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Preise für Heizöl, Erdgas und Benzin steigen ab 2027


Das sollten Verbraucher wissen
Heizen und Tanken werden noch teurer

Von t-online, jb

Aktualisiert am 31.01.2025 - 17:09 UhrLesedauer: 2 Min.
Geld (Archivbild): In Dresden haben Betrüger einen hohen Bargeldbetrag ergaunert.Vergrößern des Bildes
Geldscheine: Ab 2027 müssen Verbraucher womöglich tiefer in die Tasche greifen. (Quelle: IMAGO/Future Image)
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Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Damit dieses Ziel schneller umgesetzt wird, wurde heute der Handel mit Emissionszertifikaten genehmigt. Was bedeutet das?

Zum 1. Januar wurden Heizen und Tanken bereits teurer. Grund hierfür war unter anderem die CO2-Abgabe, die von 45 auf 55 Euro pro Tonne erhöht wurde. Und in den kommenden Jahren soll die Abgabe noch stärker steigen, wie der Bundestag nun beschlossen hat – von 55 Euro auf bis zu 65 Euro pro Tonne ab dem 1. Januar 2026. Und auf eine unbestimmte Höhe ab 2027. Grund sind das Brennstoffemissionshandelsgesetz sowie eine EU-Richtlinie.

Was ist das BEHG?

Das BEHG oder Brennstoffemissionshandelsgesetz ist die gesetzliche Grundlage für das nationale Emissionshandelssystem zur Bepreisung der CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen, so die Bundesregierung. Das bedeutet, dass Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Heizöl, Diesel oder Benzin handeln, eine CO2-Gebühr zahlen müssen. Denn die Produkte, mit denen sie handeln, verursachen Treibhausgase. Mithilfe der CO2-Bepreisung erwerben die Unternehmen dann Emissionsrechte.
Hintergrund und Sinn der Abgabe ist, Verbraucher und Unternehmen dazu zu bewegen, auf klimaneutrale Alternativen umzusteigen.

Das passiert mit den CO2-Preisen ab 2027

Ab Januar 2027 können Emissionszertifikate im Rahmen des europäischen Emissionshandelns auf dem Markt versteigert werden. So sieht es eine EU-Richtlinie vor. Das bedeutet, dass Unternehmen auf EU-Ebene ihre Zertifikate verkaufen oder andere erwerben können. Problematisch kann der Handel werden, da hierdurch die CO2-Preise deutlich in die Höhe schießen könnten. Und das wiederum werden Verbraucher sowohl beim Heizen als auch beim Tanken deutlich spüren können.

1.000 Euro mehr an Heizkosten möglich

Achim Wambach, deutscher Ökonom und Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), mahnte bereits in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche", dass durch den europaweiten Handel mit Zertifikaten die CO2-Preise auf bis zu 200 Euro pro Tonne steigen könnten. "Ein Vier-Personen-Haushalt, der noch mit Gas heizt, müsste mit rund 1.000 Euro höheren Heizkosten pro Jahr rechnen", prognostiziert er. Damit ist er nicht der Einzige, der mit horrenden Preiserhöhungen rechnet. Professor Matthias Kalkuhl, Experte für CO2-Bepreisung am Mercator-Forschungsinstitut, geht ebenfalls davon aus, dass die Preise drastisch steigen werden: "200 Euro oder mehr wären realistisch", erklärt er gegenüber "tagesschau.de".

So teuer könnte Tanken werden

Auch Tanken wird merklich teurer werden. Experten gehen davon aus, dass der Preis pro Liter Benzin um 38 Cent steigt, wenn die Tonne CO2 künftig 200 Euro kosten würde.

Hier könnte sich vor allem der Umstieg auf ein E-Auto lohnen – allerdings nur, wenn es mit grünem Strom, beispielsweise aus der eigenen PV-Anlage, geladen wird.

Klimageld als Lösung?

Zwar kann die EU-Kommission in Notfällen eingreifen. Wenn etwa die Preise zu stark steigen, kann sie zusätzliche Zertifikate freigeben und somit den Preisanstieg etwas dämpfen. Doch dieses Mittel kann die Kommission nur begrenzt einsetzen. Etwa, wenn der Preis zwei Monate in Folge über 45 Euro pro Tonne steigt. Und das auch nur einmal im Jahr. Warmbach geht davon aus, dass der Effekt dieses Eingriffs jedoch kaum bemerkbar sein wird.

Eine mögliche Entlastung für deutsche Verbraucher soll ein sogenannter Klimasozialfonds bringen. Es hat ein Volumen von 65 Milliarden Euro und soll vorwiegend einkommensschwächeren Haushalten zugutekommen. Weiter im Raum steht noch die Einführung eines Klimageldes. Die Umsetzung hiervon wurde jedoch noch nicht weiter diskutiert. Experten gehen davon aus, dass die Ausarbeitung des Klimageldes und die Einführung nach der Bundestagswahl erfolgen.

Verwendete Quellen
  • bundesregierung.de "CO2-Preis beträgt jetzt 55 Euro"
  • bveg.de "Studie FIW"

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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