Bis zu 300 tote Tiere Luftaufnahmen zeigen Elefanten-Kadaver in Botsuana
Im afrikanischen Botsuana kommt es derzeit zu einem rätselhaften Massensterben von Elefanten. Die Ursache dafür ist noch völlig unklar. Bilder der toten Tiere machen das Ausmaß deutlich.
Die Aufnahmen aus der Luft sind erschreckend: Mitten im beliebten Okavango-Delta in Botsuana liegen zahlreiche Elefanten-Kadaver. 275 tote Tiere sind bestätigt, Tierschützer sprechen von mehr als 300 Opfern. Die Bilder sehen Sie oben im Video oder hier. Der Grund für das rätselhafte Massensterben der Elefanten ist zu diesem Zeitpunkt völlig unklar. Da die Tiere noch im Besitz ihrer Stoßzähne waren, wird Wilderei derzeit ausgeschlossen.
Die Elefanten seien offenbar auch unabhängig von ihrem Alter und Geschlecht betroffen, schreibt Michael Case von der Tierschutzorganisation Elephants Without Borders in einem Bericht. Sie hätten noch lebende Elefanten angetroffen, die schwach, lethargisch und ausgezehrt gewirkt hätten, berichtete Case weiter. Einige von ihnen wirkten desorientiert und lahmten. "Wir haben einen Elefanten beobachtet, der im Kreis herumlief und es auch trotz der Hilfe anderer Tiere aus seiner Herde nicht schaffte, die Richtung zu wechseln."
Erste tote Elefanten im Mai
Proben der toten Tiere werden derzeit in den Nachbarländern Südafrika und Simbabwe sowie in Kanada untersucht. Die ersten Kadaver wurden nach offiziellen Angaben bereits am 11. Mai gefunden. Seitdem sind zahlreiche weitere tote Tiere entdeckt worden.
Botsuana hat in Afrika einen guten Ruf in Sachen Natur- und Tierschutz und ist bei Touristen beliebt. Im Vorjahr hatte es allerdings international Empörung wegen der Aufhebung des Elefantenjagdverbots gegeben. Während die Zahl der Elefanten in vielen Regionen Afrikas zurückgeht, ist sie in dem Binnenstaat laut offiziellen Angaben von etwa 50.000 im Jahr 1991 auf gut 130.000 Tiere angestiegen.
- Nachrichtenagenturen dpa/AFP