Kristallisiertes Cholesterin Bilder von Gallensteinen: Sie unterscheiden sich in Farbe, Form und Konsistenz
Anders als viele Menschen glauben, ist die Galle kein Organ, sondern eine Flüssigkeit, die in der Leber gebildet und in der Gallenblase zwischengespeichert wird. Das birnenförmige Hohlorgan liegt an der Unterseite der Leber und ist über Gallengänge mit dem Zwölffingerdarm verbunden. Nach einer fetthaltigen Mahlzeit wird sie in den Darm geleitet und dient der Fettverdauung.
Die Galle besteht zu 80 Prozent aus Wasser sowie aus Cholesterin, Gallensäuren und Gallenfarbstoffen, wie Bilirubin. Kommt es zu einem Ungleichgewicht – befindet sich also zu viel Cholesterin oder Bilirubin oder zu wenig Gallensäure im Gallensaft – bilden sich kristalline Gebilde, die Gallensteine. Entsprechend ihrer Zusammensetzung gibt es verschiedene Arten von Gallensteinen.
In 80 Prozent der Fälle bilden sich Cholesterinsteine, die zu 70 Prozent aus Cholesterin bestehen, gelblich gefärbt und bis zu 13 Millimeter groß sind. Bei ihrer Entstehung spielt Ernährung eine entscheidende Rolle.
Pigmentsteine sind kleiner, dunkler und härter als Cholesterinsteine. Etwa 20 Prozent der Gallensteine sind Pigmentsteine. Sie werden durch Erkrankungen wie Leberzirrose verursacht.
Gallensteine kommen bei etwa 15 bis 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland vor – aber nur 25 Prozent der Betroffenen entwickeln tatsächlich Beschwerden. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Grund dafür ist das weibliche Hormon Östrogen, das die Produktion von Cholesterin ankurbelt. Aber auch Übergewicht, bestimmte Krankheiten und erbliche Vorbelastung können Ursachen für Gallensteine sein.
Erste Symptome bei Gallensteinen sind meist Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall, Blähungen und Sodbrennen. Sie treten in der Regel während oder nach dem Verzehr von fettreicher Nahrung auf und ähneln einem Magen-Darm-Leiden. Auch äußere Symptome, wie Juckreiz und eine Gelbfärbung der Haut oder Augen, können hervorrufen.
Wenn Gallensteine in den Gallengang rutschen, kann die Darmflüssigkeit nicht mehr in den Darm abfließen und staut sich in der Gallenblase. Die Muskulatur im Gallengang will nun den Stein weiterschieben und zieht sich dabei zusammen. Es kommt zu krampfartigen, sehr heftigen Schmerzen im Oberbauch, die zwischen 15 min. und fünf Stunden anhalten und auch in die Schulter oder den Rücken ausstrahlen können. Schmerzmittel und warme Wickel können erste Linderung verschaffen. Ein Arzt sollte bei einer Gallenkolik aber dennoch aufgesucht werden.
Befinden sich Gallensteine längere Zeit in den Gallengängen, kann er zur Entzündung der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse kommen. Eine entzündete Gallenblase muss schnell behandelt werden, sonst kann sie reißen. Wenn dann Gallensaft in den Bauchraum gelangt, kann es zur Infektion der benachbarten Organe kommen. Auch ein Darmverschluss, Gelbsucht und schwere Leberschäden können die Folge von Gallensteinen sein. Ebenso ist das Risiko für Gallenblasenkrebs erhöht.
Kleinere Gallensteine können mit einem Endoskop entfernt werden, das durch den Mund des Patienten eingeführt und über die Speiseröhre bis zum Dünndarm geschoben wird. Bei ständig wiederkehrenden Gallensteinen oder einer Gallenblasenentzündung ist oft die operative Entfernung der Gallenblase sinnvoll.
Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung können das Risiko eindämmen, an Gallensteinen zu erkranken. Essen Sie weniger fett- und zuckerhaltige Lebensmittel und dafür mehr Obst, Gemüse, Fisch sowie ballaststoffreiche Nahrung. Aber nicht nur Übergewicht, sondern auch einseitige Ernährung, Heilfasten und Diäten können die Galle aus dem Gleichgewicht bringen.