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Balkon-Solaranlage: Wann lohnt sich Solarstrom vom Balkonkraftwerk?


Solaranlage-Rechner
Mini-Solaranlage: Ab wann sie sich lohnt

Die eigenen Stromkosten senken? Mit einer Mini-Solaranlage für den Balkon soll das möglich sein. Aber wie groß sollte das Modell mindestens sein?

Aktualisiert am 02.07.2024|Lesedauer: 4 Min.
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Nicht jeder hat die Möglichkeit, Solarpanels auf dem Hausdach zu montieren – weil er nicht der Eigentümer ist oder die für die Montage nutzbare Dachfläche aufgrund zahlreicher Fenster zu klein ist.

Solaranlage: Die Module sollten möglichst sonnig stehen.Vergrößern des Bildes
Solaranlage: Die Module sollten möglichst sonnig stehen. (Quelle: cgj0212/getty-images-bilder)

Voraussetzungen: Solaranlage für den Balkon oder den Carport

Eine Mini-Solaranlage besteht meistens aus zwei Solarpanels. Sie können am Balkon, auf dem Carport- oder dem Garagendach befestigt werden. Ist all das nicht möglich, bietet sich eine Montage an der Hausfassade an. Achtung: Bei Mietwohnungen müssen die Vermieter vorab zustimmen.

Wichtig ist, dass die Panels korrekt ausgerichtet sind, damit sich ihre Anschaffung lohnt. Ideal ist ein Platz, der den ganzen Tag sonnig ist – also eine östliche oder idealerweise südliche Ausrichtung hat. Bei der Montage sollte zudem auf den richtigen Neigungswinkel geachtet werden. Er ist von Hersteller zu Hersteller verschieden.

Info
Da eine Balkon-Solaranlage meist nur sehr wenig Strom erzeugt, reicht sie nicht aus, um autark von den Stromlieferanten zu sein. Sie sollte lediglich zur Senkung der eigenen Stromkosten dienen. Wer selbstständig Strom erzeugen möchte, kann diese Methoden verwenden.

Solaranlage aufstellen und Strom erzeugen

Für das Aufstellen ist kein Fachwissen nötig. Meist reicht es für die Montage und Inbetriebnahme aus, die Bedienungsanleitung aufmerksam zu lesen. Nachdem die Solaranlage aufgestellt ist, wird sie über eine Wieland- oder Schuko-Steckdose an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.

Sehr vereinfacht dargestellt passiert bei der Stromerzeugung Folgendes: Sobald Sonne auf die Panels scheint, entsteht Strom (Gleitstrom). Dieser fließt in die Solaranlage – ein kleines, kompaktes Gerät, an die die Panels angeschlossen sind –, wird in Netzstrom umgewandelt und anschließend in den Stromkreislauf des Hauses gespeist.

Wer mag, kann außerdem den selbst erzeugten Strom in das öffentliche Stromnetz speisen. Hierfür zahlt der Netzbetreiber dann eine gewisse Summe. Sie ist aber wesentlich geringer als der gängige Strompreis. Somit ist es rentabler, den selbst erzeugten Strom auch selbst zu nutzen.

Stecker-Solargerät: So groß sollte es sein

Die Verbraucherzentrale hat ausgerechnet, ab wann sich die Anschaffung von Stecker-Solargeräten lohnt. Dabei empfehlen sie "Solarmodule mit bis zu 600 Watt Anschlussleistung mit einem Wechselrichter, die an einen Stromkreis im Haushalt angeschlossen werden". Die einzelnen Panels beziehungsweise Module sollten dabei mindestens 1 x 1,70 Meter groß sein. Die Anschlussleistung (600 Watt) kann dabei auf die Panels aufgeteilt werden – pro Stück mindestens 300 Watt Anschlussleistung ergibt 600 Watt Modulleistung. Wichtig sei, so die Verbraucherschützer, dass die "Anschlussleistung des Wechselrichters 600 Watt nicht überschreitet".

