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Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Tipps und Hilfe gegen die Schmerzen


Muskelkrampf
Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Das können Sie tun

t-online, fsch

Aktualisiert am 21.03.2018Lesedauer: 4 Min.
Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Oft ist ein Magnesiummangel die Ursache.Vergrößern des Bildes
Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Oft ist ein Magnesiummangel die Ursache. (Quelle: comzeal/getty-images-bilder)

In der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Wadenkrämpfen. Wir sagen Ihnen, was Sie gegen die schmerzhaften Krämpfe tun können.

Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft: Mineralstoffmangel ist häufigste Ursache

Wadenkrämpfe plagen werdende Mütter vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte und meistens nachts. Die Muskelkrämpfe treten hauptsächlich in den Beinen, manchmal aber auch im Fuß oder Gesäß auf.

In den meisten Fällen ist ein Mangel an Mineralstoffen, wie Magnesium, Kalzium, Kalium oder Natrium, schuld. Diese benötigt der Körper, um die Muskeln über die Nerven zu steuern. Sie befinden sich zu großen Teilen gelöst in den Flüssigkeiten des Körpers und werden in dieser Form als Elektrolyte bezeichnet. Wird der Körper mit zu wenig Mineralstoffen oder Flüssigkeit versorgt, gerät der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht und die Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln ist gestört. Unwillkürliche Muskelkontraktionen – schmerzhafte Muskelkrämpfe – können die Folge sein.

Schwangere Frauen verlieren durch starkes Schwitzen und häufigen Harndrang vermehrt Flüssigkeit und Mineralstoffe. Zudem benötigt das wachsende Baby für seine Entwicklung die wichtigen Nährstoffe. Vor allem ein Magnesiummangel kann die Entstehung von Muskelkrämpfen begünstigen. Der Mineralstoff ist in erster Linie für die Entspannung der Muskulatur zuständig. Aber auch Kalzium ist für die Muskelfunktion wichtig, weshalb Betroffene einen Kalziummangel als Ursache ebenfalls in Betracht ziehen sollten.

Ebenfalls kann eine Überbelastung der Beinmuskulatur durch das höhere Gewicht Krämpfe verursachen – besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. Langes Stehen, Laufen oder unbequemes Schuhwerk belasten die Muskeln zusätzlich. Die dauerhafte Anspannung entlädt sich dann in Ruhephasen, weshalb Wadenkrämpfe vor allem nachts auftreten.

Bei manchen Schwangeren entstehen die Beschwerden durch eine schlechtere Durchblutung der Beine. Langes Sitzen, Flüssigkeitsmangel und wenig Bewegung begünstigen die Durchblutungsstörungen.

Manchmal steckt auch ein eingeklemmter Nerv hinter den Muskelkrämpfen. In der Schwangerschaft wächst die Gebärmutter an. Der ausgedehnte Uterus kann Druck auf Nerven ausüben, wodurch die Signalübertragung zum Muskel gestört wird.

Eine ungünstige Schlafposition kann nächtliche Wadenkrämpfe ebenfalls begünstigen. Wenn die Füße beispielsweise fest in der Bettdecke gewickelt und dauerhaft überstreckt sind, kann sich die Wadenmuskulatur verkrampfen.

In seltenen Fällen können auch eine Venenentzündung oder Thrombose für die Wadenkrämpfe verantwortlich sein. Um diese Ursachen auszuschließen, sollten Betroffene bei häufigen Wadenkrämpfen einen Arzt aufsuchen.

Ursachen für Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft:
• Magnesiummangel
• Überbelastung
• Durchblutungsstörungen
• Eingeklemmter Nerv
• ungünstige Schlafposition
• Venenentzündung
• Thrombose

Wadenkrämpfe lösen: Drei Sofortmaßnahmen

Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft treten vor allem nachts auf und reißen Betroffene aus dem Schlaf. Wer akute Krämpfe lösen möchte, kann verschiedene Maßnahmen anwenden, um die Muskulatur wieder zu entspannen.

Die beste Maßnahme bei einem Wadenkrampf ist Dehnung. Strecken Sie dafür Ihre Beine aus und ziehen Sie dabei Ihre Fußspitzen kraftvoll mit der Hand nach oben. Eine weitere Dehnübung für die Wadenmuskulatur ist es, sich in Schrittstellung vor eine Wand zu stellen, das vordere Bein zu beugen und die hintere Ferse in den Boden zu drücken, bis ein leichtes Ziehen in der Wade spürbar ist.

Falls Dehnen nicht hilft, sollten Sie aufstehen und versuchen, das betroffene Bein zu belasten. Durch das Hin- und Herlaufen wird die Durchblutung angeregt. Auch eine Massage kann helfen, die Muskulatur wieder zu lockern. Sie beugt außerdem Muskelkater vor, der durch einen Wadenkrampf ausgelöst werden kann.

Wadenkrämpfen vorbeugen mit Ernährung und Bewegung

Um Wadenkrämpfen in der Schwangerschaft vorzubeugen, ist insbesondere auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr zu achten. Schwangere benötigen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge 310 mg Magnesium und 1000 mg Kalzium pro Tag. Quellen sind vor allem Vollkornprodukte, Nüsse, Haferflocken, Bohnen und Erbsen sowie Milch, Fisch und Fleisch. Wenn die Ernährung nicht ausreicht, um gegen die Wadenkrämpfe vorzugehen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Ihnen spezielle Magnesiumpräparate helfen können.

Medikamente mit Chininsulfat, die zur Behandlung von Krämpfen eingesetzt werden können, sind für Schwangere eher nicht zu empfehlen. Zwar ist Chinin in niedrigen Mengen für Mutter und Kind unbedenklich, allerdings kann es bei Schwangeren möglicherweise wehenauslösend wirken.

Um Wadenkrämpfen vorzubeugen, ist auch regelmäßige Bewegung ratsam, um die Durchblutung der Beine anzuregen. Gehen Sie mindestens einmal am Tag spazieren. Sportarten, wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga, sind für Schwangere ebenfalls empfehlenswert.

Um Beinkrämpfe zu verhindern, können Sie außerdem regelmäßig Wechselduschen mit warmem und kaltem Wasser durchführen. Sie sorgen ebenso wie Massagen für eine gute Durchblutung und entspannen die Muskulatur.

In Ruhephasen und nachts ist es ratsam, die Beine etwas höher zu lagern und warm zu halten. Tragen Sie dafür warme Strümpfe oder legen Sie Ihre Beine auf ein mit Kirschkernen gefülltes Kissen oder eine Wärmflasche. Vermeiden Sie außerdem Schlaf- und Sitzpositionen, in denen die Beinmuskulatur überstreckt oder eingeklemmt wird – zum Beispiel wenn Sie die Beine übereinander schlagen. Bequeme Schuhe ohne Absatz sind zur Vorbeugung von Wadenkrämpfen ebenfalls ratsam.

Bei häufigen Wadenkrämpfen den Arzt aufsuchen

Wenn Sie sehr oft unter starken Beinkrämpfen leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Zwar sind Wadenkrämpfe während der Schwangerschaft meistens harmlos, sie können jedoch in seltenen Fällen auf eine Thrombose oder eine Venenentzündung hinweisen. Besonders verdächtig sind die Schmerzen dann, wenn sie nur einseitig und nicht in beiden Beinen auftreten. Auch Rötungen und Schwellungen können Zeichen für Thrombose sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
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