Geheimnisvolle Pflanzenwelt Der Acker-Senf – ein Wildkraut mit Würze
Acker-Senf ist ein weitverbreitetes Unkraut. Aber er kann mehr, als nur am falschen Ort zu sprießen. Ein Überblick.
Einige Vorurteile gegen den Acker-Senf als Unkraut sind bereits uralt. Schon in der Bronzezeit galt die Pflanze als Unkraut, doch der Acker-Senf hat durchaus seinen Nutzen. Er lässt sich sowohl als gewöhnliches Nahrungsmittel verwenden, als auch als Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden.
Vorkommen des Acker-Senfs
Diese auch "Wilder Senf" genannte Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse. Sie zählt zu den einjährigen Wildkräutern und erreicht eine Höhe von 20 bis 60 Zentimetern. Über einen Meter tief reichen ihre Wurzeln. Der dem Raps ähnliche Acker-Senf ist auf der ganzen Welt zuhause, solange er ein gemäßigtes Klima vorfindet. Er kommt dabei auf Brachen, Wegen und Schuttplätzen vor. Dort wächst er gesellig. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober, die Blüten weisen eine leuchtend gelbe Farbe auf.
Der Acker-Senf als Nahrung
Fein gehackt dienen seine Blätter als Gewürz oder als Brotaufstrich. In Quark eingerührt schmecken sie ebenso. Seine Knospen lassen sich wie Broccoli zubereiten. Die krautigen Teile dieser Pflanze eignen sich als Gemüse, aber nur dann, wenn Sie sie länger gekocht haben. Nutzen Sie die Blüten als Verzierung von Salaten. Angebraten schmecken sie auf Fleisch aller Art. Die Samenkörner sind scharf und nutzbar wie Senfkörner.
Nutzung als Heilmittel
Die Volksmedizin früherer Zeiten nutzte das Wildkraut als Mittel gegen
- rheumatische Schmerzen,
- Schluckbeschwerden,
- Bronchitis,
- Gelenkschmerzen
- und bei Problemen mit der Verdauung.
Darüber hinaus regen die Blätter der Pflanze den Stoffwechsel an. Der Acker-Senf enthält zudem Mineralstoffe und Vitamin C. Aus Keimlingen und Samen lässt sich ein Tee kochen, der gegen Darmbeschwerden hilft.
Aus dem Acker-Senf Küchensenf zubereiten
Sie benötigen als Grundstoff den Senfsamen dieses Wildkrauts und Essig. Damit der Senf einen guten Geschmack erhält, nutzen Sie zudem Honig, Zimt, Thymian, Rosmarin, Majoran, Dill, Knoblauch oder Salbei. Dazu etwas Salz und einige Löffel Öl. Zerstoßen Sie eine Handvoll Samen zu Pulver, übergießen es mit kochendem Wasser und verrühren es zu einem Brei. Mengen Sie am nächsten Tag die genannten Zutaten hinein und lassen Sie den Brei drei Stunden im Kühlschrank ziehen.
Das Wildkraut im Garten
Zum Gedeihen braucht der Acker-Senf einen sonnigen Platz. Hat das Gewächs in Ihrem Garten Fuß gefasst, dient er Schmetterlingsraupen als Nahrung sowie Wildbienen als Quelle für Pollen und Nektar. Mit seinem Schwefelgehalt tötet er Bakterien und Pilze im Boden ab. So schützt diese Pflanze Ihr Gartengemüse auch vor Nematoden. Nutzen Sie das Wildkraut zudem als Gründünger.
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