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Haarausfall bei Frauen: Diese Beautysünden lassen sich vermeiden


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Falsche Pflege, falsches Styling
Diese Beautysünden können zu Haarausfall führen

  • Ann-Kathrin Landzettel
Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 04.07.2024Lesedauer: 4 Min.
Frau benutzten Glätteisen: Zu viel Hitze schadet dem Haar. Bei regelmäßigen Haareglätten trocknen die Haare aus und brechen leichter ab.Vergrößern des Bildes
Zu viel Hitze schadet dem Haar. Bei regelmäßigen Haareglätten trocknen die Haare aus und brechen leichter ab. (Quelle: ArtistGNDphotography/getty-images-bilder)
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Haarausfall bei Frauen ist nicht immer auf genetische Faktoren, hormonelle Einflussgrößen oder Folgen einer Autoimmunerkrankung zurückzuführen. Oftmals sind Beauty-Sünden die Ursache.

Heißes Föhnen, häufiges Färben und regelmäßiges Glätten belasten Haare und Kopfhaut ebenso wie straffe Frisuren und führen häufig zu Haarverlust. Daher lohnt sich ein Blick auf die eigene Pflegeroutine. Welche Beauty-Sünden hinter weiblichem Haarausfall stecken können und worauf Sie bei der Haarpflege achten sollten.

Habe ich Haarausfall?

Jeder Mensch verliert unablässig Haare. Ständig gehen Haare in die Ruhephase über, auch telogene Phase genannt, und lösen sich dann langsam aus dem Haarfollikel. Anschließend vermehren sich im leeren Haarfollikel erneut Haarzellen und ein neues Jahr entsteht. Diese Wachstumsphase wird als anagene Phase bezeichnet. Bis zu 100 Haare können am Tag ausfallen, ohne dass wir es merken und ohne dass Experten von Haarausfall sprechen.

"Um verstärkten Haarausfall, medizinisch Effluvium genannt, handelt es sich, wenn mehr als 100 Haare pro Tag ausgehen. Gründe sind beispielsweise eine Schädigung der Haarwurzel während der Wachstumsphase oder wenn plötzlich sehr viele Haare in die Ruhephase übergehen, etwa aufgrund genetischer Faktoren", erklärt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln.

Die Rolle der Gene

Anlagebedingter Haarausfall, auch androgenetischer Haarausfall genannt, ist die häufigste Ursache für Haarverlust bei Männern und Frauen: mit einer Präsenz von etwa 95 Prozent. Etwa zwei Drittel der Männer und jede zweite Frau mit Haarausfall haben anlagebedingen Haarausfall. Zwei weitere häufige Haarausfall-Ursachen sind der kreisrunde Haarausfall und der diffuse Haarausfall. Der kreisrunde Haarausfall, medizinisch Alopecia areata, zeigt sich durch kahle, wie ausgestanzt wirkende Stellen. Ursache sind autoimmune Prozesse. Beim diffusen Haarausfall wird das Haar auf dem gesamten Kopf dünner.

"Oftmals sind bei Frauen hormonelle Einflüsse die Ursache für diffusen Haarausfall, etwa nach einer Schwangerschaft oder bei der Einnahme bestimmter hormoneller Verhütungsmittel. Auch Eisenmangel ist ein möglicher Auslöser für diffusen Haarausfall bei Frauen", erklärt Schlossberger.

Haarausfall durch falsche Haar- und Kopfhautpflege

Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Haarausfall-Ursache bei Frauen sind Beauty-Sünden. Haare und Kopfhaut werden besonders strapaziert durch:

  1. zu heißes Föhnen
  2. regelmäßiges Glätten der Haare
  3. aggressive Shampoos
  4. häufiges Färben
  5. straffe Frisuren

Hitze trocknet die Haare aus

"Heißes Föhnen und Glätten mit dem Glätteisen trocknen die Haare stark aus und sie brechen leichter ab. Auch bildet sich leichter Spliss, also aufgespaltene Haarspitzen. Haarbruch ist zwar kein klassischer Haarausfall, weil die Ursache nicht im Bereich der Haarwurzel liegt, aber dennoch können dadurch vermehrt Haare verloren gehen", erklärt Schlossberger.

