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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht nur schwer Was Fett in unserem Körper anrichtet
Übergewicht
Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit sind 75 Prozent der Männer und 59 Prozent der Frauen im Alter von 25 bis 69 Jahren übergewichtig oder sogar fettsüchtig – Tendenz steigend. Die WHO stuft starkes Übergewicht sogar als das am schnellsten wachsende Gesundheitsproblem ein. Denn starkes Übergewicht, auch Adipositas genannt, begünstigt nicht nur Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose. Auch Herz-Kreislauf-Probleme, darunter Bluthochdruck, sind eine häufige Folge. Zudem steigt das Risiko, an Diabetes mellitus sowie an bestimmten Krebsarten wie etwa Darm- und Brustkrebs zu erkranken.
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Fett ist nicht nur schwer
Außerdem greift ein Zuviel an Körperfett auch die Gelenke an. Arthrose und Gicht beispielsweise gehören nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zu den häufigen Folgen von Übergewicht. Schuld ist dabei nicht nur das Fett beziehungsweise das überflüssige Gewicht, das die Gelenke strapaziert und den Verschleiß fördert. Denn das Körperfett bildet Botenstoffe, die Entzündungsprozesse im Körper anfeuern.
Bauchfett gilt als besonders riskant
Die Verteilung des Fetts spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle: "Nicht nur das Übergewicht an sich, auch die Verteilung des Körperfetts beeinflusst die Gesundheit. Vor allem die Fettdepots um Bauch und Taille erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten", teilt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit.
Was Bauchfett so gefährlich macht
Der Grund: Das kritische Bauchfett, von Medizinern auch als viszerales Bauchfett bezeichnet, sitzt im Bauchraum und umschließt die inneren Organe, darunter Leber und Darm. Es ist stoffwechselaktiv und bildet Experten zufolge mehr als 200 Botenstoffe. Viszerales Bauchfett gilt als das größte Drüsenorgan im Körper. Es setzt unter anderem Fettsäuren frei, bildet entzündungsfördernde Botenstoffe und schüttet Hormone aus.
Je mehr von dem aktiven Gewebe vorhanden ist, desto größer ist das Risiko, dass die Blutfettwerte negativ beeinflusst werden, der Blutdruck steigt und der Blutzuckerspiegel aus dem Takt gerät.
Vom Apfel- und Birnen-Typ
Wer zu Fettansammlungen im Bauchraum neigt, wird von Experten als Apfel-Typ bezeichnet. Sammelt sich das Fett hingegen eher in der Beine-Po-Region an, spricht man vom Birnen-Typ. Dieser hat ein wesentlich geringeres gesundheitliches Risiko als der Apfel-Typ, da sich seine Fettansammlungen zwar unter der Haut, nicht aber im Körperinneren befinden.
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Zentimeterlimit für Apfel-Typen
Doch woher weiß man, ob der Bauchumfang ein kritisches Maß erreicht hat? Laut DGE stellt ein Taillenumfang ab 88 Zentimetern bei Frauen beziehungsweise 102 Zentimetern bei Männern ein deutlich erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Krankheiten dar.
Wer nachschauen möchte: Gemessen wird der Taillenumfang – und zwar vor dem Essen. Im Stehen und mit freiem Oberkörper wird dann ein Maßband genau in die Mitte zwischen Beckenkamm und dem Unterrand des Rippenbogens gelegt.
Das Ziel: Dauerhafte Ernährungsumstellung
"Nehmen Sie über eine längere Zeit mehr Kilokalorien auf, als Sie verbrauchen, nehmen Sie automatisch zu", erklärt Antje Gahl, Diplom Ökotrophologin und Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wer zu viele Pfunde angesammelt hat und abnehmen möchte, sollte auf eines achten: Das Ziel ist nicht, möglichst schnell Gewicht zu verlieren. Auf eine dauerhafte Ernährungsumstellung kommt es an.
Bauchumfang nimmt im Alter zu
"Dennoch nehmen viele Menschen ab einem gewissen Alter trotz gleichbleibender Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten an Gewicht, insbesondere am Bauchumfang zu", erklärt die Ernährungsexpertin. "Das liegt daran, dass der Grundumsatz eines Erwachsenen stetig sinkt. Zudem nimmt mit etwa 50 Jahren auch die Muskelmasse ab. Dafür wird mehr Fett gespeichert."
Wer sein Gewicht dauerhaft halten möchte, muss Kalorien einsparen und sich mehr bewegen als in jungen Jahren.
Nicht aufgeben, wenn die Waage stillsteht
Gahl weist zudem darauf hin, dass bei jeder Diät irgendwann das Gewicht stagniert. "Halten Sie durch und geben Sie nicht auf", so ihr Rat. "Der Körper braucht seine Zeit, sich umzustellen." Außerdem ist Bewegung angesagt. Die DGE empfiehlt 30 bis 60 Minuten pro Tag und zählt neben dem Freizeitsport auch Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen dazu.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.