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Paris: Luftverschmutzung durch Verkehrswende um 40 Prozent reduziert


Von Bürgermeisterin angetrieben
Autos aus Innenstadt verbannt: die Folgen für Paris

Von dpa, ams

18.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Frau radelt vor dem Eiffelturm (Archivbild): In Paris werden Autos immer mehr aus dem Zentrum der Stadt verbannt.Vergrößern des Bildes
Eine Frau radelt vor dem Eiffelturm (Archivbild): In Paris werden Autos immer mehr aus dem Zentrum der Stadt verbannt. (Quelle: Kiran Ridley/getty-images-bilder)
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In Paris werden immer mehr Straßen für Autos gesperrt. Das sorgt nicht bei allen für Begeisterung – hat aber einen positiven Effekt für die Stadt.

Die französische Hauptstadt Paris, Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 2024, hat sich im Zuge einer grünen Initiative massiv verändert. Die 15 Millionen Besucher der sportlichen Großveranstaltung werden eine Stadt erleben, die in den vergangenen zehn Jahren ihre Abhängigkeit von Autos drastisch reduziert hat, berichtet NBC News. Umweltaktivisten, Stadtplaner und Verkehrsbefürworter sehen darin ein Vorbild für Städte weltweit.

Seitdem die Sozialistin Anne Hidalgo 2014 Bürgermeisterin ist, hat Paris über 100 Straßen für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, die Parkgebühren für SUVs verdreifacht, etwa 50.000 Parkplätze entfernt und mehr als 1.300 Kilometer Fahrradwege gebaut. Diese Maßnahmen haben zu einem Rückgang der Luftverschmutzung um 40 Prozent geführt, so die Stadtverwaltung laut NBC News.

Hidalgo erklärte dazu in einer Pressemitteilung im März: "Wie haben wir das erreicht? Indem wir eine große und radikale Veränderung vorgenommen haben: das Ende der Autoabhängigkeit."

Einwohner unterstützen Hidalgos Kurs

Trotz sinkender Zustimmungswerte und einer gescheiterten Präsidentschaftskandidatur unterstützt eine Mehrheit der Pariser Bürger laut einer Umfrage aus dem Jahr 2023 weiterhin Hidalgos umweltpolitische Reformen.

Eine Einwohnerin von Paris äußerte gegenüber NBC News seine volle Unterstützung für die Anti-Auto-Politik der Bürgermeisterin. Louise Claustre sagte: "Ich werde immer Politiken unterstützen, die Autos reduzieren und das Gehen und Radfahren fördern. Als Pariserin und Mutter eines kleinen Kindes denke ich, dass die Stadt sicherer und weniger verschmutzt sein wird, wenn es weniger Autos gibt."

Das Ziel: Die "15-Minuten-Stadt"

Die Veränderungen in Paris wurden unter anderem von Carlos Moreno inspiriert, einem Professor an der Universität Paris 1 Panthéon-Sorbonne und ehemaligen Berater Hidalgos. Moreno ist einer der Begründer des Konzepts der "15-Minuten-Stadt", in der alle grundlegenden Bedürfnisse innerhalb eines kurzen Spaziergangs oder einer Radfahrt erreichbar sein sollen.

"Es gab Widerstand von klimaskeptischen Menschen, der Automobil-Lobby und insbesondere von Autofahrern", sagte Moreno. "Aber dies ist nicht mehr die Zeit für Autos, und wir müssen gegen sie kämpfen für eine kohlendioxidarme Zukunft." Kritik kommt etwa von Handwerker und Lieferanten, die klagen, dass sie oft nicht mehr in der Nähe ihrer Kunden parken können. Eine autofeindliche Politik wird Hidalgo auch von Bewohnern des Umlandes vorgeworfen, das nicht mehr an die Metro angeschlossen ist.

Nicholas Klein, Professor für Stadt- und Regionalplanung an der Cornell University (USA), betonte die Notwendigkeit von Verkehrsreformen angesichts der Klimakrise. "Der Hauptbeitrag zum Klimawandel kommt von den Verkehrsemissionen. Jeder einzelne Mensch, den wir aus einem benzinbetriebenen Auto holen und dazu bringen können, mit der Metro zu fahren, zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, ist ein enorm wichtiger Schritt zur Linderung der Auswirkungen des Klimawandels", sagte er.

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