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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Guter Sichtschutz Diese Gartenhecke ist besonders schnell wachsend
Sie ist als Baum und Hecke beliebt: die Rotbuche, im Volksmund auch einfach Buche genannt. Im Herbst wirken ihre blassgelben, später rotbraunen Blätter äußerst dekorativ. Das sollten Sie über die Pflege wissen.
Die Rotbuche (Fagus sylvatica) bietet viele Eigenschaften, die sie als Baum auch für den Garten attraktiv machen: Sie eignet sich hervorragend als Heckenpflanze oder als allein stehender Baum und trotzt starkem Frost.
Zudem ist die Buche schnell wachsend – jährlich 30 bis 50 Zentimeter – und kann als einzelner Baum bis zu 30 Meter groß werden. Mit ihrem dichten Laub, das sie zum Großteil erst im Frühjahr abwirft, bildet sie zudem als Hecke fast ganzjährig einen guten Sichtschutz.
Außerdem trägt die Rotbuche besondere Früchte: die Bucheckern – eine wichtige Nahrung für Vögel und Kleintiere wie Eichhörnchen oder Wildmäuse. Da verwundert es kaum, dass die Rotbuche gleich zweimal zum "Baum des Jahres" gewählt wurde: 1990 und 2022.
Merkmale der Rotbuche
Die Rotbuche gehört zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) und ist vor allem ein charakteristischer Baum in den Laubwäldern Mitteleuropas. Der Baum verdankt seinen Namen der mitunter leicht rötlichen Färbung des Holzes – obgleich auch das Laub im Herbst eine blassgelbe, später orangerot bis rotbraune Farbe annimmt.
Allein stehend kann die Rotbuche bis zu dreißig Meter hoch werden. Da sie ihre Blätter erst abwirft, wenn sich neue bilden, bleibt eine Hecke aus Rotbuchen auch im Winter blickdicht.
Info
Im Unterschied zur klassischen Rotbuche (Fagus sylvatica) trägt die Blutbuche (Fagus sylvatica f. purpurea), auch Purpurbuche genannt, bereits nach dem Austrieb rötliche Blätter.
Blätter und Früchte
Die ovalen, spitz zulaufenden Buchenblätter besitzen einen welligen Rand, der teils leicht gekerbt oder gezähnt ist. Im Frühling sind die jungen Laubblätter frisch grün, im Sommer dagegen auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite hell gefärbt. Buchenblätter werden zwischen fünf und zehn Zentimeter lang und bis zu sieben Zentimeter breit.
Im Herbst trägt die Rotbuche nach 15 bis 20 Jahren erstmals ihre auch als Bucheckern bekannten Früchte. Das sind zwei stachelige Fruchtstände mit etwa 1,5 Zentimeter großen Nüsschen. Aufgrund ihres Gehalts an Trimethylamin und Oxalsäure gelten rohe Bucheckern für den Menschen als leicht giftig und können nach dem Verzehr Übelkeit sowie Magen-Darm-Beschwerden auslösen.
Rotbuche als Hecke pflanzen
Rotbuchen können Sie entweder mit oder ohne Wurzelballen einpflanzen. Pro Meter sollten Sie etwa drei bis vier Pflanzen setzen, damit die Hecke dicht wächst. Ohne Ballen dürfen es auch bis zu sechs Pflanzen sein. Diese erhalten Sie in Baumschulen.
Standort
Der Standort für eine Rotbuchenhecke kann sowohl schattig als auch sonnig sein – der Boden aber in jedem Fall tiefgründig. Zudem sollten hohe Kalk- und Lehmanteile enthalten sein.
Info
Das Laub der Rotbuche ist besonders in schattigen Ecken einer Grünanlage, wo es andere Heckenpflanzen tendenziell schwer haben, ein guter Lückenfüller.
Pflanzzeitpunkt
Da die Rotbuche zu den sommergrünen Laubgehölzen gehört, liegt die beste Pflanzzeit im Spätherbst oder im Frühling. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt entweder den Zeitraum von Mitte Oktober bis Anfang Dezember oder die Monate März und April.
Achten Sie auf den Wetterbericht: Wichtig ist vor allem, dass kein Frost naht – andernfalls könnte die noch junge Rotbuchenhecke in Ihrem Garten erfrieren. Auch der Boden sollte beim Pflanzen frostfrei sein.
Pflanztipps
Heben Sie das Loch so tief aus, dass die Ballen-Oberseite mit der Erdoberfläche abschließt beziehungsweise geradeso mit Erde bedeckt ist. Der Grund: Die Rotbuche ist ein Flachwurzler, bildet aber dennoch ein weitreichendes Wurzelwerk. Gießen Sie die frisch gepflanzte Hecke sorgfältig an. Denn das sogenannte Einschlämmen verhindert, dass sich Hohlräume zwischen den Wurzeln bilden.
Tipps zu Pflege
Die Rotbuche gilt als sehr robust, genügsam und pflegeleicht. Dennoch braucht eine junge Heckenpflanze in trockenen Jahren einen frischen, feuchten Boden. Deshalb sollten Sie vor allem im Sommer darauf achten, dass dieser nicht zu sehr ausdorrt.
Einzig im Wurzelbereich wird die Rotbuche empfindlich: Staunässe mag sie genauso wenig wie häufige Bodenaufschüttungen. Achten Sie auch nach starken Regenfällen darauf, dass die Pflanzenwurzeln nicht überschwemmt werden. Junge Rotbuchen als Baum oder Hecke danken es, wenn sie im Frühjahr mit Hornspänen gedüngt werden.
Rotbuchenhecke schneiden
Die Rotbuche ist außergewöhnlich schnittverträglich. Deshalb empfiehlt es sich, eine Hecke jährlich zweimal zurückzuschneiden. Dafür bietet sich der Spätwinter (ein frostfreier und trockener Tag im Februar) und der Sommer (nach dem Johannistag am 24. Juni bis August) zum Ende der Wachstumsphase an.
- Im Spätwinter können Sie die Hecke großzügig zurückschneiden und richtig in Form bringen, da sie erst im März das erste Mal austreibt. Achten Sie darauf, dass die Hecke im Nachhinein ein sogenanntes flaches Dach besitzt. So bekommen alle Triebe genug Sonnenlicht im Frühjahr.
- Im Sommer sollten Sie die Triebe nur mäßig einkürzen, um die Form zu erhalten und keine Rückzugsmöglichkeiten von Vögeln und kleinen Wildtieren zu zerstören.
Kranke und verletzte Zweige und Triebe sollten allerdings das ganze Jahr über entfernt werden.
Unser Tipp
Mit der Schere lassen sich filigrane, schmale Hecken formen, die auch größeren Gärten einen hervorragenden optischen Rahmen verleihen können.
Pflanzen-Steckbrief
Rotbuche (Fagus sylvatica) | |
---|---|
Standort | schattig bis sonnig |
Boden | hoher Kalk- und Lehmanteil |
Wuchs | Hecke, Baum (mittelgroß): Höhe bis 30 m |
Stamm | gerade |
Blätter | oval, spitz zulaufend, gekerbter/gezähnter Rand, Frühjahr/Sommer: hell- bis dunkelgrün, Herbst: rötlich |
Früchte | Buchecker |
Pflanzzeitpunkt | Mitte Oktober/Anfang Dezember oder März/April |
Rückschnitt | schnittverträglich, jährlich: Spätwinter und Sommer |
Pflege | sehr robust, genügsam, pflegeleicht; keine Staunässe |
- Eigene Recherche
- Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung: "Baum des Jahres 1990" und "Baum des Jahres 2022"