Bei Hotelbuchungen Thomas Cook Signature zieht Änderungen zurück
Seit das neue Reiserecht gilt, sichern große Reiseveranstalter auch einzelne Hotelbuchungen wie Pauschalreisen ab. Einige Experten halten das für rechtlich fragwürdig. Jetzt rudert ein Anbieter zurück.
Thomas Cook sichert einzelne Hotelbuchungen künftig doch nicht mehr wie Pauschalreisen ab. Wegen der Rechtsunsicherheit würden Nur-Hotel-Buchungen ab 1. September wieder als Einzelleistung vertrieben, teilt der Veranstalter mit. Urlauber erhalten dann keinen Sicherungsschein mehr, wenn sie bei Thomas Cook Signature oder Neckermann Reisen nur das Hotel buchen.
Keine Absicherung bei Insolvenz
Eine Pauschalreise besteht rechtlich aus mindestens zwei Leistungen für die gleiche Reise, etwa Flug und Hotel. Ein Sicherungsschein ist dann gesetzlich vorgeschrieben und die Reise gegen eine Insolvenz des Veranstalters abgesichert. Geht der Anbieter pleite, bekommt der Urlauber sein angezahltes Geld zurück.
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Große Reiseveranstalter wie Tui, Thomas Cook und DER Touristik hatten in diesem Sommer damit begonnen, auch einzelne Leistungen wie Hotelbuchungen als Pauschalreisen abzusichern. Sie kombinieren zum Beispiel die Hotelbuchung künstlich mit einem Servicepaket, das aus Krisenmanagement, Reiseleiterservice und Betreuung besteht. Hintergrund ist das neue Reiserecht, das seit 1. Juli gilt. Doch Juristen haben Zweifel, ob die Konstruktion rechtens ist.
Betreuung vor Ort bleibt
Die Pauschalreise ist gesetzlich gut abgesichert: Der Urlauber bekommt bei Insolvenz des Veranstalters sein Geld zurück, wird bei Krisen vor Ort durch einen Reiseleiter betreut, kann bei Mängeln den Reisepreis mindern und Schadenersatz verlangen. Eine Betreuung will Thomas Cook künftig weiterhin auch Kunden nur mit Hotel bieten. Dies soll ein Mehrwert gegenüber Hotel-Buchungsplattformen sein.
- dpa