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Kann ein Magengeschwür von selbst heilen?


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Geschädigte Magenwand
Kann ein Magengeschwür von selbst heilen?


Aktualisiert am 24.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Mann mittleren Alters sitzt mit Bauchschmerzen auf einem SofaVergrößern des Bildes
Wer eine medikamentöse Behandlung ablehnt, hofft möglicherweise darauf, dass ein Magengeschwür von selbst heilen wird. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)
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Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Magenwand. Lesen Sie, ob es von selbst heilen kann oder ob eine Behandlung unumgänglich ist.

Wenn eine Person an einem Magengeschwür erkrankt ist, wird die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung vorschlagen. Normalerweise kommen dabei Medikamente zum Einsatz. Welche genau, richtet sich insbesondere nach der Ursache des Geschwürs.

Personen, die Nebenwirkungen der Behandlung fürchten oder Angst vor der Untersuchung haben, stellen sich womöglich die Frage, ob ein Magengeschwür auch ohne Therapie heilen kann.

Heilung von selbst möglich – aber Therapie empfehlenswert

Die Antwort lautet: Ja, ein Magengeschwür kann in manchen Fällen von selbst heilen. Dann bildet es sich auch ohne ärztliche Behandlung im Laufe von zwei bis drei Monaten zurück. Eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht.

Hinzu kommt: Die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall ist ohne Behandlung hoch, weil die Ursachen des Geschwürs nicht behoben werden und somit bestehen bleiben. Zudem beschleunigt eine medikamentöse Therapie die Heilung und senkt das Risiko für Komplikationen.

Unbehandeltes Geschwür bildet sich häufig erneut

Auch wenn ein Magengeschwür manchmal von selbst heilt: Ohne Behandlung kann es leicht wiederkehren.

Das gilt zum Beispiel, wenn der Magenkeim Helicobacter pylori an der Entstehung eines Geschwürs beteiligt ist – was meistens der Fall ist. Bakterien dieser Art sind für den Großteil aller Magengeschwüre mitverantwortlich. Es schädigt die Magenschleimhaut und kurbelt zudem die Säureproduktion im Magen an. Solange Helicobacter pylori weiterhin vorhanden ist, kann ein Magengeschwür daher leicht wieder auftreten.

Wichtig

In bis zu acht von zehn Fällen bildet sich ein durch Helicobacter pylori ausgelöstes, abgeheiltes Magengeschwür erneut, wenn die Keime nicht medikamentös beseitigt wurden.

Nicht selten ist ein Magengeschwür auch auf die jahrelange Einnahme von Schmerzmitteln aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) zurückzuführen, etwa Diclofenac oder Ibuprofen. Heilt ein so entstandenes Geschwür von selbst ab, ist das Risiko eines Rückfalls ebenfalls hoch, solange die Person diese Mittel weiterhin nimmt.

Lässt sich die Einnahme der Schmerzmedikamente nicht vermeiden, kann ein magenschützendes Medikament vor neuen Geschwüren schützen. Ohne ärztliche Behandlung erhält die betroffene Person jedoch kein solches Mittel. Ihr Magen ist der schädigenden Wirkung der Schmerzmittel somit weiterhin schutzlos ausgesetzt

Ein Magengeschwür gar nicht zu behandeln und sich darauf zu verlassen, dass es von selbst heilen wird, ist also nicht empfehlenswert.

Beschwerden nicht auf die leichte Schulter nehmen

Ein Magengeschwür kann gefährliche Folgen haben. Dazu zählen zum Beispiel Blutungen oder Verengungen am Magenausgang. Lebensbedrohlich kann es werden, wenn sich eine lebensbedrohliche Öffnung in der Magenwand gebildet hat, durch die der Mageninhalt in die freie Bauchhöhle gelangt. Fachleute sprechen dann von einer Magenperforation oder einem Magendurchbruch. Durch eine rechtzeitige Behandlung lässt sich all das vermeiden. Daher sollten Betroffene nicht darauf vertrauen, dass das Magengeschwür von selbst heilt.

Wer nicht nur die Behandlung, sondern auch eine Untersuchung scheut, kann zudem nicht sicher sein, ob es sich tatsächlich um ein Magengeschwür handelt. Die möglichen Anzeichen eines Magengeschwürs sind sehr unspezifisch. Sie können auch auf andere Erkrankungen hindeuten. Manche davon sind vergleichsweise harmlos, andere nicht: In seltenen Fällen steckt Magenkrebs dahinter. Daher ist es in immer empfehlenswert, den Magen untersuchen zu lassen.

Im Rahmen einer Magenspiegelung kann die Ärztin oder der Arzt leicht feststellen, ob es sich tatsächlich um ein Geschwür handelt. Auch kann sie oder er untersuchen, ob das Bakterium Helicobacter pylori vorhanden ist. Eine Magenspiegelung dauert nur wenige Minuten. Auf Wunsch kann sich die Patientin oder der Patient ein kurz wirksames Beruhigungsmittel verabreichen lassen und die Untersuchung weitgehend verschlafen. Wie eine Magenspiegelung abläuft, lesen Sie hier.

Magengeschwür-Behandlung meist mit Medikamenten

Unabhängig von der Ursache kommen zur Behandlung eines Magengeschwürs in der Regel sogenannte Protonenpumpenhemmer zum Einsatz. Diese Medikamente bewirken, dass der Magen weniger Säure produziert, sodass das Geschwür leichter abheilen kann.

Darüber hinaus können weitere Medikamente nötig sein. Lässt sich der Magenkeim Helicobacter pylori nachweisen, wird die Ärztin oder der Arzt zusätzlich Antibiotika und oft auch ein Bismut-Kalium-Salz verordnen. Wie genau letzteres wirkt, ist noch nicht bekannt. Beide Mittel tragen dazu bei, das Bakterium zu beseitigen.

Wie genau die Behandlung abläuft und welche weiteren Therapiemöglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2023". Eigenverlag, Köln 2022
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulcuskrankheit" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/001 (Stand: Juli 2022)
  • "Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.8.2021)
  • "Gastroduodenale Ulkuskrankheit". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 5.7.2022)
  • "Magengeschwür und Duodenalgeschwür (Ulkuskrankheit)". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 13.4.2022)
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