Viel schonender für die Haare ist lauwarmes Föhnen. Wer auf das Glätteisen nicht verzichten möchte, sollte ein entsprechendes Pflegeprodukt für den Hitzeschutz anwenden und die Haare zwischendurch immer wieder mit einer Kur pflegen, um ihnen Feuchtigkeit zurückzugeben.

Dr. Uta Schlossberger
(Quelle: privat)

Zur Person

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Haarausfall durch chemische Belastung

Bestimmte chemische Substanzen, wie sie in bestimmten Shampoos oder Haarfärbemitteln enthalten sind oder für Dauerwellen zur Anwendung kommen, können die Kopfhaut stark belasten. Sie wirken nicht nur austrocknend und hautreizend, sie können auch allergische Reaktionen hervorrufen. "Eine mögliche Folge sind Entzündungen auf der Kopfhaut, die oft von Juckreiz, Rötungen, Nässen, verstärkter Schuppung und Schorfbildung begleitet sind", erklärt die Hautärztin. "Eine entzündete Kopfhaut kann von Haarausfall begleitet sein."

Wer weiß, dass er eine empfindliche Haut beziehungsweise Kopfhaut hat, sollte auf Färben besser verzichten und für die Haarreinigung zu sanften, pH-neutralen Shampoos ohne Farb- und Duftstoffe greifen. Tenside, die in Bio-Produkten verwendet werden, etwa Zuckertenside, sind eine mögliche hautschonendere Alternative zu herkömmlichen Shampoos.

"Waschen Sie das Shampoo mit lauwarmem Wasser immer gründlich aus, um potenziell reizende Rückstände auf der Kopfhaut zu vermeiden", rät Schlossberger. "Tupfen Sie das Haar anschließend vorsichtig trocken. Rubbeln sie nicht. Dabei können Haare abbrechen."

Straffer Pferdeschwanz zerrt an den Haarwurzeln

Ebenfalls eine Strapaze für Haare und Haarwurzeln sind strenge Frisuren, bei denen viel Zug auf die Kopfhaut ausgeübt wird. Mediziner sprechen von Traktionsalopezie, also Haarausfall durch Zugbelastung. Bei einer fest gebundenen Frisur kann es passieren, dass die Haarwurzeln dem Zug irgendwann nicht mehr standhalten können und sich lösen. Der Haarausfall kann diffus sein oder sich am Haaransatz im Bereich der Stirn vermehrt bemerkbar machen. Auch nehmen Haarbruch und Spliss zu. Besonders strapaziert wird das Haar, wenn zusätzlich Haargel oder Haarspray verwendet wird. Diese Produkte machen das Haar oft starrer und anfälliger für Haarbruch.

"Es reicht schon, wenn der Zopf oder Dutt etwas lockerer gebunden wird, um zu große Zugbelastungen zu vermeiden. Ebenfalls empfehlenswert sind weiche Stoff-Haargummis ohne Metallverschluss", sagt Schlossberger. "Mit weichem und zugleich pflegendem Wachs lässt sich das Haarbruch-Risiko senken."

Beauty-Haarausfall geht wieder zurück

Frauen mit Haarausfall sollten zeitnah eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen und sie Ursache klären lassen. Manchmal sind bestimmte Erkrankungen, etwa eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Infektionskrankheit, oder die Einnahme bestimmter Medikamente, etwa bestimmte Beta-Blocker oder Antidepressive der Auslöser. Die gute Nachricht ist: Haarausfall, der durch Beauty-Sünden verursacht ist, geht wieder zurück, wenn Haare und Kopfhaut die nötige Schonung bekommen und sich regenerieren können.

"Mit einer an die Ursache angepassten Therapie lässt sich der Haarausfall oftmals hinauszögern oder stoppen. Rückgängig machen, lässt er sich leider nicht immer", weiß Schlossberger. "Doch je früher die Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Chancen, den Verlauf günstig zu beeinflussen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
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