Australien in Alarmbereitschaft Rote Feuerameise: 23 Menschen nach Bissen im Krankenhaus

Fast 14 Millionen Euro gibt die Regierung des australischen Bundesstaates Queensland aus, um ein Insekt zu bekämpfen. Seine Bisse und Stiche können verheerend sein.
Die Zahl der Menschen, die in Australien von roten Feuerameisen gestochen wurden, ist in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. 23 Menschen mussten seit Anfang März im Krankenhaus behandelt werden, berichtet der nationale Fernsehsender ABC. Weitere 47 Opfer der Feuerameisen informierten das "National Fire Ant Eradication Program" (zu Deutsch: "Nationales Programm für die Ameisen-Ausrottung" über extreme Reaktionen auf die Bisse und Stiche der winzigen Tiere.
Die ursprünglich aus Südamerika stammende rote Feuerameise (Solenopsis invicta) ist eine der invasivsten Arten der Welt. Ihr giftiger Stachel verursacht im geringsten Fall Pusteln und allergische Reaktionen, kann für einen Menschen aber auch sogar tödliche Folgen haben. Wie genau geht die Ameise vor? Zunächst beißen die winzigen Insekten zu und spritzen dann Sekret aus ihrem Giftstachel in die Wunde; oft mehrmals direkt hintereinander.
Ameisen verbreiten sich durch Überschwemmungen
Die Bewohner des Bundesstaates Queensland im Nordosten Australiens kämpfen schon seit Jahren gegen die Ameise, doch seit den sintflutartigen Regenfällen, die Anfang März durch einen Tropensturm ausgelöst wurden, ist die Zahl der Angriffe auf Vieh und Menschen sprunghaft angestiegen. Australische Experten gehen davon aus, dass die Regenfälle die Ameisen in Teppichen in neue Gebiete geschwemmt haben und so zur weiteren Ausbreitung der eingeschleppten Art in Australien beitragen. Beobachtungen zufolge verschränken sie dazu "ihre Beine ineinander und bilden auf dem Wasser ein Floß".
- Lesen Sie auch: Wenn sie aufgeschreckt werden, hilft nur noch weglaufen
Der Bauarbeiter Scott Rider berichtete ABC Rural, dass seine Füße nach wiederholten Ameisenbissen mit Wunden übersät waren. "Sie sind einfach überall, sie krabbeln über Terrassen, sie kommen in unsere Häuser, sie werden auf dem Rasenmäher und dem Traktor aufgeschnappt", sagte Rider. Eine andere Einwohnerin von Queensland fand ihren Hundewelpen tot auf einem Feuerameisennest.
Millionensumme für Bekämpfung
Die Regierung von Queensland kündigte vergangene Woche finanzielle Mittel in Höhe von 24 Millionen australischen Dollar (etwa 14 Millionen Euro) an, um die Feuerameisen zu bekämpfen. "Feuerameisen können verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Umwelt, die Gesundheit und die Lebensweise im Freien haben", so die Regierung in einer Erklärung. "Wenn wir nicht reagieren, werden sie Ernten, Gärten und Parks zerstören und Menschen, Wildtiere, Tiere und Haustiere gefährden."
Die Rote Feuerameise wurde 2023 erstmals auf Sizilien nachgewiesen, wo 88 Nester entdeckt wurden (lesen Sie hier, was die Wissenschaftler fanden). Befürchtet wird, dass sich die invasive Spezies, begünstigt durch den Klimawandel, rasch auch in anderen europäischen Ländern ausbreiten könnte. Rote Feuerameisen sind nur wenige Millimeter groß, leben aber in Staaten von mehreren Hunderttausend bis Millionen Tieren.
Im vergangenen Jahrhundert haben sich rote Feuerameisen in weiten Teilen der Vereinigten Staaten, in Mexiko, der Karibik, China und Australien ausgebreitet. Vorvergangenes Jahr wurden sie zum ersten Mal in Europa gesichtet. Nach Angaben des "Invasive Species Council" (ISC) wurde Australien 2001 erstmals von Feuerameisen befallen. Modellrechnungen des ISC deuten darauf hin, dass sich die Feuerameisen in "jeden Winkel Australiens" ausbreiten werden, wenn der Ausbruch in Queensland nicht eingedämmt wird.
- abc.net.au: "Queensland government announces funding boost to fight fire ants" (Englisch)
- tagesschau.de: "Rote Feuerameise breitet sich in Europa aus"
- abc.net.au: "Fire ants: More than 20 people hospitalised in Queensland" (Englisch)
- cnn.com: "Invasive fire ants spread in Australia, prompting health and environmental concerns" (Englisch)