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Löwenzahn bekämpfen: So entfernen Sie hartnäckiges Unkraut


Unkraut entfernen
Darum sollten Sie Löwenzahn nicht bloß einfach rausreißen

Die Unkrautsaison hat begonnen. Brennnessel, Giersch und Löwenzahn erobern Wiesen, Beete und Wege. Einige Tipps für die dauerhafte Bekämpfung von Löwenzahn.

Aktualisiert am 05.05.2024|Lesedauer: 4 Min.
Von t-online, jb
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Das Wichtigste im Kampf gegen den Löwenzahn ist, die Samenbildung zu verhindern. Deswegen ist es als erste und schnelle Hilfsmaßnahme das Beste, die Blütenköpfe der Pflanzen abzuschneiden, sobald sie verblühen. Die Methode kommt auch den Bienen zugute, denn so können sie vor dem Entfernen des Löwenzahns noch genügend Nektar aus den gelben Blütenpuscheln sammeln. Trotzdem wird der Samenflug und damit eine Vermehrung der häufig ungeliebten Pflanzen verhindert.

Blüte vom LöwenzahnVergrößern des Bildes
Löwenzahnblüte: Mit dem richtigen Werkzeug ist der Löwenzahn bald aus Ihrem Garten verbannt. (Quelle: Empireo/getty-images-bilder)

So werden Sie den Löwenzahn dauerhaft los

Wenn Sie den Löwenzahn dauerhaft aus Ihrem Garten verbannen wollen, hilft nur eins: Sie müssen die Pflanze von der Wurzel bis zur Blüte vollständig entfernen. Wer schon einmal versucht hat, einen Löwenzahn einfach herauszuziehen, weiß, wie schwer das ist. Die Pfahlwurzeln des Löwenzahns reichen einen, in seltenen Fällen sogar bis zu zwei Meter tief in den Boden und reißen ab, wenn man die Pflanzen einfach am Stiel packt und herausziehen will. Schon bald schießt dann an derselben Stelle eine neue Pflanze empor. Mit dem richtigen Werkzeug ist der Löwenzahn aber bald aus ihrem Garten verbannt. Mit Unkrautstechern können Sie die lästigen Pusteblumen leicht entfernen. Diese Werkzeuge sind für unter zehn Euro im Discounter oder Fachhandel erhältlich.

Der Unkraut- oder Löwenzahnstecher

Der Unkraut- oder Löwenzahnstecher sieht wie eine Kreuzung aus einer schmalen Schaufel und einem Schuhlöffel aus. Mit ihm stechen Sie neben der Wurzel der Pflanze in den Boden und lockern durch leichtes Hebeln die Wurzel aus der Erde. Jetzt lässt sie sich ganz leicht im Ganzen herausziehen.

Gute Modelle haben mehrere metallene Zähne an der Seite. Wenn Sie mit diesem leicht optimierten Gerät neben dem Löwenzahn einstechen und den Stecher dann um eine halbe Umdrehung bewegen, lässt sich die Pflanze gleich mit ihm herausziehen. Für die rückenschonende Gartenarbeit gibt es Unkrautstecher auch mit langem Stiel. Mit solchen Geräten lassen sich Unkräuter entfernen, ohne dass Sie sich dafür bücken müssen.

Wenn Sie keinen Unkrautstecher zur Hand haben, hilft zur Not auch ein langes Küchenmesser, um die Pusteblumen zu entfernen.

Löwenzahn mit Chemie bekämpfen

Wenn die Pflanzen noch jung sind, gehen Sie auf keinen Fall mit chemischen Unkrautvernichtern wie Herbiziden gegen den Löwenzahn vor. Die Chemikalien werden über die Pflanzenteile aufgenommen, daher ist eine große Oberfläche von Vorteil. Warten Sie deshalb immer, bis die Samenreife bevorsteht. Dann ist die Pflanze groß genug und Sie können sie mit Rücksicht auf umgebende Pflanzen behandeln. Jeder sollte aber wissen, dass Unkrautvernichter auch andere Pflanzen und den Erdboden schädigen und mit dem Regen in das Grundwasser gelangen. Außerdem haben sich vielerorts über Jahre bereits Dutzende Resistenzen unter den Pflanzen gebildet. Das heißt, dass die Unkräuter nicht mehr auf die Chemikalien ansprechen und noch schwerer zu bekämpfen sind als vor dem Herbizideinsatz. Der Einsatz chemischer Gifte im Kampf gegen Unkräuter sollte also immer nur das letzte Mittel sein.

