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Fersensporn: Symptome, Ursachen, Behandlung


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Diagnose Fersensporn
Wie Schmerzen beim Auftreten richtig behandelt werden


Aktualisiert am 30.03.2022Lesedauer: 5 Min.
Ein Mann untersucht seine Ferse mit den Händen.Vergrößern des Bildes
Bei einem Fersensporn ist am Fersenbein eine Verknöcherung entstanden. (Quelle: Dima Berlin/getty-images-bilder)
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Ein Fersensporn bereitet meist keine Beschwerden. Wenn doch, kann er äußerst schmerzhaft sein. Erfahren Sie, wie Sie einen Fersensporn erkennen, was die Ursachen sind und welche Behandlung geeignet ist.

Ein Fersensporn (Kalkaneussporn, Hackensporn) ist eine nicht-natürliche Verknöcherung im Bereich des Fersenbeins. Das Fersenbein (Kalkaneus) ist der hinterste und zugleich größte Fußwurzelknochen.

Ein Fersensporn entsteht an den Sehnenansätzen – also da, wo die Sehnen am Fersenbein verankert sind. Dort bildet sich ein wenige Millimeter großer, dornartiger Knochenvorsprung. In der Regel merken Betroffene davon nichts. Wird die Fersenregion jedoch überlastet, können entzündliche Prozesse entstehen, die mit Schmerzen verbunden sind.

Etwa 10 von 100 Menschen haben Schätzungen zufolge einen Fersensporn. Doch nur bei einem Bruchteil von ihnen löst der Fersensporn auch Beschwerden aus.

Oberer und unterer Fersensporn

Ein Kalkaneussporn kann sowohl oben als auch unten an der Ferse entstehen. Fachleute unterscheiden daher zwischen dem

  • unteren Fersensporn und dem
  • oberen (auch: hinteren) Fersensporn.

Die häufigere Variante ist der untere Fersensporn. Die dornartige Verknöcherung bildet sich am Ansatz der Sehnenplatte der Fußsohle – an der sogenannten Plantarfaszie. Daher heißt der untere Fersensporn auch plantarer Kalkaneussporn. Meist bildet sich ein unterer Fersensporn, wenn das Fußgewölbe über längere Zeit hinweg einer starken Belastung ausgesetzt ist.

Beim selteneren oberen (hinteren) Fersensporn befindet sich die Verknöcherung am äußeren Fersenbein – dort, wo die Achillessehne am Fersenbein ansetzt. Häufige Ursachen sind Überlastungen oder Druckstellen im Bereich der Ferse. Fachleute sprechen bei einem oberen Fersensporn auch von einer Haglund-Ferse, Haglund-Exostose oder einem kranialen Fersensporn. "Kranial" bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie "nach oben hin", denn die Verknöcherung weist Richtung Kopf.

Ursachen: Wie entsteht ein Fersensporn?

Ein Kalkaneussporn kann entstehen, wenn die Ferse dauerhaft überlastet oder fehlbelastet wird.

Zu möglichen Ursachen und Risikofaktoren eines Fersensporns zählen:

  • Fehlstellungen der Füße
  • langes Stehen
  • ungewohnter, intensiver Sport, etwa Laufen und Springen
  • Übergewicht
  • ungeeignetes Schuhwerk

Wie genau es zum Fersensporn kommt, ist nicht abschließend geklärt. Eine Theorie ist, dass eine anhaltende Überlastung des Fußes zu wiederholten kleinsten Verletzungen (Mikrotraumata) der Sehnenansätze führt.

Durch die Mikroverletzungen kann umliegendes Gewebe gereizt werden, sodass sich eine Entzündung bilden kann. Der Körper reagiert entsprechend darauf: Bekämpft er die Entzündung, bilden sich kalkhaltige Ablagerungen, die nach und nach verknöchern – und schließlich den Fersensporn bilden. Verkalkungen der Sehnenansätze können auch im Rahmen von entzündlichen Gelenkerkrankungen auftreten, etwa bei Morbus Bechterew.

Fersensporn erkennen: Welche Symptome typisch sind

Der Fersensporn selbst bereitet in den meisten Fällen keine Symptome. Erst wenn der Bereich des verknöcherten Sehnenansatzes dauerhaft überlastet und gereizt ist, kann es durch entzündliche Prozesse zu Beschwerden kommen.

Macht sich ein Fersensporn bemerkbar, dann sind Fersenschmerzen ein typisches Symptom. Die Schmerzen können sowohl in Ruhe als auch bei Belastung spürbar sein. Beim Auftreten entsteht häufig ein stechender oder brennender Schmerz. Besonders stark sind die Symptome oft, wenn die betroffene Person den Fuß für einige Zeit nicht belastet hat, zum Beispiel direkt morgens nach dem Aufstehen.

Fersensporn und Plantarfasziitis

Wenn ein unterer Fersensporn Symptome bereitet, ist das oft mit einer sogenannten Plantarfasziitis verbunden, die gleichzeitig oder im Vorfeld auftreten kann. Bei einer Plantarfasziitis ist die kräftige Sehnenplatte am Ansatz der Fußsohle – die Plantarfaszie – entzündet. Eine Plantarfasziitis kann einen Fersensporn begünstigen, weil der Sehnenstrang durch die Entzündung gereizt ist. Neben Fersenschmerzen kann der entzündete Bereich geschwollen sein.

