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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Von gelb bis schwarz Was die Farbe der Gallensteine verrät
Gallensteine können unterschiedliche Farben annehmen. Farbe und Konsistenz sind von Bedeutung, denn sie geben Hinweise auf die mögliche Ursache.
Viele Menschen haben ihre Gallensteine nach der OP zu Gesicht bekommen oder bewahren sie sogar zu Hause auf. Wer schon öfter Gallensteine gesehen hat, bemerkt möglicherweise, dass diese ganz verschiedene Farben und Formen haben können. Auch bei der Größe und Festigkeit gibt es Unterschiede. Was hat das für eine Bedeutung?
Gallensteine mit unterschiedlicher Zusammensetzung
Gallensteine bilden sich, wenn Substanzen aus der Gallenflüssigkeit (Galle) verklumpen und sich an den Wänden der Gallenblase oder der Gallenwege ablagern. Die Steine kommen in unterschiedlichsten Varianten daher: Einige sind wenige Millimeter klein, andere so groß wie ein Hühnerei. Manche Steine sind eher fest, andere weicher. Viele Gallensteine haben eine gelbliche Farbe – es gibt aber auch Exemplare, die bräunlich oder schwarz sind. Die Form kann von rund über zerklüftet bis eckig variieren.
All diese Eigenschaften haben eine Bedeutung: Welche Farbe und Konsistenz ein Gallenstein hat, hängt davon ab, aus welchen Substanzen der Galle er sich zusammensetzt und wo genau er sich befindet.
Die Gallenflüssigkeit spielt bei der Fettverdauung im Dünndarm eine wichtige Rolle. Neben Wasser enthält sie unter anderem Gallensäuren, Elektrolyte, Cholesterin, Phospholipide sowie Abbauprodukte der Leber wie Bilirubin.
Gallensteine: Bedeutung der Farben
Gallensteine sind bei Personen aus westlichen Industriestaaten meistens gelb. Die Farbe ist auf ihren Hauptbestandteil zurückzuführen: Cholesterin. Diese Cholesterinsteine entstehen, wenn der Anteil des Cholesterins in der Gallenflüssigkeit zu hoch ist. Überschüssiges Cholesterin kristallisiert dann aus, verklumpt und bildet schließlich einen Gallenstein. Auch sogenannte gemischte Steine bestehen hauptsächlich aus Cholesterin, zudem enthalten sie in geringeren Mengen Calciumsalze und Pigment. Farbe und Beschaffenheit eines Gallensteins richten sich nach den Anteilen der daraus bestehenden Substanzen.
Welche Ursachen Gallensteine haben können und welche Faktoren das Erkrankungsrisiko erhöhen, erfahren Sie hier.
Seltener haben Gallensteine eine orange-bräunliche, braune oder sogar schwarze Farbe. Dann handelt es sich um sogenannte Pigmentsteine. Diese setzen sich überwiegend aus Bilirubin und seinen Abbauprodukten sowie Calcium(salzen) zusammen. Bilirubin ist ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Pigmentsteine entstehen im Gegensatz zu Cholesterinsteinen meist in den Gallenwegen und seltener in der Gallenblase. Sie können sich bilden, wenn in der Gallensäure zu viel Bilirubin enthalten ist.
Pigmentsteine, die in den Gallengängen entstehen, haben eine bräunliche Farbe. Sie können zum Beispiel die Folge einer Entzündung oder Verengung der Gallenwege sein. Bilden sich Pigmentsteine hingegen in der Gallenblase, sind sie eher schwarz. Eine mögliche Ursache sind alkoholbedingte Lebererkrankungen.
Gelbe Gallensteine bestehen vorwiegend aus Cholesterin. Steine mit brauner oder schwarzer Farbe bedeuten, dass sie hauptsächlich Bilirubin, Calcium und Calciumsalze enthalten.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Köln, Eigenverlag 2022
- "Gallensteine". Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de (Stand: 1.8.2022)
- "Gallensteine". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 23.2.2022)
- "Gallensteine". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 10.3.2021)
- "Gallensteine". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: September 2021)
- Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Prävention, Diagnostik und Behandlung von Gallensteinen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/008 (Stand: August 2018)
- Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018