Gartenkalender übers Jahr Der ganzjährige Gartenkalender: Was ist wann zu tun?
Sie sind Hobbygärtner und möchten in Ihrem Garten Obst und Gemüse anpflanzen? Die Anbau- und Erntezeiten sowie Hinweise zur Pflege Ihres Nutzgartens finden Sie in diesem Gartenkalender.
Inhaltsverzeichnis
- Wintergemüse ernten und Hecken schneiden
- Einige Pflanzen vertragen keinen Frost
- Sorten, die Sie im Frühjahr anpflanzen können
- Wintergarten als Gewächshaus nutzen
- Im April steht die Rhababerernte an
- Kürbissamen im Mai in den Garten umsiedeln
- Pflanzen ins Freie setzen, Sträucher schneiden
- Hoch- und Gemüsebeete ab Juni bepflanzen
- Pflege der Pflanzen im Hochsommer
- Gartenarbeit im Herbst: Das steht an
- Lagerfähigkeit von Obst und Gemüse
- Wurmhumus als natürlichen Dünger nutzen
- Den Garten im Herbst winterfest machen
Wintergemüse ernten und Hecken schneiden
Viele Hobbygärtner lassen die Gartenarbeit über den Winter ruhen. Dabei gibt es auch während der kalten Jahreszeit etwas zu tun. An frostfreien Tagen können Sie Hecken wie Feldahorn-, Buchen- oder Hainbuchen in Form schneiden.
Wozu gäbe es Wintergemüse, wenn man es nicht im Winter ernten könnte? Kohlsorten wie etwa Rotkohl, Rosenkohl, Chinakohl, oder Weißkohl und Wurzelgemüse wie Topinambur, Rote Bete und Rettich wachsen während der kalten Jahreszeit weiter und können bis ins Frühjahr hinein geerntet werden.
Ab Januar oder Februar lassen sich Kartoffelkeimlinge ziehen. Dafür sollten Sie Kartoffeln in einem kühlen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit lagern und mindestens zwei oder drei Zentimeter lange Keime wachsen lassen. Im März oder April können Sie die Knollen setzen.
Einige Pflanzen vertragen keinen Frost
Fangen Sie mit dem Anpflanzen von Tomaten, Erdbeeren, Erbsen und Co. im Garten nicht zu früh an. Bis Mitte Mai können die Temperaturen noch ins Minus rutschen.
Sorten, die Sie im Frühjahr anpflanzen können
Es gibt einige widerstandsfähige und robuste Gemüsesorten, die Sie bereits zeitig im Jahr anpflanzen können. Dazu zählen Karotten, Bohnen, Zwiebeln, Radieschen und Spinat. Die beste Anbauzeit für Brombeeresträucher ist März. Sie können die dunklen Beeren allerdings auch ganzjährig oder zwischen September und Oktober anpflanzen. Rote Bete und Rotkohl können Sie von April bis Juni säen. Auch Kartoffeln und Rosenkohl pflanzen Sie am besten im April oder Anfang Mai. Blumenkohl lässt sich ab April bis Juli im Gemüsebeet anpflanzen. Nach zwei bis drei Monaten ist Blumenkohl reif und kann geerntet werden. Brokkoli wird in der Zeit von April bis Anfang August gepflanzt, wobei die Zeit zwischen Aussaat und Ernte in der Regel 90 Tage beträgt.
Himbeersträucher können bereits im April angepflanzt werden, wobei manche einmaltragende Sommerhimbeere ab Juni des zweiten Jahres bis in den September Früchte entwickeln kann. Während der Wachstumsphase brauchen die Beerenfrüchte außerdem viel Feuchtigkeit. Erdbeeren lassen sich im Juli und August nach der erfolgreichen Erdbeerernte setzen. Erdbeersetzlinge werden manchmal auch im Frühjahr angepflanzt; dann müssen Sie allerdings mit geringeren Ernteerträgen rechnen. Außerdem können Sie Rhabarber im März und April einpflanzen.
