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Frühe Wechseljahre: Wenn Frauen Hitzewallungen mit 30 bekommen


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Frühe Menopause
Schon mit Mitte 30 in den Wechseljahren


Aktualisiert am 01.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Wenn die Wechseljahre schon in den Dreißigern beginnen, ist das für viele Frauen ein Schock.Vergrößern des Bildes
Wenn die Wechseljahre schon in den Dreißigern beginnen, ist das für viele Frauen ein Schock. (Quelle: nicoletaionescu/getty-images-bilder)
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Beim Thema Wechseljahre denken die meisten an mindestens 50-jährige Frauen, die ihre Familienplanung längst abgeschlossen haben. Doch manchmal beginnt die Menopause auch früher.

Bei drei bis fünf Prozent der Frauen beginnen die Wechseljahre bereits vor dem 40. Lebensjahr. Die wenigsten Betroffenen sind darauf vorbereitet. Da zu diesem Zeitpunkt die Eierstöcke ihre Funktion endgültig eingestellt haben und der Östrogenspiegel gegen Null gesunken ist, ist eine Schwangerschaft nicht mehr möglich.

Der Begriff Menopause bezeichnet im Gegensatz zu den Wechseljahren keinen Zeitraum, sondern einen Zeitpunkt: nämlich den der letzten Regelblutung. Ab dann sind alle Eizellen verbraucht und eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich.

Frühe Wechseljahresbeschwerden

Dieser große Umbau im Hormonhaushalt macht sich körperlich und seelisch bemerkbar. Typische Beschwerden sind Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen, Kreislaufbeschwerden und Herzrasen, Schlafstörungen, Trockenheit der Scheide, spröde Haut und Haare, Gelenkschmerzen, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen.

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Die meisten Frauen unter Vierzig sind überrascht und verunsichert von den körperlichen Veränderungen. Sie haben Angst vor dem Verlust ihrer Weiblichkeit und müssen sich erst einmal damit zurechtfinden, wenn der Arzt die Diagnose Wechseljahre gestellt hat.

Hormone im Umbruch: Die Psyche leidet besonders

In den Wechseljahren verändert sich die Konzentration der Hormone im Körper der Frau. Die Östrogen- und Progesteron-Produktion nimmt rasant ab und der Eisprung bleibt aus. Das hormonelle Ungleichgewicht bringt unangenehme Symptome mit sich. Bei jüngeren Frauen, die zwischen 30 und 40 Jahren bereits ins Klimakterium kommen, leidet die Psyche ganz besonders.

Die Journalistin Sigrid Sator beschreibt in ihrem Buch "Frühe Wechseljahre: Was Frauen wissen wollen" (Patmos Verlag) die Problematik als gesellschaftliches Tabuthema und lässt Betroffene ihre Erfahrungen erzählen. Für viele war allein der Weg zu einer endgültigen Diagnose langwierig. Denn oft werden verfrühte Wechseljahre von den Ärzten als Diagnose ausgeklammert.

Steht dann fest, dass die Frau verfrüht in die Menopause gekommen ist, folgt auf die hormonelle Achterbahnfahrt meist die psychische. "Meine Ärztin drückte mir ein paar Broschüren über die Wechseljahre in die Hand. Da las ich 'Genießen Sie die Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind', 'Alt-Werden ist kein Makel'", berichtet eine Betroffene namens Cordula über den Schock, den die Diagnose bei ihr ausgelöst hat. "Du lieber Himmel, ich war 34! Mein Kleiner war noch in der Krabbelstube!" Tanja (39) erzählt, sie habe sich "wie eine Außerirdische unter gleichaltrigen Frauen" gefühlt.

Kinderwunsch: Das Ende der Familienplanung

Wer in den Wechseljahren ist, hat keine fruchtbaren Eizellen mehr. Deshalb kann eine Frau mit Wechseljahren – egal ob vorzeitig oder altersgerecht – nicht mehr auf natürlichem Wege schwanger werden. Gerade Frauen, die sich Mitte 30 noch ein Kind wünschen, verkraften diese Tatsache oft nur sehr schwer.

Auch wenn eine späte Familienplanung heutzutage nichts Ungewöhnliches ist, sollten sich Frauen daher grundsätzlich mit dem Thema "frühe Wechseljahre" auseinandersetzen. Wie weit eine Frau in den Wechseljahren vorangeschritten ist und ob noch fruchtbare Eizellen in ihr schlummern, lässt sich durch einfache Hormon-Tests feststellen. Dennoch lässt sich daraus nicht ableiten, wie viel Zeit noch bleibt, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Manchmal ist eine frühzeitige Eizellspende die einzige Möglichkeit, bei vorzeitigen Wechseljahren trotzdem noch schwanger zu werden.

Ursachen: Wie kommt es zu frühen Wechseljahren?

Warum die Wechseljahre bei manchen Frauen verfrüht einsetzen, ist medizinisch noch nicht vollständig geklärt. Allerdings sind bestimmte Faktoren bekannt, die eine Veränderung begünstigen können. Wenn beispielsweise die Eierstöcke oder die Gebärmutter operativ entfernt wurden, stellt auch der Körper seinen Hormonhaushalt als Reaktion darauf um. Auch Chemotherapie, Bestrahlungen und bestimmte Medikamente können die Hormonproduktion negativ beeinflussen. Alkoholkonsum und starkes Rauchen begünstigen ebenfalls die frühen Wechseljahre. Die Ursache kann aber auch eine Stoffwechselerkrankung oder Chromosomenstörung sein.

Hitzewallungen: Warum sie auftreten und was hilft

Das Ungleichgewicht der Hormone bringt unangenehme Beschwerden mit sich. Am meisten belasten viele Frauen die unkontrollierten Hitzewallungen. Die Hitzeschübe kommen in der Regel plötzlich und unerwartet. Die unangenehmen Symptome überfallen Frauen in den Wechseljahren drei- bis 20 Mal am Tag und dauern einige Minuten oder auch länger an. Das Gefühl intensiver Wärme breitet sich dabei über Gesicht, Hals und Oberkörper aus und wird häufig von starkem Herzklopfen begleitet.

Viele Frauen finden wegen der Schweißausbrüche nicht einmal nachts Ruhe. Ein kleiner Trost: Die meisten Frauen haben das lästige Schwitzen nach ein bis zwei Jahren überstanden. In der Zwischenzeit helfen einige Maßnahmen, die Hitzewallungen auf natürlichen Weg zu lindern und für die Betroffenen erträglicher zu machen.

Therapie: Hormonersatztherapie ist meist sinnvoll

Frauen mit einer frühzeitigen Menopause sollten behandelt werden, weil ihr Risiko für Osteoporose oder Herzinfarkt stark erhöht ist. Diese Erkrankungen lassen sich durch eine Hormonersatztherapie verhindern oder mindestens verzögern. Anders als bei Frauen über 50 gilt diese Behandlung bei jüngeren Betroffenen als unvermeidbar. Dennoch sollte die Patientin zusammen mit dem behandelnden Frauenarzt in regelmäßigen Abständen prüfen, ob sie das Präparat noch braucht.

Bei einer Hormonersatztherapie nimmt die Frau in der Regel entweder nur Östrogene (Monotherapie) oder eine Kombination aus Gestagen und Östrogen ein. Die entsprechenden Präparate sollten Frauen bis zum normalen Menopausen-Alter von rund 50 Jahren fortsetzen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Sigrid Sator, Frühe Wechseljahre: Was Frauen Wissen wollen, 2007, Patmos Verlag
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