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Tinnitus bei Kindern und Jugendlichen: die häufigsten Ursachen


Belastendes Pfeifen im Ohr
Tinnitus bei Kindern und Jugendlichen: häufige Ursachen


03.02.2025 - 08:51 UhrLesedauer: 3 Min.
Ursache Tinnitus: Eine junge Frau fasst sich mit schmerzhaftem Gesichtsausdruck an ihr Ohr.Vergrößern des Bildes
Ursache Tinnitus: Eine junge Frau fasst sich mit schmerzhaftem Gesichtsausdruck an ihr Ohr. (Quelle: xkiosea39x via imago-images.de/imago)
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Pfeifen, Rauschen, Summen oder Klingeln: Auch Kinder und Jugendliche können von Tinnitus betroffen sein. Die Ursachen sind meist harmlos. Was hilft.

Kinder und Jugendliche können ebenso wie Erwachsene einen Tinnitus bekommen. Die Heilungschancen sind gut. Nur in seltenen Fällen sind ernste Ursachen der Auslöser der Ohrgeräusche.

Tinnitus bei Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit

Das Risiko eines Tinnitus ist keine Frage des Alters. Auch wenn mit zunehmendem Lebensalter das Tinnitus-Risiko zunimmt: Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von Ohrengeräuschen betroffen, wie der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. mitteilt. Die Ursachen für die Ohrgeräusche bei Kindern und Jugendlichen sind vielfältig. Zu den häufigsten gehören:

  • Ohrenentzündungen
  • Ohrenschmalz
  • Lärmbelästigung
  • Hörminderung/Schwerhörigkeit
  • Stress und Ängste
  • Probleme mit dem Kiefergelenk

Tinnitus: Ohrentzündung und Ohrenschmalz häufige Ursachen

Laut dem Berufsverband ist akuter Tinnitus oft die Folge einer Ohrenentzündung. Mittelohrentzündungen beispielsweise treten bei Kindern häufig auf. Ohrenschmalzpfropfen gehören ebenfalls zu den möglichen Auslösern. Ist der Gehörgang verstopft, werden körpereigene Geräusche intensiver wahrgenommen. Die Behandlung des entzündeten Ohres oder eine Ohrreinigung durch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt bringt in vielen Fällen wieder Ruhe ins Ohr.

Lärm: unterschätzter Risikofaktor für Tinnitus

Ein weiterer häufiger Tinnitus-Auslöser ist Lärm. Viele Kinder und Jugendliche hören sehr laut Musik über Kopfhörer, besuchen laute Konzerte oder gehen in Diskotheken. Je öfter die Ohren Lärm ausgesetzt sind, desto größer ist das Risiko, dass die empfindlichen Sinneszellen der Hörschnecke im Innenohr Schaden nehmen. Langfristig drohen bleibende Gehörschäden. Einmal zerstörte Sinneszellen können sich nicht wieder regenerieren.

Hörminderung erhöht das Tinnitus-Risiko

Eine schleichende Hörminderung ist eine häufige Ursache für das Auftreten von Ohrgeräuschen. Tinnitus ist häufig eines der ersten Symptome einer Hörminderung. Schwerhörigkeit und Tinnitus treten ebenfalls oft gemeinsam auf.

Zurückzuführen ist das laut dem Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. unter anderem auf die Rückbildung von Haarzellen und neuronalen Strukturen im Innenohr. Die Signalübertragung von den Ohren zum Gehirn ist beeinträchtigt. Bei der Verarbeitung kann es zu Fehlinterpretationen in Form von Ohrgeräuschen kommen.

Ohrgeräusche bei Kindern und Jugendlichen? Hörtest machen lassen

Was viele nicht wissen: Das verminderte Hören wird häufig erst im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung des Tinnitus diagnostiziert. Bei anhaltenden Ohrgeräuschen ist es daher in jedem Fall empfehlenswert, das betroffene Kind oder den Jugendlichen einen Hörtest machen zu lassen. Ist der Tinnitus auf eine (beginnende) Einschränkung des Gehörs zurückzuführen, kann ein Hörgerät helfen. Es lindert die störenden Geräusche im Ohr und hilft, die Aufmerksamkeit wieder mehr ins Außen zu richten. Hörgeräte sind mittlerweile klein und unauffällig und können von Kindern und Jugendlichen im Alltag gut getragen werden.

Wenn Stress und Ängste auf die Ohren schlagen

Auch Stress und Überforderung stehen in Verdacht, die störenden Geräusche im Ohr auszulösen. Stress beziehungsweise Stresshormone wie Cortisol können die Empfindlichkeit des Hörsystems im Gehirn erhöhen. Ganz gewöhnliche Aktivitäten im Hörsystem, die sonst unbemerkt ablaufen, können dann gegebenenfalls die Schwelle zur bewussten Wahrnehmung überschreiten – und als Tinnitus hörbar werden. Das bedeutet: Stress kann unter bestimmten Umständen das Pfeifen im Ohr begünstigen und zugleich die Intensität der Geräusche verstärken.

Steht Stress als ein möglicher Auslöser in Verdacht, sollte die Familie gemeinsam überlegen, wie sich der Stresspegel senken lässt und wie sich Pausen und Regenerationsphasen besser in den Alltag einbauen lassen. Auch Entspannungstechniken sind eine mögliche Option, im Alltag wieder mehr in die Ruhe und in den Ausgleich zu kommen.

Kiefergelenksprobleme als Ursache

Probleme mit den Kiefermuskeln, dem Kiefergelenk oder den Zähnen können das Tinnitus-Risiko ebenfalls erhöhen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen sind Kieferfehlstellungen sowie Zahnfehlstellungen keine Seltenheit. Ein Besuch beim Kieferorthopäden kann Hinweise geben. Finden Ärzte keine Ursachen für den Tinnitus, sprechen sie von idiopathischem Tinnitus.

Ohrgeräusche behandeln lassen

Ein erstmalig auftretender Tinnitus gehört in ärztliche Behandlung, rät die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL). Neben der medizinischen Abklärung sei auch die Beratung durch den Arzt bedeutend. Für Betroffene sei es wichtig zu wissen, dass Tinnitus keine Krankheit und meist harmlos sei. Je weniger Betroffene den Geräuschen Beachtung schenken, desto weniger Raum nehmen sie ein und desto weniger beeinträchtigen sie das Leben.

Tinnitus bei Kindern und Jugendlichen selten chronisch

Bis zu einer Dauer von drei Monaten handelt es sich um "akuten Tinnitus". Besteht das Ohrgeräusch länger, ist der Tinnitus chronisch. Laut dem Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. wird bei normal hörenden Kindern und Jugendlichen der Tinnitus nur selten chronisch. Die Heilungschancen sowie die Spontanheilungsrate seien hoch. Ebenso kämen junge Patienten in der Regel gut mit den Ohrgeräuschen zurecht.

Schränken die Ohrgeräusche die Lebensqualität ein und haben sie beispielsweise Konzentrationsstörungen in der Schule oder Einschlafprobleme zur Folge, kann eine Verhaltenstherapie die betroffenen Kinder und Jugendliche unterstützen. Die psychologische Begleitung hilft, besser mit den Ohrgeräuschen umzugehen. Es werden Bewältigungsstrategien entwickelt, welche das Gefühl von Selbstwirksamkeit unterstützen. Die Betroffenen fühlen sich den Geräuschen nicht mehr ausgeliefert, sondern haben das Gefühl, aktiv etwas zur Linderung beisteuern zu können.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen

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