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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Richtige Lagerung Mit diesem Schüsseltrick bleibt Salat länger frisch
Nicht nur der Mensch hat Lieblingsplätze. Auch Obst und Gemüse bevorzugen bestimmte Orte. Wie sieht die optimale Lagerung aus?
Früher wurde das Wissen um die Eigenschaften von Lebensmitteln und ihre Lagerung von Generation zu Generation weitergegeben. Aktuell wissen die meisten jedoch kaum noch, wie sie Obst und Gemüse richtig aufbewahren können. Das beobachtet auch Prof. Dietlind Hanrieder, Expertin für Lebensmittellehre an der Hochschule Anhalt. "Sämtliches Obst aus südlichen Ländern gehört beispielsweise nicht in den Kühlschrank", erklärt sie.
Lagerungs-ABC
Einen Überblick mit den Lagerungsvorlieben aller Obst- und Gemüsesorten gibt das Lagerungs-ABC der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW). Hier finden Sie viele Lebensmittel von A wie Ananas bis Z wie Zwiebel. Einige Lagerungsvorlieben haben wir Ihnen in einer Liste zusammengefasst:
Lebensmittel | Lagerung |
---|---|
Äpfel | Kellerraum, kühle Vorratskammer Im Folienbeutel |
Aubergine | Kellerraum bei zehn bis 13 Grad |
Avocado | Unreife Früchte: dunkel, Zimmertemperatur Reife Früchte: Kühlschrank |
Banane | Vorratsregal bei 15 Grad Am besten hängend |
Birne | Unreife Früchte: Vorratsschrank Reife Früchte: Obstfach des Kühlschranks |
Erdbeeren | Obstfach des Kühlschranks |
Gurke | Vorratsfach oder Seitenfach des Kühlschranks |
Ingwer | Kühlschrank In einem geschlossenen Behälter |
Karotten | Gemüsefach des Kühlschranks In einem feuchten Tuch |
Kartoffeln | Kellerraum bei vier bis acht Grad Trocken und dunkel |
Knoblauch | Kellerraum Dunkelbox |
Lauch / Porree | Gemüsefach des Kühlschranks |
Mandarinen / Orangen | Vorratsregal |
Mango | Vorratsregal |
Paprika | Gemüsefach des Kühlschranks |
Pilze | Kühlschrank Luftiger Behälter |
Salat | Kühlschrank In Frischhaltefolie oder einem feuchten Tuch |
Spargel | Gemüsefach In einem Tuch |
Tomate | Vorratsregal Trocken und Dunkel |
Zwiebeln | Kellerraum oder Vorratsregal Dunkelbox |
Lebensmittelverschwendung vermeiden
Durch die richtige Lagerung verhindern Sie, dass weniger Essen weggeworfen wird. "Bei jedem Lebensmittel, das wir wegwerfen, sollten wir auch daran denken, dass in den Produkten wertvolle Ressourcen wie Wasser, Böden und menschliche Arbeitskraft stecken", betont Antonia Blumenthal, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale NRW.
Den richtigen Nachbarn wählen
Viele Verbraucher wissen zwar, dass Äpfel das Gas Ethylen ausstoßen und so Obst, das nebenan in einer Schale liegt, zum Nachreifen bringen. Doch auch andere Obst- und Gemüsesorten wie Tomaten, Avocados, Birnen, Feigen, Nektarinen und Pflaumen stoßen das Reifegas aus und haben somit denselben Effekt. Diese Lebensmittel sollten Sie daher separat lagern.
Äpfel ab in den Keller
"Oftmals werden Äpfel dekorativ in einer Schale angerichtet. Im Kühlschrank wären sie allerdings besser aufgehoben. Oder noch lieber an einem kühlen, dunklen und gut durchgelüfteten Ort, im Keller zum Beispiel. Unter optimalen Bedingungen können sie dort bis zu fünf Monate gelagert werden", so Antonia Blumenthal.
Bananen aufhängen
Bananen bevorzugen hingegen einen hellen, wärmeren Platz zur Aufbewahrung. Eine hängende Lagerung ist optimal, um braunen Stellen vorzubeugen, dann hält die gelbe Frucht eine Woche durch.
Beeren schnell verzehren
So lange halten Beeren in den seltensten Fällen. Weiche Beeren wie Himbeeren, Erdbeeren und Johannisbeeren bleiben im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks nur zwei bis drei Tage frisch – Heidelbeeren etwas länger.
Ute Gomm, Ernährungswissenschaftlerin beim Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), rät zur regelmäßigen Vorratskontrolle: "Beeren, die von Schimmel befallen sind, sollten sofort aussortiert werden, damit sie die anderen nicht anstecken."
