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Naturparadies am Ende: Great Barrier Reef bleicht aus


Naturparadies am Ende
Great Barrier Reef stirbt wegen Klimawandels

Von t-online, az

Aktualisiert am 12.04.2017Lesedauer: 2 Min.
Weltweit sterben KorallenriffeVergrößern des Bildes
Durch die Erderwärmung sterben Korallenriffe weltweit (Quelle: Kyodo News/imago-images-bilder)
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Das Great Barrier Reef in Australien stirbt aus. Über zwei Drittel der Korallen bleichten 2016 und dieses Jahr aus – so viel wie noch nie zuvor. Das Ende des bunten Naturschauspiels ist unaufhaltsam: Schuld sind die hohen Meerestemperaturen als Folge der Erderwärmung.

Die Bezeichnung "Katastrophe" ist leider keine Übertreibung: Das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Erde mit seiner unvergleichlichen Vielfalt an Meerstieren, steht vor dem Ende.

Vierte Korallenbleiche in nicht einmal 20 Jahren

Schon das zweite Jahr in Folge bleichte die Unterwasserwelt nun aus, nachdem 2016 bereits zwei Drittel des Ökosystems den Farbenreichtum verlor. Diese Ereignisse sind verheerend: Damit ist das schon die vierte große Korallenbleiche seit 1998 und 2002, die das UNESCO-Weltnaturerbe bedroht. Und es ist keine Besserung in Sicht, falls die Temperatur weltweit noch mehr steigt als um einen Grad Celsius.

Ausgestorbene Schätze

Einige Korallen, die bis zu 100 Jahre alt waren, sind für immer verloren. Mittlerweile sind bereits rund 1500 Kilometer des etwa 2300 Kilometer langen Riffs vor der Ostküste Australiens erblasst. Nur der Süden ist bisher verschont geblieben, da das Wasser dort kühler ist.

Klimawandel tötet Korallenmeer

Der Hauptgrund für diese Naturkatastrophe ist die Klimaerwärmung und die damit ungewöhnlich hohen Meerwassertemperaturen. Korallen sind Nesseltiere. Diese sensiblen Organismen können nur bei bestimmten Temperaturen existieren. Sie gehen eine Symbiose mit einzelligen Algen ein, von denen sie auch ihre Färbung erhalten.

Korallen und Algen: Keine Farbe bei zu warmem Wasser

Wird das Meerwasser zu warm, stoßen die Korallen die Algen wieder ab – und verlieren damit auch ihre Farbe. Zurück bleibt nur ein gräuliches Kalkskelett. Wenn eine Koralle ausbleicht, stirbt sie zwar nicht zwangsläufig – jedoch braucht sie mindestens ein Jahrzehnt, um sich von dieser Belastung zu erholen, berichtet der Wissenschaftler James Kerry der FAZ.

Doch da die globale Erderwärmung kontinuierlich zunimmt, ist es unwahrscheinlich, dass sie jemals wieder Farbe annehmen: Die Korallen werden wohl vollständig aussterben.

Naturwunder: Schönheit bis ins Weltall

Das Great Barrier Reef gilt als eines der sieben Weltwunder der Natur und ist das berühmteste Tauchgebiet der Welt. Es kann mit bloßem Auge sogar vom Weltraum aus gesehen werden. Das Naturparadies beherbergt einen Artenreichtum mit rund 10.000 verschiedenen Lebewesen: neben Fischen, Schildkröten und Vögeln auch Tiere wie Seefedern, Schwämmen oder Stachelhäutern. Das Great Barrier Reef bildet mit seinen 359 Steinkorallenarten die größte von Lebewesen geschaffene Struktur auf der Erde

Mitschuld: Australiens Gier nach dem Klimakiller Kohle

Die Naturkatastrophe hat aber auch eine politische Komponente: Schuld am Korallensterben ist auch die australische Regierung selbst. Das Land verdient viel Geld mit dem Export von Kohle – einem Klimakiller schlechthin.

Und offensichtlich hat das Land nicht vor, daran etwas zu ändern: Die Regierung plant den Ausbau des Kohlehafens Abbot Point, der nur 20 Kilometer vom Korallenriff entfernt ist. Damit setzt sie aufs Spiel, den Status des Weltnaturerbes zu verlieren.

Umweltsünder Australien? Im Vergleich mit anderen Industrienationen hat das Land einen der höchsten Ausstöße an Klimagasen pro Einwohner zu verantworten, berichtet der SRF. So oder so: Der Mensch hat entschiedenen Anteil an dieser Bedrohung für die Natur.

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