Salz und Essig gegen Unkraut sind tabu

Pures Salz auf Pflanzen und verkrautete Wege zu streuen oder mit Wasser vermengt als Sole auf das Unkraut zu geben, ist bei vielen Hobbygärtnern beliebt. Auch Essigwasser wird häufig im Einsatz gegen Unkräuter verwendet. Was zunächst nach einem umweltschonenden Hausmitteltrick klingt, schädigt Boden, Pflanzen und Grundwasser in hohem Maße. Auf versiegelten Flächen wie gepflastertem Hof oder betonierter Garagenzufahrt ist das Einbringen von Salz und Essig in den Boden bundesweit verboten.

Die Hausmittel gelangen durch die wasserführenden Flächen direkt in die Kanalisation und damit in unsere Klärwerke. Ein hoher Salz- und Säuregehalt beeinträchtigt die dortige Wasseraufbereitung. Feine Mikroorganismen, die Gift- und Schmutzstoffe aus dem Wasser herausfiltern und vernichten sollen, würden selbst zerstört. Erst seit Beschluss des Gesetzes gegen den Einsatz von Salz gegen Unkräuter hat sich die Situation in Deutschland wieder deutlich gebessert.

Was tun bei Unmengen von Löwenzahn?

Besteht Ihr Rasen nur noch aus Löwenzahn, helfen folgende Gegenmaßnahmen, um das Wildkraut in den Griff zu bekommen:

  • Die obersten 30 bis 50 Zentimeter des Bodens müssen abgetragen, durchgesiebt und mit frischer Erde gemischt wieder in den Garten eingebracht werden. Alle Wurzelteile müssen dabei mit dem Sieb entfernt werden. Die Pflanzenreste dürfen dann auf keinen Fall auf den Kompost gegeben werden, sonst breitet sich der Löwenzahn schnell wieder aus.
  • Eine einfachere, aber nicht weniger arbeitsame Methode, um Unkraut loszuwerden, ist das Umgraben. Zunächst wird die oberste Schicht mit den verbliebenen Pflanzen abgetragen. Dann wird die betroffene Fläche umgegraben und für zwei Wochen stillgelegt. Entfernen Sie alle bis dahin gewachsenen Pflanzen erneut und graben Sie die Fläche wieder um. Haben Sie dies zwei- bis dreimal gemacht, können Sie wieder neuen Rasen säen oder neue Beetpflanzen einsetzen. Frische Komposterde zum Durchmischen erhalten Sie häufig günstig oder umsonst bei Ihrer Gemeinde vor Ort.

Auch die Nachbargrundstücke berücksichtigen

Wer neben einer Wildwiese wohnt oder einem Nachbarn, in dessen Garten die gelben Blumen ungestört wachsen dürfen, hat allerdings ein dauerhaftes Problem. In diesem Fall können Sie auf dem eigenen Grundstück so viel Unkraut entfernen, wie Sie wollen. Bei der nächsten Samenreife kommen Nachbars Pollen trotzdem wieder in den Garten. Bewahren Sie die Nerven beim Kampf gegen Löwenzahn und werden Sie nicht ungeduldig. Das hartnäckige Kraut kann nämlich noch jahrelang immer wieder kommen. Aber es werden immer weniger Pflanzen, der Arbeitsaufwand wird also auf Dauer geringer. Mit unseren zehn Tipps gegen Löwenzahn bekommen Sie das gelbe Wildkraut wieder in den Griff.

Löwenzahn in Küche und Apotheke

Der Löwenzahn wird schon seit Jahrhunderten in der Küche und für die Heilmedizin verwendet. Seine noch jungen, bitterstoffhaltigen Blätter eignen sich hervorragend zum Anmachen von Salaten oder für ein selbst gemachtes Pesto. Aus den Blüten lässt sich Löwenzahnsirup oder -honig herstellen. Manch einer macht aus ihnen auch leckeren Löwenzahnlikör.

Die Pflanzen haben als Teeaufguss eine blutreinigende Wirkung ähnlich wie die der Brennnessel, daher werden sie auch als sanftes Mittel gegen Rheuma eingesetzt. Dafür werden am besten Teile der Wurzel, der Blätter und der Blüten mit heißem Wasser übergossen. Außerdem regt der Löwenzahn durch seine Bitterstoffe die Verdauungsorgane an und hilft sogar gegen Gallen- und Nierenschmerzen.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
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