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Sinusitis, Asthma, Meningitis | Nasenpolypen können zum gesundheitlichen Risiko werden


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Sinusitis, Asthma, Meningitis
Nasenpolypen können zum gesundheitlichen Risiko werden


Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 4 Min.
Nasenpolypen entwickeln sich meist aus den Nebenhöhlen heraus und können zu schweren Entzündungen führen.Vergrößern des Bildes
Wenn die Polypen in der Nase wachsen, behindern sie zunehmend die Atmung durch die Nase. Durch die dauerhafte Verstopfung bekommen die Betroffenen oft eine näselnde Stimme. (Quelle: LittleBee80 / Getty Images)
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Probleme mit der Nasenatmung, Riechstörungen und Schnarchen können auf Nasenpolypen hinweisen. Bleiben sie unbehandelt, kann das zu Komplikationen führen.

Solange Nasenpolypen klein sind, verursachen sie kaum Beschwerden. Wenn sie aber so groß werden, dass sie die Öffnungen zu den Nasennebenhöhlen blockieren, kann das zu schweren Entzündungen führen. Diese können sich bis hin zu den Augenhöhlen und zum Gehirn ausbreiten. Daher ist es wichtig, Nasenpolypen frühzeitig behandeln zu lassen.

Was sind Nasenpolypen?

Nasenpolypen sind gutartige Gewebewucherungen in der Nasenschleimhaut. Etwa vier Prozent der Deutschen sind betroffen. Nasenpolypen treten meist beidseitig auf und können im Prinzip in jedem Alter entstehen, meistens treten sie jedoch erst nach dem 30. Lebensjahr auf. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Kinder bekommen Nasenpolypen fast ausschließlich, wenn sie unter der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose leiden.

Nasenpolypen entstehen in den Nasennebenhöhlen und wachsen von dort aus in die Nasenhaupthöhle hinein. In ihrer Größe können sie stark variieren, von wenigen Millimetern bis hin zu ausgeprägten Formen von mehreren Zentimetern.

Stark ausgeprägte Polypen können die Nasenhöhle vollständig verstopfen und die Durchlüftung der Nase komplett unterbinden. Das führt dazu, dass sich das Nasensekret in den Nebenhöhlen sammelt und nicht mehr richtig über die Nase abfließen kann. Die Atmung durch die Nase wird dadurch erschwert.

Was sind die Ursachen für die Wucherungen?

Warum sich Polypen in der Nase bilden, ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend geklärt. Fest steht aber, dass es eine genetische Veranlagung gibt und vor allem chronische Schleimhautentzündungen in Nase oder Nebenhöhlen einen Risikofaktor darstellen.

Auch Allergien spielen bei der Bildung der gutartigen Wucherungen eine Rolle. Nach Informationen des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte leiden etwa 25 Prozent der Patienten mit Nasenpolypen unter einem allergisch bedingten Schnupfen (allergische Rhinitis).

Auffällig ist auch, dass Personen mit Asthma bronchiale oder mit einer Unverträglichkeit von Schmerzmitteln auf Basis von Acetylsalicylsäure häufiger an Nasenpolypen leiden als Nicht-Allergiker.

Nasenpolypen und Sinusitis bedingen sich gegenseitig

Wenn Nasenpolypen die Öffnungen zu den Nebenhöhlen verschließen, staut sich dort das Nasensekret. Das abgeschlossene, feuchtwarme Milieu ist der ideale Nährboden für Bakterien. Die Folge sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Wird die Sinusitis chronisch, entsteht ein Teufelskreis. Denn einerseits fördern Polypen die entzündlichen Prozesse in den Nasennebenhöhlen, andererseits trägt aber auch die Sinusitis dazu bei, dass die Polypen wachsen.

Welche Symptome haben Nasenpolypen?

Typische Beschwerden, die mit Nasenpolypen in Zusammenhang stehen, sind:

  • erschwerte Nasenatmung
  • nasal klingende Stimme
  • verstärkte Mundatmung
  • Schnarchen
  • Riech- und Schmeckstörungen
  • vermehrte Schleimsekretion aus der Nase
  • vermehrter Schleimabfluss über den Rachen
  • häufige Erkältungsinfekte
  • Mundgeruch
  • häufige Nasennebenhöhlenentzüngungen (Sinusitis)

Sondert die Nase gelblich-grünen Schleim ab oder fließt dieser in den Rachen ab, deutet das auf eine eitrige Sinusitis hin. Im Zuge einer Nebenhöhlenentzündung treten oft weitere Beschwerden auf, vor allem Kopfschmerzen und Druckschmerzen im Gesicht, die sich beim Bücken noch verstärken. Viele Betroffene klagen auch über Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl, ähnlich wie bei einem grippalen Infekt.

