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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Welche Symptome treten auf?


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Bauchspeicheldrüsenkrebs
Welche Symptome der aggressive Tumor verursacht


Aktualisiert am 24.02.2023Lesedauer: 5 Min.
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Bauchspeicheldrüsenkrebs hat meist eine ungünstige Prognose. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)
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Löst Bauchspeicheldrüsenkrebs deutliche Symptome aus, ist es für eine Heilung oft zu spät. Welche Anzeichen Sie schnell ärztlich abklären lassen sollten.

Bauchspeicheldrüsenkrebs – auch Pankreaskarzinom genannt – tritt überwiegend im höheren Lebensalter auf. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ist er zwar eher selten, hat aber gleichzeitig eine der niedrigsten Überlebensraten. In Deutschland zählt Pankreaskrebs zu den häufigsten Todesursachen.

Ein Grund hierfür ist, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs erst spät Symptome hervorruft. Hinzu kommt, dass die Beschwerden auch viele andere Ursachen haben können und nicht gleich an Krebs denken lassen. Nur etwa 15 Prozent aller Pankreaskarzinome werden so früh entdeckt, dass eine Chance auf eine erfolgreiche Behandlung besteht.

Bauchspeicheldrüsenkrebs: Welche Symptome können auftreten?

Zu Beginn verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs nur selten Symptome. Wenn im Anfangsstadium doch schon Beschwerden auftreten, handelt es sich dabei um allgemeine Symptome, die auch bei ganz anderen Erkrankungen vorkommen oder harmlos sein können – wie etwa Bauch- oder Rückenschmerzen.

Meist macht sich ein Pankreaskarzinom erst bemerkbar, wenn es bereits weiter fortgeschritten ist. Mögliche erste Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind dann zum Beispiel:

  • Bauchschmerzen im Oberbauch und/oder Rückenschmerzen
  • Gelbsucht (Ikterus)
  • Appetitmangel
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Völlegefühl, Blähbauch
  • Fettstühle, Durchfälle
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Die mit Bauchspeicheldrüsenkrebs verbundenen Bauch- und Rückenschmerzen sind anhaltend und schneidend. Meist strahlen die Schmerzen vom Oberbauch in den Rücken aus. Wenn die Betroffenen sich nach vorn beugen, lassen die Symptome etwas nach. Nach dem Essen und in flach liegender Position verstärken sie sich hingegen.

Die Gelbsucht zeigt sich typischerweise durch eine Gelbfärbung von Haut und Augen. Weitere mögliche Symptome sind ein dunkelgelber bis brauner Urin sowie starker Juckreiz. Neben der Gelbsucht können bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs Veränderungen im Bauch auftreten – wie eine tastbare Gallenblase oder tumorbedingte Schwellungen.

Wichtiger Hinweis
Wenn über 50-Jährige eine schmerzlose Gelbsucht entwickeln, ist eine rasche Abklärung der Symptome dringend zu empfehlen, um Bauchspeicheldrüsenkrebs auszuschließen.

Durch den Appetitmangel und den ungewollten Gewichtsverlust ist Bauchspeicheldrüsenkrebs mit einer allgemeinen körperlichen Schwäche verbunden. Die Symptome schreiten rasch fort: Die Betroffenen verlieren schon bald mehr als zehn Prozent des Körpergewichts und bauen zudem Muskel- sowie Fettgewebe ab.

Typisch für Fettstühle ist ein schmieriger, klebriger oder glänzender und lehmfarbener bis gelber Stuhlgang. Daneben kann Bauchspeicheldrüsenkrebs weitere Symptome einer gestörten Verdauung verursachen – wie Gasansammlungen im Darm und einen aufgeblähten Bauch.

Manchmal weist auch ein neu auftretender oder sich verschlechternder Diabetes auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hin. Mögliche Anzeichen hierfür sind häufiges Wasserlassen und starker Durst.

Eher später kann ein fortgeschrittenes Pankreaskarzinom außerdem Symptome einer Blutarmut (wie Müdigkeit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit) sowie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hervorrufen.

Darüber hinaus sind im Zusammenhang mit Bauchspeicheldrüsenkrebs öfter Symptome zu beobachten, die auf eine gestörte Blutgerinnung hinweisen. Die Betroffenen können beispielsweise

  • blaue Flecken haben,
  • vermehrt zur Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen (Thrombosen) neigen oder
  • wiederholt an wechselnden Körperstellen Entzündungen oberflächlich gelegener Venen (Thrombophlebitis migrans) entwickeln.

Wenn Pankreaskrebs in andere Organe streut, kommen weitere Symptome hinzu. So führen beispielsweise Tochtergeschwulste (Metastasen)

  • in der Leber im fortgeschrittenen Stadium zu Leberinsuffizienz,
  • in den Lungen und/oder im Brustfell zu Husten und Atemnot,
  • im Bauchfell zu Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites),
  • im Skelett zu Knochenschmerzen und
  • im Gehirn zu neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Krampfanfällen.

Die Schmerzen sind für viele Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs die belastendsten Symptome: Im fortgeschrittenen und im Endstadium beeinträchtigen sie das Befinden häufig stärker als der Tumor selbst. "Aushalten" muss das aber niemand: Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Schmerzen wirksam ausschalten oder zumindest gut lindern.

Wie entstehen die Symptome?

