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"Öko-Test" kritisiert Entzündungshemmer in Sonnenschutzmitteln für Kinder


Sonnenbrand wird verschleiert
"Öko-Test" kritisiert Entzündungshemmer in Sonnenschutzmitteln für Kinder

Aktualisiert am 02.09.2015Lesedauer: 2 Min.
"Öko-Test": 23 Sonnenschutzmittel für Kinder im TestVergrößern des Bildes
Was taugen Sonnenschutzmittel für Kinder? "Öko-Test" hat 23 Produkte bewertet. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Jeder Sonnenbrand hinterlässt bleibende Schäden und erhöht das Risiko für Hautkrebs. Gerade die empfindliche Haut von Kindern muss sorgfältig geschützt werden.

"Öko-Test" untersuchte 23 Sonnenschutzmittel mit einer Preisspanne von 2,23 Euro bis 75,60 Euro pro 200 Milliliter. Testsieger mit der Bestnote "Sehr gut" ist ein Naturkosmetikprodukt. Fünf weitere Produkte wurden für "gut" befunden. Die meisten Sonnenschutzmittel für Kinder schnitten allerdings nur befriedigend ab.

"Neben altbekannten Problemen sind in diesem Test weitere Schwachstellen hinzugekommen", teilt "Öko-Test" in der Juni-Ausgabe mit. Die Verbraucherschützer stießen nicht nur auf potenziell gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, sondern auch auf Zusätze, die eine längere Schutzwirkung vortäuschen.

Kritik an "Verschleierungstaktik"

Dabei handelt es sich um entzündungshemmende Substanzen wie Panthenol, Aloe vera, Bisabolol und Ectoin, Calendula, Glycyrrhiza Inflata Root Extract und Tilliroside. Sie pflegen und beruhigen die Haut - diese an sich positive Wirkung ist in Sonnenschutzmitteln trügerisch, weil sie die Rötung der Haut verzögert. Doch Rötung ist ein wichtiges Alarmsignal, mit dem die Haut zeigt, dass sie ein Übermaß an Sonnenstrahlen abbekommen hat.

"Die Mittel sollen Sonnenbrand verhindern und nicht verschleiern", betont "Öko-Test" und verweist auf eine kritische Bewertung solcher Zusatzstoffe in Sonnenschutzmitteln durch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR). 17 der 23 getesteten Produkte enthalten entzündungshemmende Substanzen. Nach Auffassung von "Öko-Test" haben sie in Sonnenschutz für Kinder nichts zu suchen. Deshalb gab es Punktabzug.

Sinnvoll sind Aloe vera und Co. dagegen in After-Sun-Produkten, die die Haut nach dem nach dem Sonnenbad pflegen.

Chemische Filter kontra mineralische Filter

Zum Schutz der Haut vor UVA- und UVB-Strahlen enthalten Sonnenschutzmittel entweder chemische oder mineralische Filter. Chemische ziehen in die Haut ein, mineralische Filter bilden eine dünne Schicht auf der Haut und reflektieren das Sonnenlicht. Grundsätzlich befürwortet "Öko-Test" mineralische Filter wie zum Beispiel Titandioxid oder Zinkoxid. Zwar lassen sich die Cremes schwerer einreiben und hinterlassen einen weißen Schleier - Vorteil wiederum sei, dass Eltern daran sehen können, ob das Kind an allen Hautpartien gründlich eingecremt ist.

Einige chemische Filter sind umstritten, weil sie möglicherweise wie Hormone wirken. Solche fanden die Tester in jedem zweiten Produkt.

Lichtschutzfaktor: je höher, desto besser?

Laut "Öko-Test" halten Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 schon 95 Prozent der UVB-Strahlen ab. Ein höherer LSF erhöhe den Schutz nur geringfügig. Eltern, die gegenüber Nanopartikeln Misstrauen hegen, sollten Cremes oder Lotionen statt Sprays verwenden. Die Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass Nanopartikel seit 2013 auf der Liste der Inhaltsstoffe gekennzeichnet werden müssen.

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