Weitere Komplikationen: Bronchitis, Asthma, Meningitis

Wenn die dauerhaft verstopfte Nase ihrer Aufgabe beim Reinigen und Befeuchten der Atemluft nicht mehr nachkommen kann, können die Erreger ungehindert in die oberen Atemwege eintreten. Eine mögliche Folge sind schwere Infekte wie chronische Bronchitis oder Asthma bronchiale.

Eine chronische Sinusitis infolge von Nasenpolypen kann auch auf das benachbarte Gewebe übergreifen und bei schweren Verläufen zu gefährlichen Entzündungen der Augenhöhle, der Ohren, der Hirnhaut (Meningitis) oder des Gehirns (Enzephalitis) führen. Aus diesem Grund sollten Patienten mit der Nebenhöhlenentzündung in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.

Wie Nasenpolypen diagnostiziert werden

Die Diagnose von Nasenpolypen erfolgt üblicherweise über einen Hals-Nasen-Ohrenarzt. Mithilfe einer Spreizzange oder eines Nasenendoskops kann er feststellen, ob sich Polypen in der Nasenmuschel gebildet haben oder aus den Nebenhöhlen herauswachsen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder eine Computertomografie (CT) können notwendig sein, um die Größe der Polypen näher zu bestimmen und das Ausmaß der Entzündungen in den Nebenhöhlen zu beurteilen.

In seltenen Fällen kann sich hinter einem vermeintlichen Nasenpolypen auch eine gut- oder bösartige Geschwulst (Papillom oder Malignom) verbergen. Da Polypen normalerweise beidseitig auftreten, sollte dies vor allem bei einseitigen Nasenproblemen überprüft werden.

Behandlung: Medikamente oder OP?

Wie Nasenpolypen behandelt werden, ist abhängig von ihrer Größe und den Beschwerden, die sie verursachen. Bei kleineren Wucherungen kommen meist Medikamente (Glukokortikoiden) sowie Nasensprays oder Tabletten mit Kortison zum Einsatz, da dieses kleinere Polypen oft gänzlich verschwinden lässt. Wenn Asthma oder eine Allergie vorliegen, erfolgt in der Regel eine ergänzende Therapie mit Antihistaminika.

Wenn Polypen immer wieder eine Sinusitis verursachen, können diese Episoden auch durch die Gabe von Dupilumab reduziert werden. Der molekulare Antikörper hemmt einen entzündungsfördernden Botenstoff und hilft, die Wucherungen zum Schrumpfen zu bringen.

Wenn all diesen Maßnahmen keine Besserung bringen oder die Nasenpolypen zu groß sind, sollte über eine Operation nachgedacht werden. In einigen Fällen, beispielsweise wenn die Polypen nicht allzu groß und gut zugänglich sind, kann der Eingriff ambulant vorgenommen werden.

Größere Polypen werden in der Regel unter Vollnarkose in einer Klinik mit anschließendem stationärem Aufenthalt durchgeführt. Wenn die Nasennebenhöhlen beteiligt sind, können diese bei dem Eingriff saniert werden. Das heißt, die wuchernde Schleimhaut wird entfernt und die Ausgänge der Nebenhöhlen gegebenenfalls geweitet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.hno-aerzte-im-netz.de: "Nasenpolypen ". Online-Informationen des Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V, abgerufen am 21.3.2023
  • S2k Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) und der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals –Chirurgie (DGHNO): Rhinosinusitis, Stand 04/2017
  • www.pschyrembel.de: "Polyposis nasi et sinuum", stand: 4/2021
  • www.deximed.de: "Nasenpolypen". Online-Informationen von Deximed, stand: Februar 2023
  • www.gesundheit.gv.at: "Nasenpolypen". Online-Infomationen des österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK), Stand: 27.1.2022
  • www.gesundheitsinformation.de: "Dupilumab (Dupixent) bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung mit Nasenpolypen". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), 2.3.2020
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