Welche Symptome Bauchspeicheldrüsenkrebs im Einzelnen verursacht, hängt von seiner Lage, seinem Wachstum und seiner Ausbreitung ab. Dabei können die Beschwerden

  • entweder von der Bauchspeicheldrüse selbst ausgehen, indem der Tumor deren Funktion beeinträchtigt,
  • oder auch außerhalb der Bauchspeicheldrüse entstehen, etwa wenn der Tumor andere Organe verdrängt oder in sie hineinwächst.

Die Bauchspeicheldrüse – fachsprachlich Pankreas genannt – spielt eine wichtige Funktion bei der Verdauung und dem Zuckerstoffwechsel. Dazu besitzt sie zwei Gewebe: das exokrine und das endokrine Gewebe. Bauchspeicheldrüsenkrebs kann beide Gewebe zerstören – mit unterschiedlichen Folgen:

  • Im exokrinen Gewebe bildet die Bauchspeicheldrüse Enzyme, die der Körper zur Verdauung der Nahrung braucht.
  • Im endokrinen Gewebe bildet die Bauchspeicheldrüse Insulin und andere Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren.

Normalerweise gelangen die von der Bauchspeicheldrüse gebildeten Enzyme als Verdauungssäfte über den Pankreasgang in den Zwölffingerdarm. Wenn Bauchspeicheldrüsenkrebs die Funktion des exokrinen Gewebes oder den Abfluss der dort gebildeten Verdauungssäfte in den Darm beeinträchtigt, kommt es zu schweren Verdauungsstörungen.

Durch den Mangel an Verdauungsenzymen kann der Körper die Nahrung – vor allem das Fett – nicht mehr richtig verdauen und verwerten. Als Folge davon entstehen Fettstühle, die die nicht ausreichend verdauten Fettbestandteile enthalten. Auch andere Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs (wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Gewichtsverlust) können auf die gestörte Verdauung zurückzuführen sein.

Mehr erfahren

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel "Durchfall nach dem Essen – ist es die Bauchspeicheldrüse?".

Wenn Bauchspeicheldrüsenkrebs die Funktion des endokrinen Gewebes stört, beeinträchtigt das den Zuckerstoffwechsel: Anzeichen hierfür ist ein steigender Blutzuckerspiegel. Das kann einen Diabetes neu hervorrufen oder verschlimmern.

Mit fortschreitendem Wachstum kann das Pankreaskarzinom weitere Symptome verursachen, indem es sich über die Bauchspeicheldrüse hinaus ausbreitet und auf benachbarte Strukturen übergreift.

Häufig verengt oder verschließt der Tumor etwa den Gallengang, der in den Zwölffingerdarm mündet: Dann kann die Galle nicht mehr in den Darm abfließen, sondern geht ins Blut über. Dadurch entstehen nach und nach die für Bauchspeicheldrüsenkrebs typischen Symptome der Gelbsucht: Für die gelbliche Haut und den dunklen Urin beispielsweise sorgen die Gallenfarbstoffe.

Hingegen können Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust bei Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs Anzeichen dafür sein, dass der Tumor den Magen befallen hat und den Magenausgang einengt.

Zudem kann der Tumor von der Bauchspeicheldrüse aus leicht in umliegende Nerven einwachsen – etwa in den Plexus coeliacus, ein Nervengeflecht im Oberbauch. Dann verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs neben Bauchschmerzen oft Rückenschmerzen, die sich vor allem in Rückenlage verstärken können.

Sobald das Pankreaskarzinom in umliegende Blutgefäße und Lymphknoten einwächst, kann es schnell in andere Organe streuen. Diese Metastasierung kann neben benachbarten Organen wie der Leber auch entfernte Organe wie das Gehirn betreffen. Ein metastasierter Bauchspeicheldrüsenkrebs kann also an vielen Stellen im Körper Symptome auslösen.

Wann Symptome ärztlich abklären lassen?

Bis es gelingt, Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkennen, ist die Erkrankung meist schon fortgeschritten. Denn zu Beginn hat der Tumor genug Platz, um länger zu wachsen, ohne die Funktion der Bauchspeicheldrüse zu beeinträchtigen oder auf andere Organe zu drücken. Zudem sind die anfänglichen Beschwerden eher unauffällig.

Daher vergehen zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und der Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs meist mehrere Monate. Die Mehrzahl der Pankreaskarzinome ist zu dem Zeitpunkt jedoch nicht mehr heilbar.

Ein gesetzliches Programm zur Früherkennung bösartiger Tumoren der Bauchspeicheldrüse gibt es nicht, da keine Untersuchungsmethode dazu aussagekräftig genug ist. Um Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig zu erkennen, bleibt daher nur: auf mögliche Symptome achten und sie schnell ärztlich abklären lassen.

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Vor allem für Menschen ab 50 Jahren ist eine ärztliche Untersuchung dringend zu empfehlen, wenn sie unerklärliche oder länger als etwa zwei bis vier Wochen anhaltende Beschwerden haben – wie Oberbauch- oder Rückenschmerzen gemeinsam mit anderen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähbauch, Gewichtsabnahme oder allgemeiner körperlicher Schwäche.

Ein starker Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs besteht auch, wenn Anzeichen einer Gelbsucht (wie gelblich aussehende Haut und Augen) ohne Schmerzen auftreten oder wenn sich eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse unklarer Ursache entwickelt.

Als erste Anlaufstelle bei möglichen Anzeichen für Bauchspeicheldrüsenkrebs eignet sich die hausärztliche Praxis. Die Hausärztin oder der Hausarzt kann die Symptome abklären und bei Bedarf eine Überweisung an eine Fachärztin oder einen Facharzt für Innere Medizin ausstellen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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