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Holzspalter machen Brennholz ohne Muskelkraft


Werkzeuglexikon
So finden Sie den passenden Holzspalter

Am günstigsten kann man Brennholz einkaufen, wenn man es sich selbst spaltet. Doch die mühselige Arbeit mit Spaltaxt und Keilen ist nicht jedermanns Sache und birgt erhebliche Unfallrisiken. Eine bequeme Alternative können Holzspalter sein, die mit einem Druck von mehreren Tonnen einen Keil oder ein Spaltkreuz durchs Holz treiben und es so spalten. Vor allem wer viel Scheitholz verbraucht, profitiert von einem guten Holzspalter. Worauf Sie bei Auswahl und Nutzung achten sollten und wann sich ein Holzspalter auch wirtschaftlich rechnet. Diese Sorten sind als Brennholz gut geeignet.

Aktualisiert am 24.02.2014|Lesedauer: 7 Min.
Ralph Wefer sive Evermann
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"Wirtschaftlich lohnt sich die Anschaffung nur, wenn ich auch ausreichende Mengen Brennholz verarbeite", erklärt Micheal Pommer, Trainer an der Heimwerkerschule DIY Academy gegenüber zuhause.de. Im Baumarkt kostet ein Raummeter gespaltener und luftgetrockneter Hartholz-Mix knapp 100 Euro. Der Bundesschnitt für einen Schüttraummeter getrocknetes und gespaltenes Brennholz liegt bei knapp 80 Euro. Auf einen Meter abgelängtes waldfrischen Brennholz derselben Qualität und Menge gibt es oft schon für gut die Hälfte.

Mit einem guten Holzspalter kann man sich das mühevolle Holzhacken erheblich erleichtern.Vergrößern des Bildes
Mit einem guten Holzspalter kann man sich das mühevolle Holzhacken erheblich erleichtern. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Wann sich Holzspalter wirtschaftlich lohnen

Dann ist das Holz allerdings nicht nur ungespalten, sondern auch noch nicht trocken. Brennholz muss etwa zwei Jahre lang lagern bis es trocken genug ist. Dafür braucht man einen geeigneten Platz am Haus. Zu feuchtes Holz sollte man nicht verbrennen, weil es dann nicht seinen vollen Heizwert entfaltet und bei der Verbrennung ungesunder und andere Schadstoffe entstehen. So kann man die Restfeuchte im Holz messen. Außerdem müssen die Meterstücke noch selbst auf eine kamingerechte Länge zugesägt werden.

"Ab einem Verbrauch von rund fünf Raummetern im Jahr kann der Kauf eines Holzspalters wirtschaftlich sinnvoll sein. Ist mein Bedarf niedriger, kann ich mir besser und bequemer fertiges Brennholz kaufen, das bereits gespalten und getrocknet ist", rechnet Pommer vor. Erster Ansprechpartner für Brennholz aus dem Wald ist der örtliche Förster. Außerdem lohnt sich oft ein Blick in Online-Kleinanzeigen und Zeitungsinserate, um besonders günstige Angebote zu finden.

Holzspalter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen

Wenn man schon Geld für einen eigenen Holzspalter in die Hand nimmt, dann muss der mit dem anfallenden Brennholz auch fertig werden. Kaum etwas ist ärgerlicher, als wenn man bei jedem dritten Holzstück mit der Axt nacharbeiten muss, weil der Spaltkeil nicht weit genug ins Holz getrieben wurde oder weil der Spaltdruck nicht ausreicht, um auch krumm verwachsenes Holz zu teilen.

Je nach Ausführung des Spalters wird das Holz entweder liegend oder stehend durchteilt. Eine Hydraulik treibt den Spaltkeil mit einem Druck von mehreren Tonnen langsam durchs Holz. Große und leistungsstarke Spalter werden häufig über eine Zapfwelle von einem Traktor oder Benzinmotor angetrieben. "Man muss generell unterscheiden zwischen Holzspaltern für den professionellen oder semiprofessionellen Anwender, der vielleicht sogar eigenen Wald hat. und und dem Privatmann, der sich lediglich sein eigenes Kaminholz spalten will", erklärt Martin Volk, Produktmanager beim Augsburger Gartengeräte-Hersteller Al-Ko, gegenüber zuhause.de.

Für die meisten Privatanwender seien Holzspalter mit einem Elektromotor, der von normaler Netzspannung gespeist wird, ausreichend leistungsstark. "Wer im Jahr weniger als zehn Raummeter Brennholz verarbeitet, kommt damit gut aus", sagt Volk. Verbraucher haben dann aber immer noch die Wahl zwischen Geräten, die das Holz stehend oder liegend spalten. "Grundsätzlich arbeiten die stehenden Modelle meist etwas schneller und machen insgesamt einen professionelleren Eindruck."

