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Blähungen in der Schwangerschaft: Was Sie tun können


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Häufig auftretende Beschwerde
Was bei Blähungen in der Schwangerschaft hilft


Aktualisiert am 06.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Schwangere auf dem Sofa hält sich den BauchVergrößern des Bildes
Viele Frauen haben in der Schwangerschaft mit Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden zu kämpfen. (Quelle: leszekglasner/getty-images-bilder)
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Viele Schwangere leiden unter Blähungen und Verstopfung. Warum Blähungen in der Schwangerschaft öfter vorkommen und was dagegen hilft.

Gelegentliche Blähungen kennt jeder, etwa nach dem Verzehr von bestimmten Lebensmitteln wie Kohl oder Bohnen. Der Bauch wirkt dann aufgebläht (Meteorismus) und/oder es gehen vermehrt Darmwinde ab. Letzteres bezeichnen Fachleute als Flatulenz.

In der Schwangerschaft kommen Blähungen häufig vor. Dabei spielen unter anderem die Hormone und das wachsende Ungeborene eine Rolle.

Was Blähungen in der Schwangerschaft auslöst

In der Frühschwangerschaft entstehen Blähungen vor allem durch das Hormon Progesteron, das in dieser Phase vermehrt freigesetzt wird.

Progesteron sorgt dafür, dass sich die Muskulatur entspannt. Die Wirkung macht sich auch im Darm bemerkbar. Die Darmtätigkeit verlangsamt sich, der Darm wird "träger". Die Folge: Der gesamte Verdauungsprozess wird entschleunigt, was eine Verstopfung begünstigt. Es entstehen auch mehr Darmgase, was zu Blähungen führen kann. Vor allem im der Frühschwangerschaft haben Frauen daher häufiger mit Blähungen zu kämpfen.

Neben der hormonellen Umstellung gibt es noch eine weitere Ursache für Blähungen in der Schwangerschaft, die vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft von Bedeutung ist: Das Baby benötigt zunehmend Platz. Sein Wachstum kann die Darmaktivität behindern, was Verdauungsprobleme wie Blähungen, Verstopfung und Völlegefühl nach sich ziehen kann.

Blähungen in der Schwangerschaft: Was hilft?

Zu 100 Prozent vermeiden lassen sich Blähungen und andere Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft zwar nicht. Aber es gibt einige Maßnahmen und Mittel, um die lästigen Beschwerden zu lindern. Zum einen lässt sich mit einem angepassten Ernährungsverhalten gegensteuern. Zum anderen können möglicherweise verschiedene Hausmittel und Medikamente helfen, die auch in der Schwangerschaft geeignet sind.

Blähungen in der Schwangerschaft: Die Ernährungsgewohnheiten ändern

Bei Blähungen in der Schwangerschaft kann es helfen, das Ernährungsverhalten zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern:

  • Nehmen Sie sich Zeit beim Essen und kauen Sie gründlich – wer hastig isst, schluckt oft viel Luft, was Blähungen begünstigt.
  • Meiden Sie (vorübergehend) kohlensäurehaltige Getränke.
  • Meiden Sie blähende Lebensmittel; dazu zählen vor allem Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen oder Linsen, Kohl und Lauchgemüse wie Zwiebeln oder Porree.
  • Zu besser verträglichen Gemüsesorten zählen etwa Fenchel, Tomaten oder Karotten.
  • Trinken Sie genug (1,5 bis 2 Liter), um die Verdauung anzukurbeln, etwa Tee oder stilles Wasser
  • Viele kleine Mahlzeiten sind besser verdaulich als wenige große.
  • Sehr fette, gebratene und/oder scharfe Speisen können Blähungen und andere Verdauungsprobleme begünstigen.
  • Sehr ballaststoffreiche Lebensmittel und Rohkost können Blähungen ebenfalls begünstigen.

Manche Schwangere reagieren auch nach dem Verzehr von Milchprodukten verstärkt mit Blähungen. Bei stärkeren Beschwerden kann es dann sinnvoll sein, die Ernährung entsprechend anzupassen.

Tipp
Nicht nur die richtige Ernährung, auch Bewegung kurbelt die Verdauung an. Daher sollten Schwangere auf (leichte) körperliche Aktivität achten – sofern aus ärztlicher Sicht nichts dagegenspricht. Das können etwa längere Spaziergänge oder Gymnastik sein.

Blähungen in der Schwangerschaft: Welche Hausmittel und Medikamente erlaubt sind

Es gibt einige pflanzliche Mittel, die bei Blähungen und Völlegefühl in der Schwangerschaft häufiger zum Einsatz kommen. Dazu zählen vor allem:

  • Fenchel
  • Kümmel
  • Anis
  • Majoran
  • Minze

Schwangere können diese Kräuter zum Beispiel als Tee trinken. Häufig sind in Supermarkt, Drogerie oder Apotheke auch spezielle Teemischungen zu finden, etwa mit Fenchel, Anis und Kümmel. Auch zum Würzen von Speisen oder als Öl zum Einreiben können die Kräuter Verwendung finden.

Beachten Sie: Diese pflanzlichen Mittel werden häufig gegen Blähungen empfohlen. Ihre Wirkung wurde jedoch bislang nicht ausreichend in wissenschaftlichen Studien untersucht oder belegt – bedenklich ist die Anwendung während der Schwangerschaft aber vermutlich auch nicht.

Darüber hinaus gibt es frei verkäufliche Arzneimittel gegen Blähungen, die auch in der Schwangerschaft geeignet sind. Sogenannte "Entschäumer" mit den Wirkstoffen Simeticon oder Dimeticon lösen Gasblasen im Verdauungstrakt auf und können bei vorübergehenden Blähungen Entlastung bringen.

Blähungen in der Schwangerschaft: Was sonst noch hilft

Ein warmes Bad oder eine (nicht zu heiße) Wärmflasche können bei Blähungen in der Schwangerschaft wohltuend sein.

Auch eine sanfte Bauchmassage in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn kann helfen. Im Zweifel und insbesondere bei einer Risikoschwangerschaft sollte jedoch immer eine Frauenärztin oder ein Frauenarzt beurteilen, ob eine Bauchmassage geeignet ist.

Blähungen in der Schwangerschaft: Wann zum Arzt?

Halten Blähungen lange an oder sind sie besonders belastend, sollten Schwangere nicht zögern und einen Termin in der hausärztlichen oder gynäkologischen Praxis vereinbaren. Die Ärztin oder der Arzt kann dann gegebenenfalls Medikamente verschreiben oder weitere Tipps geben.

Ein Arztbesuch ist in jedem Fall notwendig, wenn weitere Beschwerden hinzutreten – etwa starke Bauchschmerzen oder Erbrechen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Beschwerden in der Schwangerschaft: Blähungen. Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.familienplanung.de (Abrufdatum: 4.5.2022)
  • Obstipation. Online-Informationen des Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie: www.embryotox.de (Abrufdatum: 4.5.2022)
  • Anzeichen einer Schwangerschaft und Schwangerschaftstest. Online-Informationen des Berufsverbands der Frauenärzte e. V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Stand: 15.3.2018)
  • Deutscher Hebammenverband (Hrsg.): Schwangerenvorsorge durch Hebammen. Hippokrates, Stuttgart 2014
  • Huhnstock, K., Kutscha, W. (Hrsg.): Diagnose und Therapie in der Praxis Springer, Berlin 2013
  • Holzgreve, B.: 300 Fragen zur Schwangerschaft. Gräfe und Unzer, 2009
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