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Abzocke bei Strom im Grundversorgertarif – Vattenfall bezieht Stellung


Bis zu 70 Prozent Preisunterschied
Abzocke bei Strom – Grundversorger rechtfertigt teure Tarife

Von t-online, jb

Aktualisiert am 06.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Stromkosten: Die Zubereitung von Getränken und Speisen kann ins Geld gehen. (Symbolbild)Vergrößern des Bildes
Stromkosten: Es gibt deutliche Preisunterschiede bei den Energieversorgern. (Symbolbild) (Quelle: deepblue4you/getty-images-bilder)

Bis zu 70 Prozent mehr zahlen Strom-Kunden im Grundversorgungstarif. Alternative Energieanbieter werfen den Grundversorgern Kalkül vor. Einer von ihnen äußert sich nun.

Die Kosten für Strom unterscheiden sich aktuell so stark wie noch nie. Insbesondere im bundesweiten Vergleich gibt es große Unterschiede, wie einige Verbraucherzentralen herausgefunden haben. Noch gravierender ist die Differenz allerdings zwischen den Strompreisen für Bestandskunden und für Neukunden.

Verbraucher im Grundversorgungstarif müssen beziehungsweise mussten teilweise bis zu 70 Prozent mehr für Strom bezahlen als Neukunden, die sich für alternative Stromtarife entscheiden (mehr dazu in diesem Artikel hier). Aktuell sehen die Zahlen wie folgt aus: Laut dem Vergleichsportal Verivox zahlen Neukunden aktuell 26 Cent/kWh brutto (Stand: 04.07.2024). Bei Bestandskosten liegen die Kosten hingegen durchschnittlich bei 45 Cent/kWh (Stand 05.07.2024). Es ist also noch immer eine deutliche Diskrepanz und somit zugleich auch Sparpotenzial durch einen Stromanbieterwechsel erkennbar.

Grundversorger äußert sich zu Vorwürfen

Aufgrund dieser Fakten haben mehrere alternative Stromanbieter, darunter Octopus Energy Germany, Vorwürfe gegen die Grundversorger erhoben. "Leute zahlen teils Jahrzehnte mehr als sie müssten und ihr Unwissen wird eiskalt ausgenutzt. Das Geld landet in den Taschen der Grundversorger, die insbesondere Langzeitkundinnen und -kunden mit überteuerten Tarifen ausnehmen und für ihre Loyalität bestrafen", erklärt Bastian Gierull, CEO von Octopus Energy Germany.

Nun äußert sich Vattenfall zu den Vorwürfen – ein Grundversorger, dessen Grundversorgungstarif für Neukunden durchschnittlich bei 33 Cent/kWh und für Bestandskunden bei durchschnittlich 41 Cent/kWh liegt. Christian Jekat, Pressesprecher bei Vattenfall, antwortet auf Nachfrage der Berliner Zeitung, dass die Vattenfall-Tarife grundsätzlich auf einem moderaten Niveau seien. Da Vattenfall den Strom für Neukunden zeitnah am Strommarkt einkaufe, werden die Preise entsprechend kalkuliert und die Tarife nach unten oder nach oben hin angepasst.

Den hohen Preisunterschied bei den Stromtarifen begründet Jekat wie folgt: "Im Gegensatz zu vielen anderen Wettbewerbern hat Vattenfall die hohen Beschaffungskosten während der Energiekrise lange nicht an seine Kunden weitergegeben", sagt er gegenüber der Berliner Zeitung. Zwar sei die Beschaffungsstrategie von Vattenfall eher langfristig. Dadurch könne der Energieversorger seinen Kunden jedoch Kunden dauerhaft stabile und moderate Preise garantieren, so Jaket.

Zwar erwarten Experten, dass der Strompreis in den kommenden Monaten wieder leicht ansteigen wird. Dennoch empfiehlt die Bundesnetzagentur in ihrer Monitoringerhebung 2024 Verbrauchern, den Stromanbieter zu wechseln, insofern es möglich ist.

Verwendete Quellen
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