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Schmerzen im unteren Rücken: Die größten Risikofaktoren


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Studie nennt Risikofaktoren
Unterer Rücken: Woher Schmerzen kommen


Aktualisiert am 24.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Der untere Rücken im Bereich der Lendenwirbel ist besonders anfällig für Schmerzen.Vergrößern des Bildes
Der untere Rücken im Bereich der Lendenwirbel ist besonders anfällig für Schmerzen. (Quelle: Maridav / Getty Images)

Rückenschmerzen treten im Lendenwirbelbereich am häufigsten auf. Laut einer aktuellen Studie sind vor allem drei Risikofaktoren verantwortlich. Ein Teil davon ist vermeidbar.

Schmerzen im unteren Rücken sind die weltweit häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Laut einer internationalen Studie, die im "The Lancet Rheumatology" veröffentlicht wurde, litten 2020 weltweit 619 Millionen Menschen unter Beschwerden im Lendenwirbelbereich. Die Experten schätzen, dass die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren weiter stark anwachsen wird, bis auf 840 Millionen Menschen im Jahr 2050.

RKI-Stichprobe: Zwei Drittel der Befragten betroffen

Bereits 2018 hatten Wissenschaftler in "The Lancet" berichtet, dass mehr als eine halbe Milliarde Menschen rund um den Globus an Schmerzen im unteren Rücken leidet.

Das passt zu Daten aus Deutschland: So zeigte eine Stichprobe des Robert Koch-Instituts 2021, dass mehr als zwei Drittel der Befragten von Rückenschmerzen betroffen waren. Die meisten von ihnen nannten Schmerzen im unteren Rücken. Dieser Bereich ist besonders empfindlich, da hier die Lendenwirbel liegen, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind.

Forscher ermitteln drei Risikofaktoren

Schmerzen im unteren Rücken schränken die Lebensqualität erheblich ein und gehen je nach Intensität der Schmerzen mit spürbaren Einschränkungen im Alltag einher. Dauern Rückenschmerzen länger als drei Monate, gelten sie als chronisch.

Die Forscher der aktuellen Studie errechneten 69 Millionen in Schmerzen verbrachte Lebensjahre, die allein im Jahr 2020 auf das Konto von Rückenbeschwerden im Lendenwirbelbereich gingen. Zwei Fünftel davon seien auf drei Risikofaktoren zurückzuführen. Dazu zählen zum einen ergonomische Faktoren am Arbeitsplatz wie häufiges und falsches Heben schwerer Lasten, langes Stehen oder eine ungünstige Sitzposition, aber auch Übergewicht und Rauchen.

Ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger sportlicher Aktivität leistet somit einen wichtigen präventiven Beitrag. Soweit es möglich ist, sollte man auch am Arbeitsplatz darauf achten, öfter die Körperposition zu wechseln. Denn die starre Sitzposition ist Gift für die Wirbelsäule und belastet die Muskulatur einseitig.

Raucher haben hohes Schmerzrisiko

Tatsächlich belegen Studien einen Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und chronischen Rückenschmerzen. Vermutet wird, dass die Blutgefäß-verengende Wirkung von Nikotin Arteriosklerose und damit eine schlechtere Versorgung von Knochen, Bandscheiben und Rückenmuskulatur begünstigt.

In Bewegung bleiben statt schonen

Noch immer ist ein Irrglaube verbreitet: dass man sich bei Rückenschmerzen schonen sollte. Das ist aber genau das Falsche. Es gilt hingegen, sich möglichst variabel zu bewegen. Je vielfältiger der Rücken eingesetzt wird, desto besser. Verkrampfungen und Fehlhaltungen wirken Sie am besten durch regelmäßige Bewegung entgegen.

Wer noch keine Rückenbeschwerden hat, kann mit variantenreicher körperlicher Aktivität auch wunderbar vorbeugen, damit es gar nicht erst zu Problemen kommt.

Höhere Lebenserwartung, mehr Schmerzpatienten

Aufgrund des erwarteten Wachstums und der Alterung der Bevölkerung prognostizieren die Autoren der Studie, dass die Zahl der Betroffenen in den nächsten drei Jahrzehnten auf gut 840 Millionen Menschen anwachsen wird. "Bis zum Jahr 2050 wird weltweit mit einem Anstieg der Gesamtzahl der Fälle von Schmerzen des unteren Rückens um 36,4 Prozent gerechnet", heißt es in "The Lancet Rheumatology".

Berufsunfähig infolge chronischer Rückenschmerzen

Schon jetzt geben die weltweit steigenden Zahlen Anlass zur Sorge. So hätten sich etwa die direkten Gesamtkosten für alle Patienten mit einem Wirbelsäulenleiden in den USA zwischen 2012 und 2014 auf 315 Milliarden US-Dollar belaufen.

Für Betroffene im arbeitsfähigen Alter haben chronische Rückenschmerzen ebenfalls erhebliche wirtschaftliche Folgen und können zum frühzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben führen.

Umso wichtiger seien zielgerichtete Maßnahmen für die Gesundheit des Rückens, sagen die Forscher. Dazu gehören beispielsweise besser eingerichtete Arbeitsplätze, effektivere Therapien und Präventionsprogramme für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie etwa ältere Menschen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa (Deutsche Presseagentur)
  • Manuela L Ferreira, Katie de Luca, u.a.: "Global, regional, and national burden of low back pain, 1990–2020, its attributable risk factors, and projections to 2050", in: The Lancet Reumathology, Vol. 5, Issue 6 , E 316-329 (Juni 2023)
  • www.gesundheitsinformation.de: "Rücken- und Kreuzschmerzen". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: (Stand: Januar 2019)
  • Akute Rückenschmerzen. Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 12.6.2017)
  • Rückenschmerz. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2016)
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