Wer auf die Netzeinspeisung und somit den finanziellen Zuverdienst verzichten und den Strom lieber selbst nutzen möchte, kann den Verbraucherschützern zufolge auch auf ein Solargerät mit 350 bis 380 Watt Leistung zurückgreifen.

Ab wann sich die Balkon-Solaranlage lohnt

Wird das Solarmodul mit 380 Watt Leistung am sonnigen Südbalkon montiert, so kann es bis zu 280 Kilowattstunde (kWh) Strom pro Jahr liefern. Wird die so erzeugte Energie selbst genutzt, senkt das die jährliche Stromkostenrechnung um bis zu 103,60 Euro (wenn der Strompreis bei 37 Cent/kWh liegt).

Die Anschaffungskosten für eine entsprechende Solaranlage für den Balkon liegen bei etwa 350 bis 600 Euro. Somit amortisieren sich die Anschaffungskosten einer kleinen Solaranlage erst nach sechs bis neun Jahren, so die Verbraucherschützer. Sie gehen jedoch davon aus, dass die Vorrichtung bis zu 20 Jahre verwendet werden kann und sich die Anschaffung somit dennoch lohnt.

Onlinerechner zeigt Rentabilität

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin stellt online mehrere unabhängige Tools zur Verfügung, mithilfe derer Sie ausrechnen können, ob sich ein Stecker-Solargerät für Sie lohnt, wie groß Ihre Photovoltaik-Anlage sowie der Stromspeicher sein sollte. Zudem bietet die Hochschule eine Kaufhilfe an. Alle Angebote finden Sie auf dieser Übersichtsseite.

Mini-Solaranlage in der Wohnung

Wenn der Vermieter es nicht gestattet, eine Mini-Solaranlage auf dem Balkon oder an der Hausfassade zu montieren, könnte man doch die Module hinter ein sonniges Fenster stellen, oder?

Diese Methode klingt zwar logisch, allerdings ist sie weniger effektiv. Denn Fenster bestehen oft aus verschiedenen Schichten, die unter anderem UV-Strahlungen, aber auch Wärme oder Kälte abhalten können. Die Sonneneinstrahlung wird gemindert. Die Folge: Die Panels können weniger effektiv arbeiten. Durch die isolierten Glasscheiben kann sich die Anschlussleistung um 20 Prozent oder sogar mehr reduzieren. Es dauert somit noch länger, bis sich die Anschaffungskosten amortisiert haben. Darüber hinaus ist nicht gewährleistet, dass die Panels auf der Fensterbank im richtigen Winkel aufgestellt werden können.

Nachteile

Mini-Solargeräte lohnen sich nur dann, wenn sie richtig ausgerichtet sind und eine lange Lebensdauer haben. Gehen die Module bereits nach fünf Jahren kaputt, so hat sich die Anschaffung nicht wirklich gelohnt – außer die Panels können einzeln ersetzt und wieder an die Anlage angeschlossen werden. Ferner sollte bedacht werden: Solaranlagen können nur genutzt werden, wenn die Sonne scheint. Sicherlich gibt es auch Möglichkeiten, den selbst erzeugten Strom zu speichern. Allerdings wird oft nur eine geringe Menge Strom den Sommer über erzeugt, sodass das nicht als "Reserve" für den Winter oder die weniger sonnigen Tage ausreichen wird.

Vor und bei dem Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass

  • ein Stecker bei der Solaranlage vorhanden ist,
  • die Hersteller den DGS-Sicherheitsstandard erfüllen,
  • ein geeigneter Ort für die Montage der Module sowie zum Aufstellen des Geräts vorhanden ist,
  • für die Module ein guter Montageort vorhanden ist,
  • Nachbarn durch die Reflexion der Solaranlage nicht gestört werden.

Wer den selbst erzeugten Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen möchte, benötigt zudem einen separaten Stromzähler und muss seinen Stromanbieter über die Einspeisung in Kenntnis setzen.

Verwendete Quellen
  • Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, Forschungsgruppe Solarspeichersysteme (solar.htw-berlin.de/rechner)
  • Utopia.de "Solaranlage am Balkon"
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