Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartenbeet Maiglöckchen als traditionelle Heilpflanze?
Das Maiglöckchen ist als typischer Frühblüher ein Verkünder des Frühlings. Aber steckt in der hübschen Blume auch eine Heilfpflanze? Traditionell galt sie zumindest als solche, doch mittlerweile ist bekannt, dass das Maiglöckchen giftig ist.
Heilpflanze gegen verschiedene Beschwerden
In der Natur- und Volksheilkunde wurde das Maiglöckchen früher zur Behandlung verschiedener Beschwerden eingesetzt. Es galt beispielsweise als wirksam gegen Herz- und Nervenschwäche, Verstopfung, Asthma und sogar gegen Epilepsie und Schlaganfall. Noch heute gibt es Präparate, die die Inhaltsstoffe des Maiglöckchens enthalten, und gegen verschiedene Herzerkrankungen eingesetzt werden. So gehören zu den Wirkstoffen Asparagin, Flavonoide, Glykoside, Saponine, Convallatoxin, Convallarin und Convallatoxol. Die entsprechenden Mittel sind heute allerdings verschreibungspflichtig und werden nur nach einer vorherigen Diagnose durch den Arzt verwendet. Bei Kindern sowie in der Schwangerschaft und in der Stillzeit kommen Wirkstoffe aus Maiglöckchen zudem grundsätzlich nicht zum Einsatz.
Giftiges Maiglöckchen und Bärlauch nicht verwechseln
Außerhalb der Schulmedizin ist das Maiglöckchen als Heilpflanze praktisch nicht mehr relevant. Der Hauptgrund: Der niedliche Frühblüher ist sehr giftig. Sein Verzehr kann unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Sehstörungen auslösen und in sehr schweren Vergiftungsfällen sogar zum Tod führen. Gefährlich ist das Maiglöckchen aber nicht nur, wenn es fälschlicherweise als Heilpflanze eingesetzt wird, sondern auch, wenn Pflanzenfreunde es mit dem beliebten, würzigen Bärlauch verwechseln: Die Blätter der beiden Pflanzen ähneln sich stark. Wer gerne in freier Natur Kräuter sammelt, sollte daher das Risiko einer Verwechslung stets im Hinterkopf behalten. Zwar lassen sich Maiglöckchen und Bärlauch im Prinzip durch einen Geruchstest voneinander unterscheiden, da der Bärlauch im Gegensatz zum Maiglöckchen deutlich knoblauchartig riecht. Haben Sie allerdings schon einige Bärlauchblätter gesammelt, kann sich der Geruch bereits auf Ihre Finger übertragen haben, sodass eine eindeutige Unterscheidung nicht mehr möglich ist. Wer sich nicht ganz genau in der Pflanzenwelt auskennt, sollte daher besser auf wilden Bärlauch verzichten.