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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesundheitswissen im Quiz Testen Sie sich: Was wissen Sie über Sperma?
Um das Thema Sperma ranken sich zahllose Mythen und Halbwahrheiten. Wie gut kennen Sie sich aus? Das können Sie jetzt testen – mit unserem Sperma-Quiz.
Wie lange können Spermien im weiblichen Körper überleben? Beeinflusst die Unterwäsche die Qualität des Spermas? Und stimmt es, dass Radfahren unfruchtbar machen kann? Stellen Sie Ihr Wissen im Sperma-Quiz auf die Probe.
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Woraus besteht Sperma?
Beim männlichen Orgasmus verlassen zwischen zwei und sechs Milliliter Samenflüssigkeit (Sperma) die Harnröhre. In ihr sind die Samenzellen enthalten: die Spermien. Die nur etwa 0,06 Millimeter großen Spermien werden in den Samenkanälchen der Hoden gebildet und enthalten das männliche Erbgut.
Spermien machen nur etwa fünf Prozent des Spermas aus. Hauptsächlich besteht Sperma aus verschiedenen Sekreten. Diese werden bei sexueller Erregung unter anderem in der Prostata, der Samenblase, den Nebenhoden und den sogenannten Cowper-Drüsen unterhalb der Prostata produziert und den Spermien beigemischt.
Die klebrigen Sekrete spielen eine wichtige Rolle. Zum einen sorgen sie dafür, dass die Spermien nicht absterben und sich leicht zur Eizelle bewegen können. Zum anderen liefern sie den Spermien Energie. Darüber hinaus schützen die Sekrete die Spermien vor dem sauren Scheidenmilieu.
Direkt nach dem Samenerguss hat Sperma eine sehr zähe Konsistenz. Sekrete aus der Prostata führen allerdings dazu, dass das Sperma nach 15 bis 30 Minuten flüssiger wird. Auf diese Weise können sich die darin enthaltenen Spermien leichter durch die Gebärmutter zum Eileiter bewegen.
Nur wenige Hundert Spermien erreichen die Eileiter
Mit jedem Samenerguss werden bis zu mehrere Hundert Millionen Spermien aus dem Körper geschleudert. Nicht alle von ihnen sind befruchtungsfähig.
Nur ein Bruchteil aller Spermien schafft es, überhaupt in den Eileiter zu gelangen, um eine Eizelle befruchten zu können. Ein Grund dafür sind die Immunzellen in der Gebärmutter: Sie erkennen die Spermien als Fremdkörper und greifen sie an.
Das Ende des nur etwa 12 bis 15 Zentimeter langen Wegs bis in die Eileiter erreichen daher nur wenige Hundert funktionsfähige Spermien. Mithilfe bestimmter Enzyme kann ein Spermium durch die Hülle der Eizelle dringen und schließlich mit der Eizelle verschmelzen.
Nach der Befruchtung wandert die Eizelle aus dem Eileiter in die Gebärmutter und nistet sich dort in der Schleimhaut ein. Der Grundstein für ein neues Leben ist gelegt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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