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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Keine spürbaren Anzeichen Mit dieser Vorstufe beginnt ein Ermüdungsbruch
Ein Ermüdungsbruch ist schmerzhaft. Seine Vorstufe hingegen bleibt in der Regel unbemerkt. Hier erfahren Sie, was vor dem Bruch im Knochen passiert.
Knochen mögen hart und starr erscheinen, sie bestehen jedoch aus lebendigem Gewebe und sind äußerst anpassungsfähig: Wiederholte Beanspruchung regt die Knochenzellen dazu an, vermehrt Substanz aufzubauen. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt somit dafür, dass die Knochen dichter werden und stabil bleiben. Deshalb gilt Sport als wichtige Maßnahme zur Vorbeugung von Osteoporose (Knochenschwund).
Wer es mit dem Training übertreibt, tut den Knochen hingegen keinen Gefallen – im Gegenteil: Bei dauerhafter Überlastung können sie Schaden nehmen und schließlich brechen. Diese Art des Knochenbruches wird als Ermüdungsbruch oder Stressfraktur bezeichnet.
Anders als ein klassischer Knochenbruch, wie er sich etwa bei einem Unfall ereignen kann, tritt ein Ermüdungsbruch nicht plötzlich auf. Er entsteht allmählich.
Wie ist die Vorstufe eines Ermüdungsbruches zu erkennen?
Die Vorstufe eines Ermüdungsbruches sind winzige Verletzungen im Knochen, die – im Gegensatz zum Bruch – noch keinerlei Schmerzen oder sonstige Beschwerden hervorrufen. Diese feinen Risse werden auch Mikrotraumen genannt. "Mikro-" bedeutet einfach "klein", und "Traumen" ist der medizinische Fachbegriff für Schäden im Gewebe.
Die Mikrotraumen müssen nicht zwangsläufig in einen Ermüdungsbruch münden. Normalerweise ist der Knochen dazu in der Lage, die Risse zu kitten. Daher entstehen im Bereich der Mikrotraumen sogenannte Umbauzonen, die man sich wie winzige Baustellen im Knochen vorstellen kann. Dort bilden spezielle Zellen (Osteoblasten) neue Knochensubstanz, welche anfangs weich ist und im Verlauf der Reparatur erst noch verhärten muss, um dem Knochen ausreichend Stabilität zu verleihen.
All das dauert allerdings einige Monate. Der Knochen ist in dieser Zeit zwar weiterhin belastbar, aber nicht in gewohntem Maße. Je stärker und häufiger er beansprucht wird, desto mehr Mikrotraumen entstehen und umso größer wird das Risiko für einen Ermüdungsbruch.
So lässt sich ein Ermüdungsbruch verhindern
Da sich die Vorstufe eines Ermüdungsbruches nicht durch spürbare Warnzeichen bemerkbar macht, kann die oder der Betroffene sie nicht selbst erkennen. Einem Ermüdungsbruch lässt sich somit nur durch eine vernünftige und sorgsame Planung des Sportpensums vorbeugen. Das Pensum sollte sich am individuellen Trainings- und Gesundheitszustand orientieren und nicht zu rasch gesteigert werden. Zudem sollte der Plan regelmäßige Pausen vorsehen.
Gerade für Sportanfängerinnen und -anfänger ist es empfehlenswert, sich vor dem Beginn des Trainings ärztlich beraten zu lassen. Die Ärztin oder der Arzt kann sich ein genaues Bild vom aktuellen Gesundheitszustand machen und beurteilen, welche Art und Intensität von Bewegung diesem angemessen ist.
Dabei wird sie oder er auch Vorerkrankungen berücksichtigen, die das Risiko für Knochenbrüche erhöhen. Dazu zählen beispielsweise Osteoporose oder Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie, die Osteoporose begünstigen können. Die damit einhergehende verminderte Knochendichte beeinträchtigt die Stabilität der Knochen. Daher ist es für die Betroffenen besonders wichtig, Überlastung zu vermeiden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 17.11.2022)
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 17.11.2022)
- Online-Informationen des Pschyrembel: pschyrembel.de (Abrufdatum: 17.11.2022)
- Koo, A. Y., et al.: "March Fracture". StatPearls, Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (September 2022)
- Niethard, F.U., Pfeil, J., Biberthaler, P.: "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie". Thieme, Stuttgart 2017