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Hörsturz-Ursachen: Was Fachleute vermuten


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Plötzlicher Hörverlust
Hörsturz: Welche Ursachen Fachleute vermuten


Aktualisiert am 31.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Hörsturz wird meist akut behandelt. Bei Verdacht auf Entzündungsprozesse werden Kortison-Salben verschrieben oder dieses direkt ins Ohr gespritzt (Intratympanale Therapie), diese wirken abschwellend und entzündungshemmend. Außerdem sollten sich Betroffene gut erholen, da auch Stress eine Rolle als Risikofaktor spielt. Andere Behandlungsmöglichkeiten sind unter anderem eine Blutreinigung oder Sauerstofftherapie, welche jedoch erst angewendet werden, wenn erste Therapiemaßnahmen nicht anschlagen.Vergrößern des Bildes
Die genauen Ursachen für einen Hörsturz sind nach wie vor unklar. (Quelle: D-Keine/getty-images-bilder)
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Wer plötzlich auf einem Ohr deutlich weniger oder nichts mehr hört, hat möglicherweise einen Hörsturz erlitten. Welche Ursachen diskutiert werden.

Jedes Jahr erleiden Schätzungen zufolge mehr als 150.000 Menschen in Deutschland einen Hörsturz. Häufig ist der Hörverlust nur von kurzer Dauer. In anderen Fällen bleibt eine Hörminderung bestehen. Wirksam vorbeugen lässt sich einem Hörsturz nicht, denn: Die genauen Ursachen sind bislang unklar. Jedoch gibt es einige Hinweise darauf, was den Hörverlust auslösen könnte.

Dass die genauen Ursachen eines Hörsturzes noch unbekannt sind, wird auch an der Fachbezeichnung deutlich: Fachleute sprechen von einem akuten idiopathischen sensorineuralen Hörverlust – und "idiopathisch" bedeutet so viel wie "ohne erkennbare Ursache".

In vielen Fällen ist ein plötzlicher Verlust der Hörvermögens auf eine eindeutige Ursache zurückzuführen, etwa auf eine Verletzung des Innenohrs. Ein "klassischer" Hörsturz liegt dagegen vor, wenn keine direkten Ursachen erkennbar sind.

Mögliche Ursache: Gestörte Durchblutung im Innenohr

Als wahrscheinlich gilt, dass Durchblutungsstörungen im Innenohr zu einem Hörsturz führen können. Daher wird ein Hörsturz häufiger auch als Ohrinfarkt bezeichnet.

Im Innenohr befindet sich die spiralförmige Hörschnecke (Cochlea). Hier ist das eigentliche Hörorgan zu finden, dessen feine Flimmerhärchen (Haarsinneszellen) Schallwellen in elektrische Signale umwandeln und an das Hirn weiterleiten.

Über das Blut wird die Hörschnecke mit Nährstoffen versorgt. Ist die Durchblutung im Innenohr gestört, ist die Nährstoffversorgung nicht gesichert. Zugleich können Abfallstoffe nicht in ausreichendem Maß abtransportiert werden. Dadurch können die feinen Sinneszellen im Hörorgan Schaden nehmen. Sie können die ankommenden Schallwellen nicht mehr richtig verarbeiten, sodass das Hörvermögen beeinträchtigt ist.

Die Ursachen für Durchblutungsstörungen im Innenohr sind vielfältig. Dazu zählen zum Beispiel

  • eine verminderte Herzleistung
  • plötzlicher Blutdruckabfall/Blutdruckschwankungen
  • Störungen der Gefäßnerven
  • Probleme mit der Wirbelsäule
  • Durchblutungsstörungen der kleinsten Blutgefäße im Bereich der Hörschnecke
  • Stoffwechselerkrankungen, etwa Diabetes mellitus

Psychische Ursachen: Hörsturz durch Stress?

Auch psychische Faktoren können möglicherweise zu einem Hörsturz beitragen oder ihn auslösen. Inwiefern, ist jedoch nicht abschließend geklärt. Stress und psychische Belastung führen zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung, was die Durchblutung im Innenohr verschlechtern und so einen Hörsturz begünstigen kann.

Inwieweit psychische Ursachen tatsächlich zu einem Hörsturz beitragen, ist jedoch noch unklar.

Mögliche Ursache: Hörsturz durch Krankheitserreger

Viele Fachleute sind der Meinung, dass ein Hörsturz auch durch bestimmte Krankheitserreger ausgelöst werden kann, welche die Sinneszellen im Innenohr schädigen.

Als mögliche Ursachen kommen zum Beispiel Virusinfekte wie Mumps, Masern, HIV oder eine Grippe (Influenza) infrage. Auch eine Infektion mit Herpesviren könnte eine Ursache sein.

Bakterielle Infektionen, die entzündliche Veränderungen im Innenohr hervorrufen können, stehen ebenfalls im Verdacht, einen Hörsturz auslösen zu können. Dazu zählen zum Beispiel eine bakterielle Mittelohrentzündung oder eine Borreliose.

Hörsturz: Weitere mögliche Ursachen

Als weitere mögliche Ursachen beziehungsweise Risikofaktoren für einen Hörsturz werden diskutiert:

  • Autoimmunprozesse; dabei richtet sich das Immunsystem irrtümlich gegen körpereigene Strukturen im Innenohr
  • Bluthochdruck
  • ein erhöhter Cholesterinspiegel
  • Rauchen

Fazit: Es kommen viele verschiedene Ursachen und Auslöser für einen Hörsturz infrage. Nach wie vor ist jedoch ungeklärt, wie genau ein Hörsturz entsteht.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Akute, plötzlich auftretende Hörminderung. Online-Informationen der Deutschen Tinnitus-Liga e. V.: www.tinnitus-liga.de (Abrufdatum: 10.5.2022)
  • Hörsturz. Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 6.5.2022)
  • Hörsturz. Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 10.2.2022)
  • Hörsturz. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2020)
  • Wie funktioniert das Ohr? Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 24.4.2019)
  • Lenarz, T., Bönninghaus, H.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Springer, Berlin 2012
  • Probst, R., et al.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
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