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Alkoholvergiftung: Wie viel Promille was bewirken


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Auch niedriger Pegel riskant
Alkoholvergiftung – was bei wie viel Promille passiert


Aktualisiert am 07.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Gruppe Frauen stößt mit Cocktails und Sekt an.Vergrößern des Bildes
Schon ein milder Rausch, der ab etwa einem halben Promille einsetzt, gilt als Beginn einer Alkoholvergiftung. (Quelle: monkeybusinessimages/getty-images-bilder)
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Die Schwere einer Alkoholvergiftung hängt unter anderem davon ab, wie viel Promille die betroffene Person hat. Ab diesen Werten drohen Gefahren.

Der Promillewert gibt Aufschluss über die Alkoholkonzentration im Blut. "Promille" heißt so viel wie "im Verhältnis zu tausend": Die Zahl drückt aus, wie viel Milligramm Alkohol in 1.000 Milligramm Blut enthalten sind.

Eine Alkoholvergiftung beginnt schon ab etwa einem halben Promille. Denn für gewöhnlich treten ab diesem Pegel erste Anzeichen für einen Rausch auf – und diese deuten darauf hin, dass der Körper unter dem Einfluss eines Giftes steht. Medizinisch betrachtet gilt "Angeheitertsein" somit als erstes Stadium einer sogenannten akuten Alkoholintoxikation.

Schwerwiegende gesundheitliche Gefahren hat die beschwipste Person dann in der Regel noch nicht zu befürchten – es sei denn, sie trinkt weiter. Mit steigendem Alkoholpegel erhöht sich auch das Risiko für verheerende Auswirkungen auf den Körper. Daher teilen Fachleute die Alkoholvergiftung in Stadien ein.

An der Einteilung ist erkennbar, ab wie viel Promille mit welchen Beschwerden zu rechnen ist. Sie dient allerdings nur der ungefähren Orientierung. Denn Alkohol wirkt nicht bei jedem Menschen gleich. Ein Rausch verläuft vielmehr äußerst individuell. Ab wie viel Promille schwerwiegende Folgen auftreten, hängt vor allem vom Geschlecht, von der Körpergröße und vom Gewicht ab. Zudem spielt dabei eine Rolle, wie viel Alkohol die- oder derjenige gewöhnt ist.

Stadien einer Alkoholvergiftung je nach Promille

Das erste Stadium beginnt bei einem Pegel von etwa 0,5 und geht mit eher harmlosen Symptomen einher. Typisch sind:

  • Antriebssteigerung und Glücksgefühle
  • Redseligkeit, Enthemmung, Kontaktfreudigkeit und abgeschwächte Selbstkontrolle
  • Koordinationsstörungen, gestörter Gleichgewichtssinn und Gangunsicherheit
  • verlangsamte Reaktion gerötete und überwärmte Haut
  • leichte Sprachstörungen Augenzittern und gerötete Augen
  • verringerte Schmerzwahrnehmung
  • Sehstörungen und eingeschränktes Gesichtsfeld (Tunnelblick)
  • Herzrasen
  • Selbstüberschätzung

Bei ungefähr 1,5 Promille verändert sich die Wirkung. Der leichte Rausch geht dann in einen mittelschweren über. Dieses zweite Stadium der Alkoholvergiftung ist mit zunehmend unangenehmen Beschwerden verbunden, etwa:

  • Benommenheit, Verwirrtheit und/oder Schläfrigkeit
  • sehr stark verringerter Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit
  • aggressiver Gereiztheit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bewusstseinsstörungen und Gedächtnislücken (bis hin zum Blackout oder "Filmriss")
  • starker Gangunsicherheit
  • Lallen
  • verstärkten Sehstörungen und Problemen beim räumlichen Sehen
  • Schwierigkeiten, Geräusche zuzuordnen

Das dritte Stadium der Alkoholvergiftung fängt bei etwa 2 oder 2,5 Promille an und wird auch als schwerer Rausch bezeichnet, weil er typischerweise heftige Symptome hervorruft. Die Betroffenen leiden normalerweise an einer oder mehreren der folgenden Vergiftungserscheinungen:

  • stark verzerrter Wahrnehmung der Wirklichkeit
  • Schwindel und Orientierungsstörungen
  • Angst
  • Herzrasen
  • Unterkühlung
  • Unterzuckerung
  • Muskelerschlaffung
  • Verlust von Reflexen
  • ausgeprägten Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma
  • Lähmungen
  • unkontrolliertem Ausscheiden von Urin und Stuhl
  • schlimmstenfalls Tod durch abgeflachte Atmung und Kreislaufversagen

Ab einem Pegel von etwa fünf Promille endet eine Alkoholvergiftung meist tödlich. Allerdings kann auch eine weniger stark ausgeprägte Alkoholvergiftung heikle und auch lebensbedrohliche Folgen haben.

Übelkeit und Erbrechen zum Beispiel können bereits ab einem Pegel von 1,5 Promille einsetzen und durchaus gefährlich werden: Zum einen verlieren die Betroffenen unter Umständen viel Flüssigkeit. Zum anderen können sie – gerade, wenn sie zusätzlich Bewusstseinsstörungen haben – schlimmstenfalls an ihrem Erbrochenen ersticken.

Zudem kann auch das für einen mittelschweren Rausch typische stark enthemmte und mitunter aggressive Verhalten in riskante Situationen münden. Unter Alkoholeinfluss steigt beispielsweise die Gefahr, in Schlägereien oder Unfälle zu geraten und/oder Opfer sexueller Gewalt zu werden.

Wer zu viel Alkohol getrunken hat und beängstigende Beschwerden verspürt, sollte sich somit lieber zeitnah ärztliche Hilfe suchen und notfalls den Rettungsdienst (112) rufen. Dies gilt auch, wenn eine andere Person unter den Folgen eines Alkoholrausches leidet und Anlass zur Sorge bietet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 4.1.2023)
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