Möchten Sie einen Aprikosenbaum pflanzen, sollten Sie dies ebenfalls im April tun. Der Frühling ist generell die beste Zeit, um Obst- und Gemüsebeete für den Sommer anzulegen.
Wintergarten als Gewächshaus nutzen
In einem Gewächshaus können Sie früh im Frühjahr mit der Aussaat von Pflanzensamen beginnen, da Sie keinen Bodenfrost fürchten müssen. Achten Sie darauf, dass beim Gemüseanbau entweder eine Regentonne oder ein Wasseranschluss vorhanden ist. Auch ein Stromanschluss ist hilfreich, um die Pflanzen gegebenenfalls mit hellem Licht bestrahlen zu können. In einem beheizbaren Wintergarten, gehen empfindliche Pflanzen weniger schnell ein. Dagegen wachsen beispielsweise Gurken gut im Gewächshaus, da sie sehr frostempfindlich sind.
Im April steht die Rhababerernte an
Ab April erkennen Sie die reife Rhabarberstangen daran, dass sie nicht mehr gewellt, sondern glatt sind. Üblicherweise werden Rhabarberstauden im Herbst eingepflanzt. Die Ernte ist erst im zweiten Jahr möglich. Schneiden Sie die Stangen beim Ernten nicht ab, sondern drehen Sie sie heraus – so können im nächsten Jahr neue wachsen. Nach dem 24. Juni, dem Johannistag, sollten Sie keinen Rhabarber mehr ernten. Ab diesem Zeitpunkt steigt der Gehalt der Oxalsäure in dem Gemüse deutlich an. Sie ist in hohen Mengen giftig und gesundheitsschädlich. Außerdem braucht die Pflanze dann Zeit, um sich zu regenerieren, damit Sie im neuen Jahr wieder ernten können.
Kürbissamen im Mai in den Garten umsiedeln
Kürbissamen, die ab März auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen wurden, können Sie im Mai in den Garten setzen. Nach ungefähr 60 Tagen wachsen die weiblichen Blüten, später die männlichen.
Um bei der Besamung nachzuhelfen, streuen Sie später den männlichen Blütenstaub auf den weiblichen. So helfen Sie der Pflanze beim Wachsen und bewirken eine ertragreichere Ernte.
Pflanzen ins Freie setzen, Sträucher schneiden
Ab Mitte Mai können Sie Sommerblüher getrost ins Freie setzen und Kübelpflanzen an die Luft bringen. Stellen Sie die Pflanzen jedoch nicht ins direkte Sonnenlicht. Sie müssen sich erst langsam daran gewöhnen. Ab Mitte Mai können Sie außerdem Sellerie anpflanzen.
Tomaten sollten erst dann in den Außenbereich gesetzt werden, wenn sich der Sommer ankündigt, da sie sehr frostempfindlich sind. Vorgezogene Paprikapflanzen können Sie von Mitte Mai bis Juni ins Freie setzen oder auf dem Balkon lassen.
Hoch- und Gemüsebeete ab Juni bepflanzen
Nicht alle Gemüsesorten "vertragen" sich im Beet. Überlegen Sie sich deshalb vorher, welche Pflanzen Sie wann und wohin setzen möchten.
Zwiebeln sind perfekte Partner von Kartoffeln. Paprika können am gleichen Standort wie Tomaten und Gurken gepflanzt werden.
Neben Tomaten sollten Sie keine Kartoffeln, Rote Bete, Fenchel und Erbsen setzen. Als Nachbarn von Radieschen kommen Gurken nicht in Frage, denn sonst wird dem Boden zu viel Wasser entzogen.
Der Hochsommer zwischen Juli und August ist optimal, um Feldsalat zu säen. Mitte Juni bis Mitte Juli können Sie dazu Endiviensalat anpflanzen. Bei Karotten bietet es sich an, sie mit Radieschen oder Salat zu kombinieren. Nach einer Saison mit Kartoffeln oder Rettichen sollten Sie keinen Spinat ins Beet pflanzen.
