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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Essig greift Naturstein an Die schlimmsten Putzfehler im Haushalt
Hartnäckige Kalkflecken, verstaubte Fenster und unschöne Ablagerungen in der Toilette: Wer den Kampf gegen die Verschmutzungen aufnimmt, kann eine ganze Menge falsch machen.
Nicht jedes Hausmittel ist sinnvoll. Essig greift beispielsweise Naturstein an und ein Mix aus WC-Reinigern kann schnell zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Diese Putzfehler sollten Sie vermeiden.
Klobürste zu früh zurückstellen
Nach der Reinigung der Toilette wird die Klobürste häufig direkt zurück in ihre Vorrichtung gestellt. Das bedeutet: Die Keime von der Reinigung bleiben in den Borsten hängen und können sich in dem nassen Sammelbecken der Bürstenvorrichtung vermehren.
Besser ist es, die Toilettenbürste nach der WC-Reinigung zu desinfizieren und sie anschließend gut trocknen zu lassen. Klemmen Sie sie dafür zwischen den Sitz und den Deckel. Die Borsten hängen dabei über der Schüssel. Zusätzlich sollten Sie die Bürstenvorrichtung reinigen und desinfizieren.
Essig greift Silikon an
Essig beseitigt Kalk und unangenehme Gerüche. Doch nicht jede Oberfläche verträgt die Säure. So kann Essig Zementfugen auflösen und sollte daher nur stark verdünnt zum Einsatz kommen. Auch bei Silikonfugen schadet Essig mehr als dass er nutzt. Er greift das Material an und zerstört die Schimmelpilz hemmenden Wirkstoffe, die in den meisten Silikonen enthalten sind.
Ebenfalls ein Tabu für Essig sind Natursteinflächen wie beispielsweise Marmor, Schiefer oder Granit. Diese Materialien sind sehr empfindlich gegenüber Säuren. Sogar verschütteter Fruchtsaft, der nicht aufgewischt wird, kann auf den Oberflächen zu dauerhaften Flecken führen. Dasselbe gilt für stark fettlösende Reinigungsmittel, Scheuerpulver, Schmierseife und Scheuerschwämme.
WC-Reiniger auf keinen Fall mischen
Wer hartnäckigen Urinstein entfernen möchte, greift auch zu Chlorreiniger und kombiniert sie mit WC-Reinigern. Doch das kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Die meisten handelsüblichen WC-Reiniger enthalten entweder organische Säuren wie Essig- und Zitronensäure oder anorganische Säuren wie Natriumhydrogensulfat oder Phosphorsäure, um den Kalk zu lösen. Diese dürfen nicht mit Chlorreinigern kombiniert werden. Denn dann entstehen giftige Chlordämpfe. Das kann auch passieren, wenn Sie die Reiniger nacheinander benutzen, da jedes Mittel auch kleinste Partikel in die Raumluft abgibt.
Nutzen Sie besser nur einen Reiniger und wenden Sie diesen bei offenem Fenster an. Denn durch das Einatmen der Dämpfe von Spezialreinigern kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und sogar Atembeschwerden kommen. Daher gilt: Immer nur so viel Reinigungsmittel benutzen wie nötig.
Küchenschwämme nicht vergessen
Ob Salmonellen, Campylobacter oder Darmkeime: Die meisten Keime lauern in der Küche. Verschmutzte Tücher, Schwämme und Bürsten, die zur Reinigung von Geschirr und Küche verwendet werden, können Krankheitserreger verbreiten und damit eine Gefahr darstellen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Je öfter in der Küche rohe Lebensmittel verarbeitet werden, desto häufiger sollten Sie die verwendeten Reinigungshelfer austauschen, so die klare Empfehlung.
Der Geruch ist dabei kein Indiz. Denn krankmachende Keime können sich auch dann schon vermehrt haben, wenn der Schwamm noch normal riecht. Das BfR rät sogar, auf Schwämme in der Küche komplett zu verzichten: "Insbesondere in feuchten Tüchern und Schwämmen können sich Bakterien bei Raumtemperatur sehr schnell vermehren. Schwämme sind für Reinigungsarbeiten in der Küche weniger gut geeignet, weil sie nur langsam trocknen und in der Regel nicht oft genug ausgetauscht werden."
Besser sind Reinigungstücher, die nach dem Gebrauch gut getrocknet und mindestens einmal in der Woche bei 60 Grad gewaschen werden sollten. Allerdings nicht im Energiesparprogramm, da hier die Temperaturen von 60 Grad nicht erreicht werden. Verwenden Sie zudem ein chlorhaltiges Waschmittel wie beispielsweise Waschpulver für Weißwäsche. Wichtig ist zudem, für Geschirr, Arbeitsflächen und Fußböden getrennte Reinigungstücher zu verwenden.
Wer auf Schwämme nicht verzichten möchte, sollte sie an heißen Tagen täglich austauschen, sonst einmal in der Woche.
Finger weg von Desinfektionsmitteln
Aus Angst vor Bakterien und Keimen greifen viele regelmäßig zu Desinfektionsmitteln. Sie sind jedoch nicht immer sinnvoll, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh). Die Mittel seien teilweise überflüssig und gesundheitsschädlich. Zum einen gelangten sie durch die Abwässer in die Kläranlagen, wo sie durch die Zerstörung des Zusammenspiel von Bakterienstämmen die Reinigungswirkung mindern. Zum anderen würden sie die natürlichen Bakterien dazu bringen, Resistenzen gegenüber Antibiotika zu entwickeln. Sie sollten daher nur angewendet werden, wenn bei Personen oder Tieren im Haushalt eine Magen-Darm-Infektion vorliegt und somit eine Ausbreitung des Virus auf andere Haushaltsmitglieder vermieden werden kann.
Für die Gesundheit schädlich können Desinfektionsmittel aus Druck-Spraydosen sein, erklärt die vzhh. Die verteilten Tröpfchen seien so fein, dass sie trotz der Schleimhäute in Nase und Rachen bis in die Atemwege des Brustraumes wandern könnten. Zudem enthielten Desinfektionsmittel Stoffe, die Allergien und Ekzeme auslösen können, so die Warnung.
Vorsicht vor Kratzern beim Fensterputzen
Putzen Sie Ihre Fenster nicht bei Sonnenschein. Durch die Wärme trocknet das Reinigungswasser schneller und die Zeit zum Nachwischen fehlt. Ein bewölkter Tag eignet sich für die Fensterreinigung am besten. Mehr Zeit gewinnen Sie auch mit kühlem Wasser – es verdunstet langsamer. Wer abschließend mit einem Küchenkrepp oder einem Fensterleder nachwischt, beugt den unschönen Streifen am besten vor.
Verwenden Sie für die Reinigung nur wenig Putzmittel. Ihre Rückstände können Streifen hinterlassen.
Schwämme und Scheuermittel sind für Fenster nicht geeignet, weil diese das Glas zerkratzen. Wichtig ist zudem, dass während des Fensterputzens der Lappen immer wieder gründlich ausgewaschen wird. Denn gerade an der Außenseite der Scheiben sammelt sich viel Sand und Staub an. Bleibt der Schmutz am Lappen haften, kann dieser die Oberfläche beschädigen.
- Eigene Recherche
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
- Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh)
- Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW)