Sechs Arten Auf diese Schädlinge müssen Sie sich 2025 einstellen

Das Klima in Deutschland verändert sich zunehmend, was die Ausbreitung invasiver Insekten begünstigt. Im Jahr 2025 sollten Gärtner besonders achtsam gegenüber diesen Schädlingen sein.
In Deutschland wird es immer wärmer. So lag beispielsweise die Durchschnittstemperatur im Jahr 2024 um 2,7 Grad Celsius über dem gängigen Temperaturmittel, erklärt der Deutsche Wetterdienst (DWD). Hinzu kamen die teilweise extremen Niederschlagsphasen, die für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgten. Ideale Bedingungen also für invasive Insektenarten, die sich vermehrt in Deutschland ausbreiten können. Auf welche Arten sollten Sie sich in diesem Jahr einstellen?
Obstbäume und Gemüsepflanzen besonders schützen
In diesem Jahr sollten Hobbygärtner besonders auf die Kirschessigfliegen (Drosophila suzukii), die Japankäfer, die grünen Reiswanzen (Nezara viridula) sowie die marmorierten Baumwanzen beziehungsweise Stinkwanze (Halyomorpha halys) achten. Aber auch Mittelmeerfruchtfliegen (Ceratitis capitata) und Apfelwickler (Cydia pomonella) sind in diesem Jahr Schadorganismen, die Hobbygärtner auf dem Schirm haben sollten.
All diese Schädlinge profitierten von dem vergleichsweise milden Winter sowie dem warmen und feuchten Klima 2024. Es herrschten dadurch für die Insekten gute Bedingungen, um sich auszubreiten und zu vermehren.
Hobbygärtner sollten daher jetzt schon Maßnahmen ergreifen, mit denen sie ihre Pflanzen und somit auch ihre Ernte schützen.
Kirschessigfliege
Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft nennt folgende Maßnahmen, mit denen die Kirschessigliege bekämpft oder ihre Vermehrung eingedämmt werden kann:
- Hygiene
Ernten Sie gefährdete Obstkulturen vollständig ab. Dadurch wird ein unnötiger Populationsaufbau verhindert.
Befallene Früchte sollten umgehend abgeerntet und entsorgt werden – idealerweise in einem Plastikgefäß, das anschließend luftdicht verschlossen und in der Restmülltonne entsorgt wird. Das feste Verschließen sorgt dafür, dass die Larven und Fliegen ersticken und sich der Schädling nicht weiter ausbreiten kann. - Massenfang
Befestigen Sie Köderfallen im Abstand von 1 bis 3 Metern an den Bäumen, sobald Sie erste Fliegen entdecken. - Einnetzung
Zusätzlich sollten engmaschige Netze (Maschenweite: 0,8 mm) über die Obstbäume gespannt werden. - Frühzeitige Ernte
Die Kirschessigliege bevorzugt für die Eiablage reife Früchte. Durch eine frühzeitige Ernte wird die Ausbreitung des Schädlings eingedämmt. Wichtig ist, die Ernte anschließend kühl und fernab möglicher Schädlinge zu lagern. Ansonsten legen die Fliegen ihre Eier in den bereits geernteten Früchten ab.
Auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist möglich. Welche aktuell noch gegen die Kirschessigfliege angewendet werden dürfen, führt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft auf ihrer Internetseite auf.
Japankäfer
Erwachsene Japankäfer schaden Pflanzen durch ihren Blattfraß – ihre Larven hingegen schädigen Pflanzen durch den Wurzelfraß. Gefährdet sind besonders Gehölze (Buche, Eiche, Ahorn) sowie bestimmte Kulturpflanzen (Apfel, Kartoffeln, Tomaten, Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren). Der Käfer und seine Larven wurden zudem schon bei Weinreben und zahlreichen Zierpflanzen entdeckt.
Achtung
Beim Japankäfer handelt es sich um einen meldepflichtigen Quarantäneschädling.
Gegen den Schädling helfen natürliche Fressfeinde, wie beispielsweise Nematoden, also Fadenwürmer.
Grüne Reiswanze
Die Grüne Reiswanze befällt laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft bevorzugt krautige Pflanzen (Buschwindröschen, Herbstzeitlose, Lederblümchen). Häufig betroffen sind zudem Tomaten, Bohnen und Paprika. Um einen Befall einzudämmen oder zu verhindern, können Sie:
- die Pflanzen regelmäßig kontrollieren und befallene Pflanzen umgehend im Restmüll entsorgen;
- bei Ihren Gewächshäusern engmaschige (1 bis 1,5 Millimeter) Insektenschutzgitter an den Lüftungen installieren;
- Eiparasitoide (Schlupfwespe (Trissolcus basalis)) oder Endoparasiten (Raupenfliege (Trichopoda pictipennis)) einsetzen.
Insektizide gegen saugende Insekten zeigen oft keine ausreichende Wirkung gegen die Grüne Riesenwanze, erklärt die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (Ages).
Marmorierte Baumwanzen
Wenn sich Früchte verfärben oder verformen, kann ein Befall der marmorierten Baumwanze vorliegen. Denn sobald sie mit ihrem Rüssel den Pflanzensaft aufsaugen will, gelangt ihr Speichel hinein – und dieser schädigt das Pflanzengewebe.
Die Schädlinge befallen überwiegend Blauglockenbäume und Trompetenbäume, aber auch Apfel, Birnen, Tomaten, Bohnen, Paprika und Haselnüsse. Gegen die Schädlinge helfen Seifenwasser-Sprays (Wasser : Spülmittel im Verhältnis 5:1 vermengen und auf die Pflanze sprühen) und Klebefallen.
Mittelmeerfruchtfliegen
Die Mittelmeerfruchtfliege befällt vorzugsweise Pfirsich, Marillen, Zitrusfrüchte, aber auch Apfel und Kiwi. Dabei fressen die Larven das Fruchtfleisch, wodurch die Früchte ungenießbar werden. Die befallenen Früchte weisen eine punktförmige Einstichstelle auf – durch diese erfolgte die Eiablage der Fliegen. An anderen Pflanzenteilen wie Wurzeln, Blättern, Ästen oder dem Stamm sind keine Schäden oder ein Befall erkennbar.
Gegen den Schädling hilft oftmals der Massenfang mit entsprechenden Fallen (in großer Zahl), sowie das Einpacken oder Einnetzen der Früchte, erklärt das Ages. Ferner ist auf Hygiene zu achten: Befallene Früchte sollten regelmäßig abgeerntet und entsorgt werden.
Apfelwickler
Apfel, Birne und Walnuss werden häufig vom Apfelwickler befallen. Aber auch Pfirsich, Marillen, Pflaumen und Quitten leiden unter dem Schädling. Bei einem Befall fressen sich die Larven des Kleinschmetterlings durch die Frucht und zerstören das Kerngehäuse. Die betroffenen Früchte fallen verfrüht ab oder werden notreif.
Dem Befall vorbeugen können Sie, indem Sie die natürlichen Fressfeinde (Vögel) in Ihren Garten locken. Auch ein Ring aus Wellpappe, der um den Baumstamm gewickelt wird, kann verhindern, dass sich die Raupen im Holz einnisten, um dort zu überwintern. Empfohlen werden zudem Fallen mit Pheromonen, die zu Flugbeginn an den Gehölzen angebracht werden.
Gehölzerkrankungen
Darüber hinaus sollten Hobbygärtner die Gehölzerkrankung Feuerbrand im Blick behalten. Das Informationssystem Integrierte Pflanzenproduktion e.V. bietet auf seiner Internetseite entsprechende Prognosen für Ihr Wohngebiet an.
Kontrollieren Sie dennoch am besten stets Ihr Gehölz auf mögliche Erkrankungen und treffen Sie bei Bedarf entsprechende Maßnahmen.
- ages.at "Grüne Reiswanze"
- ages.at "Mittelmeerfruchtfliege"
- ages.at "Apfelwickler"
- lfl.bayern.de "Japankäfer"
- lfl.bayern.de "Kirschessigfliege"
- nccs.admin.ch "Die Mittelmeerfruchtfliege"
- nccs.admin.ch "Der Japankäfer"
- nccs.admin.ch "Der Apfelwickler"
- nccs.admin.ch "Die Marmorierte Baumwanze"