Beim Holzspalter auf Antrieb und Abmessungen achten

Um den richtigen Holzspalter für die eigenen Bedürfnisse zu finden, ist ein Blick auf die technischen Daten, die von den Herstellern mit angegeben werden, unerlässlich. Dort kann man sich nicht nur vergewissern, ob der Spalter mit normaler Netzspannung betrieben werden kann, sondern erfährt auch, wie lang und dick das Spaltgut maximal sein darf. "Liegende Spalter gibt es eigentlich nur mit Spaltlängen bis ungefähr 50 Zentimetern", berichtet Volk. Für Kaminholz, das in der Regel zu Scheiten von je 30 Zentimeter abgelängt wird, reicht das völlig aus.

Einige Hersteller geben auch an, wie viel Zeit die Geräte zum Spalten eines Holzstücks benötigen – ein Qualitätsmerkmal, das umso wichtiger wird, je mehr Brennholz insgesamt zu verarbeiten ist. Die meisten Holzspalter brauchen ungefähr zehn Sekunden, um ein Holzstück zu spalten. Weitere fünf bis zehn Sekunden dauert es danach bis das Gerät wieder einsatzbereit ist. "Mit gutem Werkzeug und etwas Übung kann es von Hand mit der Spaltaxt schneller gehen, als wenn ich einen recht langsamen hydraulischen Spalter verwende", sagt Michael Pommer.

Ausreichend Spaltdruck ist beim Holzspalter unerlässlich

Wichtig ist auch ausreichend Spaltdruck. Physikalisch korrekt müsste dieser in Megapascal (MPa) angegeben werden. Sehr häufig wird er aber auch in Tonnen (t) ausgedrückt. Die meisten handelsüblichen Horizontal-Holzspalter haben einen Spaltdruck von vier bis fünf Tonnen. Das reiche für die meisten Holzsorten problemlos aus, verspricht Volk. An besonders harten Obsthölzern wie Kirsche könnten die Spalter gelegentlich scheitern, wenn das Holz auch noch krumm gewachsen ist, so der Experte. Beliebte Brennhölzer wie Birke, Buche oder Eiche würden sie aber schaffen.

"Das kommt ganz auf die Qualität des Holzes an", widerspricht Pommer. Stark verastetes Holz könne zumindest günstige Einstiegsgeräte durchaus an ihre Grenzen bringen. "Ich selbst arbeite zuhause mit einem 10-Tonnen-Spalter", berichtet Pommer. "Der ging bislang noch durch alles durch." Laut Volk komme es aber nicht nur auf den physikalischen Spaltdruck an. "Mindestens ebenso wichtig ist, dass der Keil scharf ist." Wird dieser mit der Zeit stumpf, könne man ihn mit Feile und Flex nachschärfen.

Auch der Anwender selbst hat Einfluss auf die Spaltleistung seines Geräts. "Man sollte das Holz schon mit etwas Hirn auflegen", so Volk. Es gilt dasselbe wie beim Holzspalten mit der Axt: Das Holz sollte so aufliegen, dass es entlang der Faser gespalten wird. Ist auf der Schnittfläche ein feiner Riss zu sehen, sollte man den Spaltkeil an dieser Stelle aufs Holz treffen lassen. Dabei handelt es sich um den sogenannten Hauptriss, der jeden Baumstamm durchläuft. An dieser Stelle lässt sich Holz besonders gut spalten.

An Horizontal-Spaltern mit Gestell arbeitet man rückenschonender

Die sogenannten Horizontal-Spalter, die das Holz liegend teilen, bringen oft schon ab Werk ein Metallgestell als Unterkonstruktion mit. So kann der Spalter stehend in normaler Griffhöhe bedient werden, was die Arbeit auf Dauer erheblich erleichtert. Wichtig ist die Standfestigkeit. Das Gestell muss ausreichend stabil und breit sein, um sicheres Arbeiten zu gewährleisten. "Idealerweise sollte der Holzspalter auf die optimale Arbeitshöhe einstellbar sein", empfiehlt Pommer. An den kompakten Horizontal-Holzspalter ohne Gestell arbeitet man permanent in gebückter Haltung, was mit der Zeit zu Rückenschmerzen führen kann.

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Vertikal-Holzspalter sind teurer, aber auch leistungsstärker

Mit Netzspannung gespeiste Vertikal-Holzspalter, in denen das Holz stehend zerteilt wird, bringen es auch schonmal auf sieben bis zehn Tonnen Spaltdruck. Meistens können sie auch dickere und längere Holzstücke verarbeiten als Horizontal-Holzspalter, die überwiegend für klassische Kaminholz-Längen zwischen 30 und 50 Zentimetern konzipiert sind. Allerdings sind die Vertikal-Holzspalter auch schwerer und vor allem teurer. Größere Spalter, die vom Traktor angetrieben werden, leisten zum Teil noch deutlich mehr. Geräte mit einem Spaltdruck von zwölf Tonnen und mehr sind keine Seltenheit.

Holzspalter kaufen: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Das hat dann allerdings seinen Preis. Schon vergleichsweise kleine traktorbetriebene Marken-Holzspalter kratzen schnell an der 1000-Euro-Marke. Je nach Leistung, Größe und Marke kosten sie auch häufig deutlich mehr. Gute netzbetriebene Horizontal-Holzspalter sind hingegen schon für deutlich unter 300 Euro zu haben. Preislich etwa in der Mitte liegen netzbetriebene Vertikal-Holzspalter, die meist mit etwa 500 bis 700 Euro zu Buche schlagen.

Beim Kauf des Holzspalters nicht nur aufs Geld schauen

Nicht zuletzt wegen der großen Preisunterschiede sollte man sich vor dem Kauf genau überlegen, welche Leistung und Größe man wirklich benötigt. Übertriebene Sparsamkeit allerdings rächt sich später. Denn an einem Holzspalter, der nur völlig gerade gewachsenes Holz problemlos spaltet, wird man keine Freude haben – auch nicht, wenn er hundert Euro billiger war, als der nächst größere. Schließlich will man sich mit den Geräten ja gerade die mühsame Arbeit mit der Axt ersparen. Gerade gewachsenes Holz zerteilt man mit gutem Werkzeug aber auch von Hand ohne größere Anstrengung, sobald man ein wenig Übung hat.

Problematisch sind ja gerade die Holzstücke mit Astlöchern und völlig verwachsenen Holzfasern. Da kommt man mit der Axt schnell an seine Grenzen und spaltete sie, indem man mit einem schweren Hammer Keile ins Holz treibt bis es auseinanderfällt. Nimmt einem der gekaufte Holzspalter diese schweißtreibende und langwierige Arbeit nicht zuverlässig ab, ergibt die ganze Anschaffung keinen Sinn mehr. Dasselbe gilt, wenn der Druckstempel, der den Spaltkeil ins Holz drückt, nicht weit genug an die Druckplatte heranfährt. Dann bleiben die Holzfasern am unteren Ende des Spaltguts miteinander verbunden und müssen hinterher noch mit der Axt durchtrennt werden.

In vielen Baumärkten kann man Holzspalter mieten

Bevor man einen Holzspalter kauft, sollte man generell erst einmal testen, ob einem die Arbeit an der Maschine überhaupt behagt. Nicht jedem liegt die Arbeit mit Holzspaltern. Die ungespaltenen Stammteile müssen erst einmal auf den Spalter gehoben werden und dann dauert es eine Weile bis dieser den Spaltkeil durchs Holz getrieben hat. Nicht wenige schwören nach wie vor aufs Spalten von Hand. Viele Baumärkte und Fachhändler verleihen Holzspalter gegen Gebühr. Die Mietpreise sind stark vom geliehenen Modell ab. Mit 40 Euro Tagesmiete muss man aber schon rechnen. Diese Tipps sollten Sie bei der Ausleihe im Baumarkt beachten.

Ein Spaltkreuz als Zubehör macht Holzspalter noch effektiver

Egal ob gemietet oder gekauft: Achten Sie beim Holzspalter auf gutes Zubehör. Fast alle Hersteller bieten gegen geringen Aufpreis ein Spaltkreuz an, das anstelle des Keils durchs Holz getrieben wird und das Spaltgut in einem einzigen Arbeitsschritt vierteilt. Man arbeitet also deutlich effektiver als mit dem Spaltkeil, mit dem das Holz nur der Länge nach halbiert wird. Außerdem trocknen die Holzscheite viel schneller, weil sie zwei offene Spaltflächen haben, an die Luft gelangt. Hin und wieder ist das Spaltkreuz im Lieferumgfang enthalten.

Sicherheitsregeln für die Arbeit mit einem Holzspalter

Generell ist die Arbeit mit einem Holzspalter sehr sicher. Fast alle Geräte sind so konstruiert, dass man beide Hände braucht, um sie in Betrieb zu setzen. So kann kein Finger eingeklemmt werden. Zudem wird der Spaltkeil langsam durch das Holz gedrückt, was das Unfallrisiko im Vergleich zur Arbeit mit Spaltaxt und Keilen deutlich senkt. Um die Augen vor umherfliegenden Splittern zu schützen, ist eine Schutzbrille aber empfehlenswert. "Wenn man längere Zeit am Holzspalter arbeitet, ist außerdem ein Hörschutz sinnvoll", rät Pommer. Am Gerät selbst und auch rings um den Arbeitsbereich sollten nie mehrere Personen gleichzeitig arbeiten.

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