minimalistische "To Go Click"-Isolierbecher ist auch mit einem Spiegel als Deckel erhältlich, in dem man unterwegs checken kann, ob die Frisur sitzt.

Mealprepping liegt im Trend

Nicolette Naumann, Bereichsleiterin der Messe Ambiente, teilt Rings Eindruck: Die Behälter für Getränke, aber auch jene fürs Essen unterwegs, "bieten im ersten Moment vielleicht etwas weniger Komfort, was aber schnell umschlägt in den Gedanken: "Dann will ich auch eine besondere Box haben, die etwas über mich aussagt". Es geht nicht rein um die Funktion."

Auch beim Unternehmen Mepal nimmt man einen Wandel in der Wahrnehmung der To-go-Behälter wahr. Das Unternehmen stattet seit langem in seiner Heimat, den Niederlanden, quasi jedes Kind mit Brotzeitboxen aus, aber an die Erwachsenen kam es lange nicht heran, berichtet Marketingexperte Christoph Reermann von Mepal. Und wenn, dann wurden Trinkbehälter und Mitnahmeboxen eher dem Camping zugesprochen, nicht aber dem Gebrauch im Alltag. Das habe sich geändert: "Viele Menschen nehmen inzwischen gerne ihr Frühstücksmüsli oder Mittagessen mit."

Allem, was in Mode kommt, gibt man derzeit gerne einen eigenen Namen – Mealprepping nennt man nun das Vorbereiten und Mitnehmen von Essen. Umgesetzt wird es gerade auch von jenen Menschen, die Wert auf gesundes Essen legen. Diese will Mepal ansprechen, indem es seine – ebenfalls minimalistisch gestalteten Essensbehälter für Suppe, Salat und Brote – mit kleinen Details aufwertet. So lassen sich an das Hauptfach gesonderte durchsichtige Boxen in gleicher Optik klicken, in denen sich Nüsse oder Früchte für das Müsli extra transportieren lassen. Und die Obstbox hat einen Siebeinsatz, damit die Früchte nach dem Waschen abtropfen können.

Strohhalme aus Holz und Zahnbürsten aus Bambus

Die Liste der umweltkritischen Produkte, die sich ersetzen lassen, ist lang – und die alternativen Ideen oftmals nicht neu. Erwähnenswert ist aber noch eine weitere Produktgruppe, die aktuell einen Schub erhält: So fallen immer mehr Alternativen für den Einwegstrohhalm auf. Dieser klassische Wegwerfartikel aus Plastik wird in der EU in naher Zukunft verboten sein. Daher bringen die Firmen aktuell viele Alternativen aus Glas, aus Metall und Holz, darunter insbesondere Bambus, auf den Markt. Zwar sind diese Strohhalme erstmal etwas teurer in der Anschaffung, halten dafür aber je nach Material mindestens sehr lange bis quasi ewig.

Bei Hartplastik geben einzelne Hersteller etwa 1.000 Nutzungseinheiten an. Übrigens immer mit dabei im Set: eine dünne lange Reinigungsbürste für die Innenseite. Die meisten Varianten dürfen außerdem in die Spülmaschine. Auch Handzahnbürsten werden aus umweltverträglicheren Materialien wie Holz, auch darunter insbesondere Bambus, hergestellt. Die Borsten bestehen aus Bambuskohle.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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