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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Instafail statt Instagram Selfie im Rapsfeld? Das kann teuer werden
Eine Flut gelber Blüten so weit das Auge reicht. Wer hätte nicht gerne ein Foto von sich in dieser Pracht? Erlaubt ist es allerdings nicht.
Im Mai locken Rapsfelder mit ihrer sonnengelben Blütenpracht die Menschen an. Ein Selfie in einem Meer von Gelb auf Instagram? Bleibende Erinnerungen einer Hochzeitsgesellschaft im Fotoalbum? Wer möchte hier nicht gerne das Smartphone zücken und ein Erinnerungsfoto von sich schießen? Was beim Fotoshooting im Rapsfeld aber alles kaputt gehen kann, wird nicht bedacht. Und schon gar nicht, dass man mit den Schnappschüssen eine Ordnungswidrigkeit begeht.
Zwischen Aussaat und Ernte sind Felder tabu
So sieht die Rechtslage aus: Im Prinzip gilt in Deutschland ein allgemeines Betretungsrecht in der freien Landschaft. In einem Feld, Naturschutzgebiet oder etwa Weinberg darf jedoch nicht einfach herumspaziert werden.
Die Experten von "agrarheute.com" schreiben: "Felder, Wiesen und Weiden sind tabu, wenn sie in einer Nutzung sind. Das heißt, zwischen Aussaat und Ernte beziehungsweise bis zur Mahd hat außer dem Landwirt niemand etwas auf den Flächen zu suchen. Das gilt auch, wenn kein Zaun und kein Schild extra darauf hinweisen."
So kann der Hundehaufen laut Bußgeldkatalog mit 50 Euro zu Buche schlagen. Picknickmüll im Kornfeld und das Selfie im Rapsfeld können laut der Recherchen von "agrarheute.com" bis zu 10.000 Euro kosten. Und das ist nur die reine Ordnungswidrigkeit. Ist tatsächlich ein Teil der Ernte zerstört worden, können bei einer Anzeige die Schadenersatzansprüche des Landwirts hinzukommen. Spätestens dann ist der Ausflug ins Blumenmeer kein Spaß mehr.
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Übrigens: Was bei uns die Raps- oder Sonnenblumenfelder sind, sind in Frankreich die Lavendel- und in den Niederlanden die Tulpenfelder. Jedes Jahr zur Blütezeit fluten Social-Media-Verrückte diese Felder und treiben zwischen den Blumenreihen ihr Unwesen. Zum Leidwesen der Landwirte.
So erzählte ein Tulpenzüchter aus Noordwijkerhout (Niederlande) vergangenes Jahr dem "Spiegel", dass 300 Leute auf einmal für ein Fotoshooting auf sein Tulpenfeld liefen und alles zertrampelten. Der Mann erlitt den Angaben zufolge einen Schaden von 10.000 Euro.
- agrarheute.com: "Instafail: So teuer ist Euer Selfie zwischen Raps und Tulpen"