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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht nur ein Risiko bei Sportlern Plötzlicher Schmerz im Daumen? So erkennen Sie den Skidaumen
Ein plötzlicher Schmerz, ein unscheinbares Geräusch – und der Daumen ist verletzt. Häufig trifft es Skifahrer auf der Piste. Was Sie zu dieser Verletzung wissen sollten.
In der Wintersaison zieht es viele Menschen auf die Skipisten. Doch was als spaßiger Ausflug in den Schnee beginnt, kann unversehens mit einer schmerzhaften Verletzung enden: dem Skidaumen.
Dabei kommt es zu einem (Teil-)Riss des Bandes am Grundgelenk des Daumens, in der Medizin ulnare Seitenbandruptur genannt. Verbreitet ist der Skidaumen – daher sein Name – besonders unter Skifahrern. Doch nicht nur Wintersportler sind betroffen, auch andere Sportarten wie Ball- oder Kampfsport können zu dieser Verletzung führen. Und: Sogar bei Haushalts- und Arbeitsunfällen kann es zur Überdehnung oder zum Riss des Bandes am Daumengrundgelenk kommen. Welche Beschwerden ein Skidaumen verursacht und was Betroffenen helfen kann.
Skidaumen: Mögliche Ursachen und Symptome
Ein Skidaumen entsteht meist durch eine übermäßige Abspreizung oder Streckung des Daumens nach außen. Besonders gefährlich wird es für Skifahrer, wenn sie bei einem Sturz den Skistock in der Hand halten. Die abrupten Kräfte führen dazu, dass das innere Seitenband des Daumens teilweise oder vollständig reißt.
Die Symptome sind deutlich spürbar. Beim Riss des Bandes kann unter Umständen ein Knacklaut zu hören sein. Es folgen Schmerzen beim Abspreizen des Daumens und auch Schwellungen und Blutergüsse sind keine Seltenheit.
Wichtig zu wissen
Je nach Schwere der Verletzung unterscheidet man verschiedene Grade: von der Zerrung über den Teilriss bis hin zum kompletten Abriss des Bandes vom Knochen oder sogar dem knöchernen Ausriss. Eine Sonderform stellt die sogenannte Stener-Läsion dar, bei der eine Heilung ohne operativen Eingriff nahezu unmöglich ist.
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Erste Hilfe und Behandlung eines Skidaumens
Die Diagnose des Skidaumens sollte schnellstmöglich von einem Facharzt – Orthopäden, Sportmediziner oder Unfallchirurgen – gestellt werden. Bis dahin gilt es, den Daumen ruhig zu stellen und zu kühlen – gemäß der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern/Ruhigstellung).
Die Therapie hängt vom Grad der Verletzung ab. Leichte Fälle wie Zerrungen oder Teilrisse können konservativ behandelt werden – mittels Schienen zur Ruhigstellung für drei bis sechs Wochen und anschließender Physiotherapie.
Schwerwiegendere Fälle erfordern jedoch einen operativen Eingriff: Hierbei wird das gerissene Band genäht oder durch eine körpereigene Sehne ersetzt; knöcherne Ausrisse werden mittels Schrauben fixiert. Nach der Operation muss das Gelenk erneut mehrere Wochen ruhig gestellt werden und darf erst langsam wieder belastet werden.
Insgesamt ist die Prognose eines fachgerecht behandelten Skidaumens gut. Wenn frühzeitig gehandelt wird und eine angemessene Nachsorge erfolgt, steht einer vollständigen Genesung nichts im Wege. Die Gefahr einer erneuten Ruptur bleibt zwar bestehen, doch in den meisten Fällen lässt sich der Daumen anschließend wieder normal einsetzen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- helios-gesundheit.de: "Skidaumen: Wie der Bänderriss am Daumen behandelt wird"
- gesundheit.gv.at: "Skidaumen"
- flexikon.doccheck.com: "Skidaumen"
- bssh.ac.uk: "Skier's thumb" (englisch)