Studie belegt Deutliche Mehrbelastung für Mieter und Eigentümer droht
Zwar prognostiziert der Heizspiegel sinkende Heizkosten für das kommende Jahr. Eine neue Studie dämpft diesen Hoffnungsschimmer jedoch etwas.
Ab 2027 müssen Haushalte in Deutschland mit einer massiven Kostensteigerung rechnen. Grund ist die geplante Reform der CO2-Bepreisung. Durch die Einführung eines europäischen Emissionshandels für Brennstoffe könnte es für Besitzer und Mieter von Gebäuden mit schlechter Energiebilanz zu einer finanziellen Mehrbelastung kommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Münchner Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) im Auftrag des Bundesverbands Energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG).
Emissionspreise steigen weiter
"Bereits heute ist schon absehbar, dass der Europäische Emissionshandel 2 nicht genug Emissionszertifikate für den Gebäudebereich zur Verfügung stellt. Damit ist der politisch vereinbarte Preis von 45 Euro pro Tonne CO2 markttechnisch nicht mehr haltbar", erklärt Andreas Holm, Studienautor und Leiter des FIW.
Zwar ist für 2025 eine Erhöhung der Abgabe auf 55 Euro pro Tonne vorgesehen. Doch die reiche nicht aus, sodass die Preise noch weiter steigen werden. Hinzu kommt der ab 2026 ermöglichte Emissionshandel. Bei diesem können Emissionszertifikate zu einem Höchstpreis von 65 Euro erworben werden.
Mit der größten Preissteigerung rechnen die Studienautoren dann im Jahr 2027. Denn dann soll der nationale Emissionshandel in einen europäischen Emissionshandel für Gebäude und Verkehr überführt werden. Wie hoch die CO2-Bepreisung dann ausfällt, ist noch nicht absehbar. Die Wissenschaftler rechnen jedoch eher mit einer für Verbraucher negativen Entwicklung.
Veraltete Bausubstanz belastet Geldbörse
Grund für die Aussage der Wissenschaftler ist vor allem der Zustand der Gebäude: Bei vielen sind die Fassade, das Dach und die Fenster veraltet. Dadurch ist die Energieeffizienzklasse der Immobilie miserabel, was wiederum die Heizkosten in die Höhe treibt.
Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des BuVEGs, spricht von einem unkalkulierbaren Kostenrisiko für ihre Bewohner und Eigentümer. Er ergänzt zudem: "Der Ausweg über den Wechsel zu Strom oder Fernwärme als Wärmeenergieträger ist aus Sicht der Wissenschaft ein Fehlanreiz, denn wer keine Sanierungen an der Gebäudehülle ergreift, um den Heizwärmeverbrauch zu verringern, ist auch zukünftig sehr hohen Kosten für Strom oder Fernwärme ausgesetzt.“
- buveg.de "Studie: Wird Wohnen in Deutschland ab 2027 unkalkulierbar teuer?"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa