Hochinfektiöse Viruserkrankung Impfung gegen Kinderlähmung löst neue Polio-Form aus
Im ostafrikanischen Uganda ist das Poliovirus ausgebrochen. Die Krankheit betrifft vor allem kleine Kinder. Grund des Ausbruchs ist nicht der Wildtyp, sondern ein von Impfungen ausgelöster Virustyp.
In dem ostafrikanischen Land Uganda ist ein Ausbruch von Polio (Kinderlähmung) gemeldet worden. Dabei handele es sich um Infektionen mit einer von den Polio-Impfungen ausgelösten Form des Virus, sagte das Gesundheitsministerium in einer Mitteilung am Dienstag.
Man habe das Virus in Proben aus zwei Kläranlagen in der Hauptstadt Kampala nachweisen können, hieß es weiter. Es gebe genetische Übereinstimmungen mit einem bereits im Sudan aufgetretenen Virus.
Impfung kann Erkrankung auslösen
Der Wildtyp des Poliovirus gilt in Afrika seit August 2020 als ausgerottet. Allerdings kann die Polio-Impfung selbst in vereinzelten Fällen eine sogenannte Impfpoliomyelitis auslösen. Solche Fälle treten derzeit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in 20 afrikanischen Ländern auf, darunter auch in drei Ländern, die an Uganda grenzen.
Wie kommt es zu einer Impfpoliomyelitis?
In einigen Regionen wird die Polio-Impfung per Schluckimpfung verabreicht. Diese enthält abgeschwächte, lebende Impfviren, die über Wochen ausgeschieden werden. Menschen mit geschwächtem Immunsystem können sich jedoch vereinzelt mit dem Virustyp infizieren und an einer Impfpoliomyelitis erkranken (weniger als eine auf mehrere Millionen Impfungen).
Wichtig: Die Impfstoffe gegen Covid-19 nutzen diese Technologie nicht. Es ist daher nicht möglich, sich nach einer Corona-Impfung mit dem Virus anzustecken.
Polio galt jahrzehntelang als eine große Bedrohung für Kinder weltweit. Die Krankheit greift das Nervensystem an und kann zu bleibenden Lähmungen und zum Tod führen. Vor allem Kleinkinder unter fünf Jahren sind betroffen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche