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Brennholzpreis: Wie Sie Scheitholz günstiger einkaufen


Brennholzpreis
Brennholzpreis ist nur schwer vergleichbar

Die Nachfrage nach Brennholz ist in den letzten Jahren enorm angestiegen. Trotzdem bleiben die Preise erstaunlich stabil. Allerdings ist es nicht leicht, unterschiedliche Angebote miteinander zu vergleichen. Region, Holzsorte und vor allem die Aufbereitungsstufe beeinflussen den Brennholzpreis. Wer selbst Hand anlegt, kauft günstiger. Wie Sie Brennholzpreise richtig deuten und wie Sie beim Einkauf viel Geld sparen können. Das sind die wichtigsten Brennholzsorten und ihre Eigenschaften.

Aktualisiert am 24.01.2017|Lesedauer: 4 Min.
dpa, rw, dpa
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"Scheitholz und Kaminholz werden in unterschiedlichen Verkaufsmaßen angeboten, wobei der Raummeter (auch: "Ster"; die Redaktion) am häufigsten verwendet wird", informiert die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Doch es kommt nicht nur aufs Volumen an, wenn man unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen will.

Brennholzpreise sind nur schwer vergleichbar. Nicht einmal ein Raummeter ist immer dasselbe.Vergrößern des Bildes
Brennholzpreise sind nur schwer vergleichbar. Nicht einmal ein Raummeter ist immer dasselbe. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein Raummeter ist nicht immer dasselbe

Entscheidend für die Preisfindung sind neben dem Volumen, auch der Heizwert der jeweiligen Holzsorte, die Aufbereitungsstufe des Holzes, seine Restfeuchte und nicht zuletzt, wo man das Holz kauft. Wird der Preis pro Raummeter angegeben, müssen Verbraucher darauf achten, ob es sich dabei um Schütt- oder Schichtholz handelt, um die Preise miteinander vergleichen zu können.

Ein Schüttraummeter entspricht einer lose geschütteten Holzmenge von einem Kubikmeter Volumen. Ein Schichtraummeter ist deutlich mehr. Hier sind die Holzsscheite nämlich bereits platzsparend aufgeschichtet. Ein Schichtraummeter entspricht etwa dem 1,5-fachen eines Schüttraumeters.

Im Holzhandel wird außerdem noch mit der Einheit Festmeter operiert. Er entspricht einem Kubikmeter massivem Holz ohne irgendwelche Lufträume dazwischen. Verarbeitet ergibt das etwa zwei Schütt- beziehungsweise 1,3 Schichtraummeter. Die meisten privaten Kamin- und Kachelofenbetreiber ohne eigenen Wald dürften aber nur selten mit Mengenangaben ist Festmetern in Berührung kommen. Vorwiegend beim An- und Verkauf von Stammholz wird nach Festmetern abgerechnet.

Hartholz ist teurer als Nadelholz

Auch die verschiedenen Holzsorten unterschieden sich stark im Preis. Für Bayern hat die LWF im November 2012 eine detaillierte Erhebung durchgeführt. Bei leichten Schwankungen war in allen Regierungsbezirken Nadelholz wie Fichte oder Kiefer rund 25 Prozent günstiger als Hartholz wie Buche, Eiche oder Birke. Die Holzsorten haben nicht nur unterschiedliche Heizwerte, sondern auch verschiedene Eigenschaften bei der Verbrennung.

Eiche beispielsweise ist trotz den hohen Heizwerts nicht empfehlenswert für offene Kamine, weil bei der Verbrennung unangenehme Gerüche frei werden. Nadelhölzer hingegen brennen wegen ihres hohen Harzgehalts meist sehr gut und schnell. Daher eignen sie sich vor allem zum Anheizen. "Harzreiche Hölzer neigen aber auch zum 'Spritzen', warnt die LWF vor starkem Funkenflug, der insbesondere bei offenen Feuerstellen ein Problem wäre.

Aufbereitungsstufe entscheidet über den Brennholzpreis

Großen Einfluss auf den Verkaufspreis hat die Aufbereitungsstufe des Holzes: Wird es bereits verfeuerungsfertig – also trocken, gespalten und auf Kamingröße abgelängt – angeliefert, zahlt man deutlich mehr, als wenn man sich ein Meter lange Holzstücke waldfrisch und ungespalten selbst mit dem Anhänger aus dem Wald holt. "Mit der Abnahme der zu erbringenden Eigenleistung steigt der Preis für das Scheitholz", so die LWF.

In ihrer Preiserhebung für Bayern hat die LWF nur bereits gespaltenes und trockenes Holz betrachtet, das abgelängt auf 25, 33 und 100 Zentimeter frei Haus geliefert wird. Selbst da waren die Preisunterschiede gravierend: Die Preise je Raummeter lagen im landesweiten Schnitt bei 95 Euro für 25-Zentimeter-Scheite. Zugesägt auf Scheite von je einem Meter kostete dieselbe Menge im Schnitt nur 72 Euro.

Brennholz selbst zu spalten und zu trocknen, ist am günstigsten

Noch günstiger kommt davon, wer sich das Holz ungespalten und ungetrocknet selbst aus dem Wald holt und es selbst weiter verarbeitet. Mit einem leistungsstarken Holzspalter kann man auch größere Mengen Brennholz spalten, ohne sich mit Spaltaxt und Keilen abmühen zu müssen. "Ab einem Verbrauch von rund fünf Raumetern im Jahr kann der Kauf eines Holzspalters wirtschaftlich sinnvoll sein", sagt Michael Pommer, Trainer an der Kölner Heimwerkerschule DIY Academy. "Ist mein Bedarf niedriger, kann ich mir besser und bequemer fertiges Brennholz kaufen." Oder man spaltet das Holz mit der Axt, um sich trotzdem den Preisvorteil der niedrigeren Aufbereitungsstufe zu sichern.

Waldfrisches Brennholz muss man noch zwei Jahre lang lagern

Wann immer man es "waldfrisch" also ungetrocknet kauft, muss man aber bedenken, dass man dann das Brennholz zuhause lagern und trocknen muss, bis man es verfeuern kann. Frisch geschlagenes Holz hat laut LWF einen Wassergehalt von mindestens 50 Prozent. Der Restfeuchtegehalt sollte aber zwischen 15 und 20 Prozent liegen, damit das Holz schadstoffarm verbrennt und dabei seinen vollen vollen Heizwert entfaltet. Frisches Buchenholz etwa hat laut LWF einen Heizwert von 2,16 Kilowattstunden (kWh) pro Kilogramm. Luftgetrocknet bis zu einer Restfeuchte von 15 Prozent verdoppelt sich der Heizwert. Wer also waldfrisches Holz einkauft, braucht zuhause Platz für die richtige Lagerung.

Ideal ist ein überdachter, aber nach mindestens drei Seiten offener Unterstand oder ein vorgezogenes Dach auf der wetterabgewandten Seite des Hauses. Vor der Lagerung sollte das Holz bereits aufs gewünschte Maß zugesägt und gespalten werden. "Ein Rundholz braucht viel länger zum Trocknen als ein fertig gespaltener Scheit", erläutert Ingo Schulz, Ofenbaumeister beim Kaminofen-Hersteller Hark. Wird es dann so aufgeschichtet, dass die Luft zwischen den einzelnen Lagen gut zirkulieren kann, trocknet es innerhalb von rund zwei Jahren. Für rund 20 Euro gibt es Messgeräte zu kaufen, mit denen man die Restfeuchte im Holz bestimmen kann.

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