Nicht jeder, der eine Plantarfasziitis hat, hat auch einen Fersensporn. Umgekehrt steht nicht jeder Fersensporn mit einer Plantarfasziitis in Zusammenhang.

Behandlung: Was tun bei Fersensporn?

Eine Behandlung ist bei Fersensporn nur nötig, wenn er Beschwerden bereitet.

Fersenschmerzen können viele Ursachen haben. Daher ist zunächst ein Arztbesuch zu empfehlen. Bei Schmerzen in der Ferse kann zunächst die hausärztliche Praxis eine erste Anlaufstelle sein. Die Ärztin oder der Arzt wird sich im Gespräch nach den Beschwerden erkundigen. Auch wird sie oder er zum Beispiel wissen wollen, ob die Füße eventuell übermäßig belastet worden sind, etwa durch intensiven Sport. Zum Arztbesuch gehört zudem eine körperliche Untersuchung der Beine und Füße.

Fersensporn lässt sich im Röntgenbild erkennen

Bei Verdacht auf einen Fersensporn wird Sie die Hausärztin oder der Hausarzt gegebenenfalls an eine Orthopädin oder einen Orthopäden verweisen. Im Röntgenbild ist ein Kalkaneussporn gut zu erkennen. Bereitet der Fersensporn Schmerzen, ist meist eine begleitende Entzündung am Sehnenansatz die Ursache. Steht die Diagnose Fersensporn fest, wird die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung einleiten.

Behandlung eines Fersensporns: Schonung, Schmerzmittel & Co.

Ein Fersensporn muss nur dann behandelt werden, wenn eine Entzündung entstanden ist und die Person dadurch Beschwerden hat. Häufig zum Einsatz kommen

  • Schonung des Fußes
  • orthopädische Einlagen
  • physikalische Therapie (Krankengymnastik) und/oder
  • entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel

Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass sich die Entzündung langsam zurückbildet.

Wichtig ist, den beanspruchten Fuß zu entlasten, damit entzündliche Prozesse abklingen können. Betroffene sollten eine vorübergehende Sportpause einlegen und auf bequemes, nicht zu enges Schuhwerk achten.

Akute Schmerzen lindern

Bei einer akuten Entzündung kann es wohltuend sein, die schmerzende Stelle zu kühlen. Entzündungshemmende Medikamente zum Einnehmen oder Salben können gegen akute Schmerzen helfen. Kurzfristige Linderung können auch Injektionen mit kortisonhaltigen und/oder örtlich betäubenden Mitteln verschaffen.

Fersensporn mit orthopädischen Einlagen behandeln

Orthopädische Schuheinlagen sorgen dafür, dass der Druck auf dem Fuß beim Gehen gleichmäßig verteilt ist. Hilfreich bei einem unteren Fersensporn ist ein Fersenkissen mit Locheinlage: Es hat im druckempfindlichsten Bereich eine mit Schaumgummi gepolsterte Vertiefung, sodass weniger Druck auf diese Region ausgeübt wird.

Physiotherapeutische Behandlung von Fersensporn

Wenn die akuten Beschwerden nachgelassen haben, können langfristig Dehn- und Kräftigungsübungen helfen, um die Muskulatur zu stärken. Bei einem unteren Fersensporn zielen die Übungen beispielsweise auf Dehnung und Kräftigung der Plantarfaszie ab. Gegebenenfalls wird die Ärztin oder der Arzt eine Physiotherapie verschreiben. Für einen langfristigen Effekt muss die Patientin oder der Patient die in der Physiotherapie erlernten Übungen zu Hause fortführen.

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In vielen Fällen reichen diese Maßnahmen aus, um die Schmerzen zu beseitigen.

Weitere Therapiemöglichkeiten

Zur Behandlung eines Fersensporns kommt gegebenenfalls auch eine Stoßwellentherapie oder eine Bestrahlung infrage.

Nur in seltenen Fällen wird ein Fersensporn operiert. Dabei trägt die Chirurgin oder der Chirurg den Knochenauswuchs ab.

Fersenschmerzen vorbeugen

Mit verschiedenen Mitteln können Sie Fersenschmerzen durch einen Fersensporn vorbeugen.

Wer zu enge Schuhe trägt, riskiert Druckstellen an den Fersen, die wiederum einen Fersensporn begünstigen. Bevorzugen Sie daher bequemes Schuhwerk mit einem stützenden Fußbett. Darüber hinaus sollten Sie die Füße möglichst nicht übermäßig belasten. Eine Überbelastung kann zum Beispiel entstehen, wenn eine Person intensiv eine Sportart ausübt, an die sie nicht gewöhnt ist.

Nicht zuletzt empfiehlt es sich, auf sein Gewicht zu achten – denn Fersensporn wird durch Übergewicht begünstigt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Fußdeformitäten. Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.vom (Stand: 14.1.2022)
  • Fersensporn. Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 17.12.2021)
  • Schmerzen unter dem Fuß (Plantarfasziitis). Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 3.1.2021)
  • Fersensporn. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: September 2020)
  • Gutteck, N., Schilde, S., Delank, K.: Plantarer Fußschmerz. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 116, Heft 6 (8.2.2019)
  • Baenkler, H.: Kurzlehrbuch Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2015
  • Niethard, F., Pfeil, J., Biberthaler, P.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2014
  • Dunky, A., et al.: Praktische Rheumatologie. Springer, Wien 2012
  • Strahlentherapie lindert Schmerzen beim Fersensporn. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 108, Heft 51-52 (26.12.2011)
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