Wohin mit Zitronen?
Für Zitronen ist der Kühlschrank nicht optimal. "Im Gemüsefach, wo die Luftfeuchte am höchsten ist, können sie sogar verschimmeln. Am besten bewahrt man sie im kühlsten Raum der Wohnung in einem Drahtkorb auf, sodass die Luft zirkulieren kann", erläutert Dietlind Hanrieder. Deshalb dürfe man sie auf keinen Fall in einer Plastiktüte lagern.
Häufig haben Zitronen auch schon einige Zeit im Handel unter zu feuchten Bedingungen zugebracht. "Kommt dann die Wärme der Wohnung dazu, beginnt das Schimmelwachstum sehr rasch. Wenn sich die Zitronen berühren, können sie sich auch gegenseitig anstecken", erklärt Hanrieder. Ihr Tipp: "Ein Küchentuch aus Papier dazwischen gelegt reduziert die Gefahr." Zitronen, die neben einer verschimmelten gelegen haben, aber selbst noch einwandfrei aussehen, können noch verzehrt werden.
Auberginen und Tomaten mögen sich nicht
Zu den kälteempfindlichen Gemüsesorten gehören sowohl Tomaten als auch Auberginen. Im Vorratsregal hält sich eine Aubergine maximal zehn Tage bei zehn bis 13 Grad frisch. Dabei sollte sie nicht neben Obst- und Gemüsesorten liegen, die das Reifegas ausstoßen – Auberginen sind ethylenempfindlich. Auch Tomaten sollten besser nicht im Kühlschrank gelagert werden, da sie ansonsten an Aroma verlieren.
Blumenkohl und Bohnen optimal lagern
Deutlich sensibler sind hingegen Bohnen und Blumenkohl, sie sollten schnell zubereitet werden. Frische rohe Bohnen etwa sollten nicht länger als drei Tage an einem kühlen, dunklen Ort in einem luftdurchlässigen Behälter lagern. Müssen sie länger ausharren, kann es zu Fäulnisbefall oder Kälteschäden kommen.
Auch Blumenkohl hält sich in der Regel nicht länger als ein, zwei Tage. Schwarze Stellen deuten auf einen Verderb durch Schwärzepilze hin. Dann sollten Sie den Kohl nicht verzehren. Die Schimmelpilze könnten giftige Stoffe bilden, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Ist das Gemüse bereits von einem Pilz befallen, sollten Sie es vollständig entsorgen. Denn neben den sichtbaren Stellen gibt es ein unsichtbares Wurzelgeflecht des Pilzes, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Gomm.
Karotten halten bis zu vier Wochen
Karotten sollten schnellstmöglich aus der Folienverpackung herausgenommen werden und in eine dunkle, kühle und trockene Umgebung verfrachtet werden. Man unterscheidet zwischen Bund- und Waschkarotten. Lose verkaufte Waschkarotten halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks etwa vier Wochen, Bundkarotten nur eine Woche. Ihr Grün sollte laut Verbraucherzentrale NRW vor der Lagerung entfernt werden, da es dem Gemüse Flüssigkeit entzieht.
Wie bleibt Salat länger frisch?
Eisbergsalat, Romanasalat oder Radicchio lassen nach wenigen Tagen schon ihre Blätter hängen. Damit sie länger knackig und frisch bleiben, sollten Sie schon beim Kauf auf zwei Merkmale achten:
- Der Strunk des Kopfes sollte hell sein und frisch wirken.
- Die Blätter sollten fest sein.
Braune oder gammelige Stellen können auf Schäden beim Transport oder auf eine falsche Lagerung hinweisen und führen dazu, dass der Salat weniger lange haltbar ist.
Salat, als Kopf oder bereits geschnitten, sollte im Gemüsefach aufbewahrt werden – am besten umwickelt mit einer Folie oder einem Tuch. Braune Stellen oder faulige Blätter müssen vorab jedoch entfernt werden. Bereits gewaschener und geschnittener Salat sollte gut abgetrocknet und ohne Dressing in eine Frischhaltebox gegeben werden und wird ebenfalls in das Gemüsefach des Kühlschranks gestellt.
Ein weiterer Trick ist es, den Strunk von Kopfsalat oder Endivien anzuschneiden. Stellen Sie das Gemüse dann in eine Schüssel mit ein wenig Wasser. Im Kühlschrank bleibt der Salat so etwa eine Woche frisch.
- Nachrichtenagentur dpa
- Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen