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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heizung Ist Ihre Heizung fit für den Winter?
Der Winter naht mit riesigen Schritten und schon wiederholt sich eine inzwischen schon zur bösen Routine gewordene Prozedur: Pünktlich zum Start der Heizperiode kündigen die deutschen Gasversorger zum Teil drastische Preiserhöhungen an. Umso wichtiger ist es, dass die eigene Heizung zum Winter hin in perfektem Zustand ist. Laut Deutscher Energie-Agentur (dena) schlummert aber in fast jeder Heizungsanlage ungenutztes Sparpotenzial.
Es ist ein beim Verbraucher verhasstes, bei den Versorgern aber offenbar lieb gewonnenes Ritual: Kurz vor Beginn der Heizsaison wird einmal kräftig an der Preisschraube gedreht.
Fast jede Heizung birgt Sparpotenzial
Gegen diese Mehrbelastung ist der Verbraucher weitgehend machtlos. Zwar kann man sich zum Beispiel mithilfe eines Online-Gaspreisrechners nach einem günstigeren Anbieter umsehen, an der grundsätzlichen Tendenz, dass die Preise steigen, ändert das mittel- und langfristig aber nichts.
Um die Mehrkosten trotzdem in einem verträglichen Rahmen zu halten, ist es wichtig, keine wertvolle Heizenergie zu verschwenden. Schon mit einer optimal eingestellten Heizungsanlage lassen sich die Heizkosten erheblich senken. Wie hoch die möglichen Einsparungen sind, hängt natürlich vom aktuellen Zustand der Heizungsanlage ab. Die dena bietet auf ihren Internetseiten einen an, mit dem man in wenigen Sekunden sein persönliches Einsparpotenzial ermitteln kann.
Investitionen, die sich lohnen
Bei alten Heizungen liegt das größte Sparpotenzial meist in der Installation eines modernen Kessels und einer neuen, effizienten Heizpumpe. Beides setzt aber erst einmal Investitionen voraus. So schlägt ein neuer Kessel sofort mit mehreren Tausend Euro zu Buche. Geld, dass sicher nicht jeder ohne weiteres auf der hohen Kante hat.
Eine gute und moderne Heizpumpe gibt es dagegen schon ab etwa 200 Euro. Alte Pumpen sind meist ungeregelt und laufen ununterbrochen. Im Vergleich lassen neue Pumpen das Wasser in den Heizungsrohren bei etwa 80 Prozent weniger Stromverbrauch zirkulieren. Eine neue Heizpumpe rentiert sich so in der Regel schon nach wenigen Jahren.
Die Heizung vom Profi warten lassen
Doch auch wenn man keine neuen Investitionen in die Heizung tätigen will: In jedem Fall sollte die gesamte Anlage zum Winter hin einmal vom Profi unter die Lupe genommen werden. "Die regelmäßige Wartung der Heizung durch einen Fachmann erhöht die Lebensdauer der Anlage und senkt die Energiekosten", informieren die Experten der dena. Nur so fallen kostenrelevante Fehler - zum Beispiel eine zu hoch eingestellte Vorlauftemperatur - auf und können behoben werden.
Sparen durch hydraulischen Abgleich
Ist der Heizungsfachmann einmal im Haus, sollte man ihn auch gleich nach einem hydraulischen Heizungsabgleich fragen. Das Wasser in den Heizungsrohren nimmt immer den Weg des geringsten Widerstands, so dass lange, dünne und verschlungene Leitungen weniger warmes Wasser führen als dicke und kurze. Die Folge ist, dass bei den Heizkörpern unterschiedlich viel warmes Wasser ankommt, so dass manche zu warm und andere nicht warm genug werden.
Bei einem hydraulischen Abgleich werden gezielt Engpässe ins Leitungsnetz eingebaut, die den Durchfluss so regulieren, dass am Ende jeder Heizkörper mit der benötigten Heizleistung versorgt wird. Die Installation ist kompliziert und muss durch einen Fachbetrieb vorgenommen werden. Die Kosten variieren stark und belaufen sich auf ein bis sechs Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Das jährliche Einsparvolumen lässt sich auf etwa 1,50 Euro bis 1,80 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche beziffern.
Heizungs- und Warmwasserrohre dämmen
"Eine Reihe einfacher Maßnahmen kann auch jeder selbst in die Hand nehmen oder für kleines Geld von einem Handwerker erledigen lassen", erklärt Christian Stolte, Bereichsleiter bei der dena. Der Energiespar-Experte denkt da vor allem an die Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren, die über Putz verlaufen. Ohne die Dämmung verpuffe ein Großteil der im Wasser enthaltenen Wärmeenergie einfach in kalten Kellerräumen, die über die ungedämmten Leitungen ungewollt mit beheizt würden. Mit einer Ummantelung der Rohre ließen sich Wärmeverluste deutlich reduzieren, so der dena-Mann.
Heizungsoptimierung wird staatlich gefördert
Viele Einzelmaßnahmen zur Heizungsoptimierung werden staatlich gefördert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt für viele Modernisierungen zinsverbilligte Kredite. Allerdings ist es nicht ganz leicht im Dschungel verschiedener Förderangebote noch den Überblick zu behalten. Über die sinnvollsten Fördertöpfe für Ihren persönlichen Fall kann Sie der Heizungsbau-Fachbetrieb informieren. Wenn Sie sich eine unabhängige Beratung wünschen, sollten Sie einen Energieberater engagieren. Einen ersten Überblick darüber, welche Maßnahmen in welchem Volumen gefördert werden liefert auch schon der auf den dena-Seiten.