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Kirschessigfliege im Garten bekämpfen und vorbeugen mit diesem Mittel


Hartnäckiger Schädling
Kirschessigfliegen-Plage bedroht Beeren-Ernte

Der ursprünglich aus Asien stammende, nur wenige Millimeter große Kirschessigfliege vermehrt sich schnell – und am liebsten Obstbäume und Beerensträucher.

Aktualisiert am 26.07.2024|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn, t-online, jb
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Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) macht sich über Himbeeren, Brombeeren, Stachel- oder Johannisbeeren her. Neben Beerenobst werden auch Steinobstsorten wie Kirschen, Pfirsiche oder Pflaumen nicht verschont. Gegen den Schädling ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen.

Falle für Kirschessigfliege zur Bekämpfung im WeinbauVergrößern des Bildes
Falle für Kirschessigfliege zur Bekämpfung im Weinbau (Quelle: imago/Horst Rudel)

Warum ist die Kirschessigfliege ein Schädling?

Die Kirschessigfliege legt ihre Eier in den Früchten ab, ihre Maden wachsen darin heran – und vernichten damit die Ernte. Die Früchte schmecken dann nach Essig und werden schnell matschig.

Der ursprünglich aus Asien stammende, nur wenige Millimeter große Schädling vermehrt sich schnell: Es sind zehn bis 15 Generationen pro Jahr möglich. Ein milder Winter und ein feucht-warmes Wetter im Frühling kommen der Kirschessigfliege zusätzlich zugute.

Ist die Bekämpfung möglich?

Es gibt Möglichkeiten zur Bekämpfung, die nur wenig helfen: Zu den natürlichen Feinden der Kirschessigfliege zählen Erz-, Brack-, Gall- und Zehrwespen, die gegen die Larven und Puppen vorgehen. Sie können meist nur weniger als zehn Prozent der Schädlinge angreifen. Selbst Fallen bringen keinen hundertprozentigen Schutz.

Wie werden Fallen gegen die Kirschessigfliege aufgestellt?

Wenn Sie dennoch Fallen ausprobieren möchten, mischen Sie Rotwein und Apfelessig im Verhältnis von drei zu zwei. Geben Sie einen Tropfen Spülmittel hinzu. Die Mischung wird zur Hälfte in einen Plastikbecher gefüllt (beispielsweise leere Joghurtbecher). Oben muss noch Luft bleiben. Im oberen Bereich werden auch mehrere Löcher ins Plastik gebohrt, zum Beispiel mit einer heißen Nadel. Befestigen Sie die Fallen mit einem Draht oder Faden an verschiedene Sträucher und Bäume.

Solange die Früchte noch nicht reif genug sind, ziehen die Fallen die Schädlinge an. Reife Beeren sind für die Fliegen allerdings wesentlich attraktiver.

Was tun mit befallenem Obst?

Das einzig effektive und natürliche Mittel gegen die Schädlinge ist die Temperatur. Ein heißer Sommer mit Werten über 30 Grad verhindert starken Befall. Und im Winter müssen die Temperaturen anhaltend mindestens minus 15 Grad betragen. Allerdings überleben immer einige Tiere die Kälte, und es bauen sich nach dem Winter rasch wieder große Populationen auf. So hat der Schädling im Beerenobst- und Weinbau in den vergangenen Jahren zu großen Ausfällen geführt.

Kann befallenes Obst noch gegessen werden?

Sind die Beeren und Früchte in einem guten Zustand, also keine Befall durch die Kirschessigfliege erkennbar, können Sie es weiterverarbeiten. Dabei sollten Sie Ihren Sinnen vertrauen: Sieht die Frucht gut aus? Riecht Sie gut? Schneiden Sie Beeren und Co. am besten einmal in der Mitte durch, um wirklich sicher zu gehen.

Befallenes Obst darf keinesfalls auf dem Kompost entsorgt werden. Besser ist eine Art thermischer Vernichtung: Die Beeren werden in dursichtige Plastiktüten verpackt und in die Sonne gelegt. Durch die Vergärung und die Hitze sterben die Schädlinge ab.

Was hilft wirklich gegen die Kirschessigfliege?

Netze mit einer kleinen Maschenweite von nur 0,8 Millimetern halten die Fliegen ab. Aber auch hier gibt es einen Haken: Zum Ernten muss man die Netze öffnen, und die Tiere können hineinschlüpfen.

Bei Beerensträucher sollten Sie auf eine gute Durchlüftung achten, um einen Befall zu verhindern. Außerdem muss Licht an die Beeren kommen. Schattige Bereiche sind ideale Rückzugsorte für die Kirschessigfliege. Benachbarte Sträucher und Bäume sollten keinen Schatten werfen. Auch am Beerengehölz selbst wird altes Holz großzügig herausgeschnitten, damit sich die Strauchkronen mit dem jungen Astwerk wie ein Trichter zur Sonne ausrichten und der Wind dafür sorgt, dass die Triebe immer wieder rasch abtrocknen.

Wie lässt sich der Kirschessig-Befall vorbeugen?

Für Stachel- und Johannisbeeren gibt es einen Extratipp: Die Sträucher werden zum Baum erzogen. Diese Maßnahme dauert etwa zwei Jahre. Dazu schneidet man alle Triebe bis auf einen ab. Dann werden sie an einen dünnen Pflanzpfahl gebunden, damit die Triebspitze stets nach oben zeigen. Im Folgejahr bildet der Mitteltrieb Seitentriebe. Dadurch entsteht ein kleiner Baum.

Halten Sie in den Folgemonaten die Krone jung, indem Sie alte Triebe, die nur noch wenig tragen, herausschneiden. Gleichzeitig sollten Sie von den Bodentrieben, die sich bei dem strauchigen Wuchs immer wieder entwickeln, einen für eine neue Krone auswählen. Diese Maßnahme hat auch einen positiven Nebeneffekt: Durch die so genannte Spindelerziehung können Früchte bequem im Stehen geerntet werden.

Wann werden reife Kirschen geerntet?

Die Kirschessigfliege legt ihre Eier in reife Kirschen. Gartenbesitzer sollten daher täglich reife Früchte ernten sowie faulende oder abgefallene Früchte am Baum und am Boden einsammeln.

Letztere kommen am besten in einen verschlossenen Plastikbeutel, in dem sie für einige Tage in der prallen Sonne liegen sollten. Dadurch sterben vorhandene Eier und Maden eventuell ab. Erst danach dürfen die Früchte auf dem Kompost entsorgt werden.

Was ist bei Beerenobst zu beachten?

Beerenobst wächst in unseren Breiten ursprünglich im lichten Wald. Das bedeutet für den Garten, dass dort ein humoser, schwach saurer Boden am besten ist. Strauchbeeren sind Flachwurzler. Sie brauchen eine Bodenabdeckung mit Grasschnitt, Stroh oder anderem organischen Material.

Durch das Mulchen verringern Sie den Gießaufwand. Die Decke versorgt die Pflanzen darüber hinaus langsam mit Nährstoffen, fördert die Bodenfruchtbarkeit und erhöht den Humusgehalt. Auch Kompost hilft bei der Bodenpflege. Geben Sie hiervon etwa drei bis fünf Litern pro Strauch im Frühjahr dazu und arbeiten Sie den Kompost behutsam in den Boden ein. Achten Sie darauf, mit der Hacke keine flachen Wurzeln zu beschädigen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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