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Corona-Studie: Wer Rotwein trinkt, hat ein geringeres Infektionsrisiko


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Studie zu Corona und Alkohol
Weintrinker dieser Welt, seid selig!

MeinungVon Nicole Sagener

Aktualisiert am 24.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Mit Wein dem Coronavirus trotzen? Eine Studie liefert überraschende Ergebnisse.Vergrößern des Bildes
Mit Wein dem Coronavirus trotzen? Eine Studie liefert überraschende Ergebnisse. (Quelle: imago-images-bilder)
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Immer wieder werden neue Mittel gehypt, die angeblich vor Corona schützen. Nun macht eine Untersuchung Weinliebhabern gute Laune. Aber aufgemerkt: Sie sollten auf die Farbe achten.

Was wurden seit Beginn der Corona-Pandemie nicht schon für mehr oder weniger illustre Mittel zum Schutz vor dem Virus gehandelt: Aroniasaft, grüner Tee, Cannabis, Urin von Kühen, Wurmmittel für Pferde.

Dieses Potpourri aus teils bedenklichen bis gefährlichen oder zumindest in ihrer Schutzwirkung nicht wissenschaftlich belegten Mitteln erklärt sich wohl so: Der Mensch setzt mit Vorliebe auf Bekanntes und/oder Bewährtes. Und er macht es sich gern leicht. Einfach das beworbene Mittel kaufen und einnehmen – und alles ist gut. Nicht umsonst erfreuen sich Apfelessig und Co. als vermeintlich wirksame Hausmittel gegen allerlei Leiden größter Beliebtheit.

Aber zurück zu Corona. Zwar gibt es gegen SARS-CoV-2 schon seit geraumer Zeit nachweislich wirksame Corona-Impfstoffe. Dem Interesse an den angesprochenen Wundermitteln tut das aber keinen Abbruch.

Konkurrenz bekommen die nun von einer weiteren, womöglich überzeugenderen Substanz: Die Rede ist von Rotwein. Und zwar in einer soliden Dosis von mehr als fünf Gläsern pro Woche. Darauf zumindest gibt eine großangelegte Studie von britischen und chinesischen Forschern Hinweise, die im Fachblatt "Frontiers in Nutrition" erschienen ist.

Mit Wein und Champagner gegen Corona

Ausgewertet wurden Daten von knapp 474.000 Probanden aus Großbritannien. Erklärtes Ziel der Studie war es, mehr über den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Covid-19-Risiko zu lernen.

Die Analyse unterteilt in Nichttrinker, ehemalige Trinker und aktuelle Trinker. Als häufige Trinker definiert sie jene, die mehr als dreimal pro Woche ein oder mehrere Gläschen trinken. Zum Zeitpunkt der Untersuchung waren rund 16.000 der durchschnittlich 69 Jahre alten Studienteilnehmer mit Corona infiziert, also etwa jeder dreißigste.

Das Ergebnis der Studie klingt durchaus attraktiv: Menschen, die entsprechend viel Rotwein konsumierten, haben demnach ein um 17 Prozent geringeres Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren.

Und auch jene, die eher dem Weißwein zugeneigt sind, können offenbar von der Schutzwirkung profitieren: Wer davon zwischen einem und vier Gläsern pro Woche konsumiere, habe im Vergleich zu Nichttrinkern immerhin ein um acht Prozent geringeres Infektionsrisiko. Zur Beruhigung für jene, die es eher prickelnd mögen: Auch Champagner wird in der Studie dem Weißwein zugerechnet.

Bier- und Schnapstrinker aufgepasst!

Die Analyse birgt allerdings einen Wermutstropfen für all jene, die Bier und Cider bevorzugen. Denn die Auswertung zeigt auch, dass Trinker von Bier und Apfelwein im Vergleich zu Nichttrinkern ein sieben bis 28 Prozent höheres Risiko haben, sich mit Corona zu infizieren. Und zwar sogar unabhängig von der konsumierten Menge.

Außerdem wichtig zu wissen: Trinker von härteren Spirituosen hatten ein gesteigertes Risiko, an Covid zu erkranken, je mehr sie konsumierten.

Was hat der Wein, das dem Bier fehlt?

Worauf die Schutzwirkung von Wein und Schaumwein beruht, dazu haben die Wissenschaftler bislang nur eine Theorie: Diese Getränke weisen eine besonders hohe Konzentration an sogenannten phenolischen Verbindungen auf. Diese sollen laut einigen Studien auch den Blutdruck senken und Entzündungen hemmen.

Eine andere Theorie könnte natürlich lauten: Wein- und Champagnertrinker haben tendenziell einen höheren sozio-ökonomischen Status als Biertrinker. Oder anders formuliert: Sie sind wohlhabender, haben weniger belastende Lebensumstände und können sich darum besser vor einer Ansteckung schützen.

Aber wir wollen hier nicht zu kompliziert werden. Denn gerade in der von winterlicher Tristesse und Pandemie-Sorgen bestimmten Zeit dürften diese Studienergebnisse zahlreiche Menschen erfreuen. Schließlich macht Wein oft einfach mehr Spaß als grüner Tee und Aroniasaft, schmeckt besser als Tierpipi und ist – zumindest in Maßen – nicht so riskant wie eine Pferdewurmkur.

Prost, ...

"Das Covid-19-Risiko scheint je nach Typ, Häufigkeit und Menge von alkoholischen Getränken zu variieren", resümieren die Studienautoren.

Rotwein, Weißwein und Champagner böten aber offenbar Chancen, das Risiko von Covid-19 zu verringern. "Der Konsum von Bier und Apfelwein sowie Spirituosen und starkes Trinken werden während der Pandemie nicht empfohlen."

... aber nicht für alle Altersgruppen

Die Forscher weisen aber auf eine Einschränkung ihrer Studie hin: die begrenzte Altersspanne der Probanden aus der britischen Datenbank. Die Ergebnisse seien nicht repräsentativ für die jüngere Bevölkerung und die Bevölkerung verschiedener Länder. Weitere Forschungen seien nötig.

Zudem sei an dieser Stelle auch darauf hingewiesen, dass Alkohol ein Gift ist und Suchtgefahr birgt. Viele Experten sprechen beim täglichen Konsum von einem Glas Wein oder Bier von Alkoholismus.

Zusammenfassend: Wer als Best Ager sein Glas Wein – oder Schampus – am Abend schätzt, aber auch problemlos darauf verzichten kann, darf seine Gewohnheit dank den vorliegenden Ergebnissen zumindest mit einem guten Gefühl beibehalten. Davon abgesehen und für alle Jüngeren gilt, die Corona-Impfung, FFP2-Masken und alle weiteren gängigen Corona-Maßnahmen schützen am besten. In diesem Sinne: Geben Sie auf sich und andere acht – und prosit!

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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