Pflege der Pflanzen im Hochsommer
Unkräuter sollten regelmäßig entfernt werden. Am besten nehmen Sie das in Angriff, wenn Sie Ihre Gemüsebeete am frühen Morgen oder am Abend gießen. Gießen Sie nicht in der Mittagssonne, da Pflanzenteile dadurch verbrennen.
Die beste Pflanzzeit für Heidelbeersträucher ist zwischen August und November. Auch im Frühjahr und im Container das ganze Jahr über ist das Setzen der Sträucher möglich. In heißen Sommern können Heidelbeeren ab Juli geerntet werden.
Herbsthimbeeren können im August geerntet werden. Diese Variante trägt auch schon ab dem ersten Jahr Früchte. Bei guter Pflege haben Himbeerpflanzen eine Lebensdauer von zehn bis zwölf Jahren.
Gartenarbeit im Herbst: Das steht an
Im Herbst von September bis November können Johannisbeer-, Brombeer-, Sanddorn-, und Preiselbeersträucher sowie Traubenstöcke in den Garten gepflanzt werden. Um Frostschäden sicher zu vermeiden, können Sie Traubenstöcke auch im Frühjahr einsetzen. Rhabarber sollten Sie ebenfalls im Oktober anpflanzen, genauso wie Kirsch- und Birnenbäume. Letztere können auch im Frühjahr oder im Sommer gesetzt werden.
Lagerfähigkeit von Obst und Gemüse
Gemüse, das Sie im Winter ernten, lässt sich in der Regel gut lagern. Kartoffeln, Karotten, Rote Bete und Rotkohl sind daher in Supermärkten das ganze Jahr über als Lagerware erhältlich.
Äpfel, Birnen, Erbsen, Karotten und Weintrauben gehören in den Kühlschrank, um länger haltbar zu bleiben. Einige Obst- und Gemüsesorten eignen sich jedoch nicht für die Aufbewahrung im Kühlschrank. Dazu zählen Gurken, Kartoffeln und Tomaten oder Ananas und Bananen. Bei zu kalter Lagerung verliert kälteempfindliches Obst und Gemüse viele Vitamine.
Daneben gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten, Obst und Gemüse im Herbst zu konservieren – zum Beispiel durch Einkochen oder Trocknen.
Wurmhumus als natürlichen Dünger nutzen
Nutzen Sie die Zeit nach der Ernte im Sommer zum Kompostieren. Wenn Sie organische Lebensmittel, Laub oder Grasschnitt im Garten auf einem Komposthaufen lagern, zersetzen Würmer und andere Bodentiere die Abfälle. Sie fressen das Gemisch, wandeln es um und scheiden es schließlich aus. Zurück bleibt ein natürlicher Dünger, der Wurmhumus genannt wird.
Damit Ihr Wurmhumus gelingt, sollten Sie den Würmern einen Futtermix aus verschiedenen Abfällen in feucht-krümeligem Zustand geben. Achten Sie darauf, dass Ihr Komposthaufen direkten Kontakt zum Erdreich hat – sonst gelangen keine Würmer hinein.
Den Garten im Herbst winterfest machen
Um das Austreiben von Sträuchern und Bäumen im kommenden Frühjahr anzuregen, müssen Sie schadhafte Stellen und abgestorbene Äste entfernen und die äußeren, noch gesunden Äste zurückschneiden. Schützen Sie Obstbäume mit Leimringen gegen Blattläuse und Frost.
Im Zuge der herbstlichen Gartenarbeit können Sie Blumenzwiebeln eingraben. Im Frühling wird der Garten dann mit blühenden Narzissen, Tulpen und anderen Blumen aus dem Winterschlaf geweckt.
- Gemüsebeet anlegen: Planung und Umsetzung
- Saisonkalender für Obst und Gemüse: Was wann kaufen?
Tipp: Lassen Sie zurückgeschnittene Äste und Laubhaufen im Garten liegen. Das kommt Eichhörnchen, Igeln und Co. zugute. Sie können sich daraus einen Winterschlafplatz bauen.
- Meiner-schoener-garten.de
- plantopedia.de
- Kosmos Gartenkalender