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Kopfschmerzen und Erbrechen: Was es sein kann


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Nicht immer ist es Migräne
Kopfschmerzen und Erbrechen – was das sein kann


Aktualisiert am 19.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau am Schreibtisch hält sich eine Hand an die Stirn und eine an den BauchVergrößern des Bildes
Kopfschmerzen und Erbrechen können auf verschiedene Erkrankungen hinweisen. (Quelle: m-gucci/getty-images-bilder)
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Treten Kopfschmerzen und Erbrechen gleichzeitig auf, könnte eine Migräne dahinterstecken. Aber auch andere Ursachen sind möglich. Ein Überblick.

Kopfschmerzen und Erbrechen können diverse Ursachen haben. Um die mögliche Diagnose einzugrenzen, sind daher weitere Angaben zum Befinden der Person wichtig. Die Ärztin oder der Arzt wird zum Beispiel wissen wollen,

  • wie stark die Kopfschmerzen und das Erbrechen sind,
  • wie lange die Beschwerden schon anhalten,
  • ob die Symptome zu bestimmten Zeiten verstärkt auftreten, etwa nur morgens, und/oder
  • ob die Person weitere Symptome hat (etwa Fieber, steifen Nacken, Übelkeit).

Wichtiger Hinweis

Kopfschmerzen und Erbrechen können durch zahlreiche Erkrankungen ausgelöst werden. Dieser Artikel geht nur auf einige wichtige Ursachen ein. Personen mit Beschwerden sollten sich im Zweifel immer ärztlich untersuchen lassen.

Kopfschmerzen und Erbrechen: Oft steckt Migräne dahinter

Wer an Kopfschmerzen mit Erbrechen leidet, könnte eine Migräne haben. Diese zählt zu den häufigsten Kopfschmerzarten. Vor allem Frauen sind betroffen: Von 100 Frauen haben 14 mit wiederkehrender Migräne zu tun, bei den Männern sind es 7 von 100. Gefährlich ist eine Migräne nicht, jedoch mitunter sehr belastend.

Ein typisches Symptom sind mäßige bis starke Kopfschmerzen, die anfallsartig und zumeist nur auf einer Kopfseite auftreten. Die Kopfschmerzen

  • halten ohne Behandlung zwischen 4 und 72 Stunden an,
  • fühlen sich pulsierend an,
  • werden durch körperliche Aktivität stärker und
  • können mit Übelkeit, Erbrechen und/oder einer erhöhten Empfindlichkeit auf Licht und Lärm einhergehen.

Eine Migräne löst bei etwa 8 von 10 Betroffenen Übelkeit aus. Etwa jede zweite Person muss erbrechen.

Unmittelbar vor oder mit Beginn des Migräneanfalls haben viele Patientinnen und Patienten vorübergehende neurologische Störungen, die als Aura bezeichnet werden. Besonders häufig sind Sehstörungen in Form von flimmernden Linien, Blitzen oder Lichtpunkten.

Darüber hinaus kann eine Migräne viele weitere Symptome hervorrufen. Welche das sind und welche Behandlung helfen kann, erfahren Sie hier.

Kopfschmerzen und Erbrechen: Was es noch sein kann

Hinter Kopfschmerzen und Erbrechen können sich diverse Erkrankungen verbergen. Oft sind sie vergleichsweise harmlos, seltener ernst.

Zum Beispiel können Kopfschmerzen im Rahmen eines Magen-Darm-Infekts vorkommen. Etwa bei einer Norovirus-Infektion: Neben Übelkeit, Erbrechen und Durchfall leiden viele Betroffene unter Bauchschmerzen, Mattigkeit, Muskelschmerzen und Kopfschmerzen. Die Symptome treten wie aus heiterem Himmel auf. Welche Behandlung bei einer Infektion mit dem Norovirus hilft, lesen Sie hier.

Ein weiteres Beispiel sind Hitzeschäden wie Sonnenstich oder Hitzschlag. Ein Sonnenstich entsteht nach langer, intensiver Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken, sodass die Hirnhäute gereizt werden. Die Symptome zeigen sich oft erst einige Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne. Kopf, Nacken und/oder Hals sind heiß und hochrot. Weitere mögliche Beschwerden sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Schwindel, Unruhe, Ohrensausen und/oder ein steifer Nacken. Mehr zu den Symptomen eines Sonnenstichs erfahren Sie hier. Im Gegensatz zum Sonnenstich ist die Haut bei einem Hitzschlag am ganzen Körper gerötet, trocken und heiß, und die betroffene Person hat meist hohes Fieber.

Im Rahmen einer Hirnhautentzündung (Meningitis) sind Kopfschmerzen und Erbrechen ebenfalls häufige Anzeichen. Charakteristisch für eine Meningitis ist, dass die Erkrankten einen steifen Nacken haben. Neben Kopfschmerzen und Erbrechen sind Fieber, Übelkeit, Doppeltsehen und Lichtscheu weitere mögliche Beschwerden.

Bei einer Schädelverletzung mit Beteiligung des Hirns (Schädel-Hirn-Trauma) kann es auch zu Erbrechen und Kopfschmerzen kommen. Bei einer Gehirnerschütterung, die einem leichten Schädel-Hirn-Trauma entspricht, sind Kopfschmerzen ein typisches Symptom. Zudem sind Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, Gleichgewichts- und Sehstörungen mögliche Beschwerden. Viele Betroffene fühlen sich vorübergehend benommen und verwirrt und/oder haben Gedächtnisprobleme.

Zu weiteren denkbaren Ursachen von Kopfschmerzen und Erbrechen (oft zusammen mit weiteren Symptomen) zählen zum Beispiel:

  • Tumoren
  • Hirnblutung, etwa durch ein gerissenes Aneurysma
  • Schlaganfall
  • andere Erkrankungen, die den Hirndruck erhöhen

Kopfschmerzen und Erbrechen: Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen und Erbrechen kein Grund zur Sorge. Bei Bedenken sollten Betroffene jedoch immer ärztlichen Rat suchen. Das gilt unter anderem bei Symptomen wie diesen:

  • extrem starke Kopfschmerzen
  • steifer Nacken
  • hohes Fieber
  • neurologische Ausfällen, etwa Lähmungen
  • Krampfanfälle
  • Erbrechen von Blut
  • Gedächtnisprobleme
  • Bewusstseinsstörungen
  • wiederholtes, schwallartiges Erbrechen ohne Anzeichen eines Magen-Darm-Infekts

Im Zweifel sollten Betroffene (oder eine andere Person) den Rettungsdienst (112) alarmieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 11.3.2024)
  • "Norovirus-Gastroenteritis". Online-Informationen des Robert Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.7.2019)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
  • Battegay, E.: "Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten". Thieme, Stuttgart 2017
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