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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Blutdruck messen Zu Hause gelten andere Grenzwerte
In Deutschland haben rund 20 Millionen Menschen zu hohen Blutdruck. Häufig bleibt dieser jedoch unentdeckt, so dass die Folgen im fortgeschrittenen Stadium verheerend sind. Ein unbehandelter Bluthochdruck kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, einer Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen führen, außerdem den Nieren schaden und das Sehvermögen mindern.
Ärzte empfehlen, ab 40 Jahren regelmäßig den Blutdruck zu messen. Was es dabei zu bedenken gibt: Zu Hause gelten andere Richtwerte als in der Arztpraxis.
Einen zu hohen Blutdruck diagnostiziert der Arzt durch eine wiederholte Messung des Ruhe-Blutdrucks über 140 mmHg systolisch (oberer Wert) und 90 mmHg diastolisch (unterer Wert), wie die Deutsche Herzstiftung informiert. Bei der selbst durchgeführten Messung zu Hause hingegen liegt der Grenzwert zum krankhaften Blutdruck tiefer, nämlich bei 135 mmHg systolisch und 85 mmHg diastolisch.
Weißkittel-Effekt ist harmlos
Die unterschiedlichen Richtwerte haben einen einfachen Grund: Bei vielen Patienten werden in der Arztpraxis höhere Blutdruckwerte gemessen als zuhause. Hinter diesem plötzlichen Anstieg verbergen sich oft Aufregung und auch Angst vorm Arzt. Mediziner sprechen daher von der so genannten Weißkittel-Hypertonie.
Der Blutdruck-Pass hilft
Beim Überschreiten der genannten Werte ist das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich erhöht. Dann gilt die Blutdruckerhöhung als krankhaft.
Herz-Kreislauf-Ärzte empfehlen häufig den Blutdruckpass, um dauerhaft die gemessenen Werte zu dokumentieren. Die Zahlen sind dann repräsentativer als nach einer einmaligen Messung in der Praxis und geben dem behandelnden Arzt mehr Aufschluss.
Gesundes Lebensstil kann so gut wie ein Medikament wirken
Um einen zu hohen Blutdruck zu senken, sind nicht immer Medikamente notwendig. Auch ein gesunder Lebensstil kann die Werte verbessern. Dazu gehören der Rauchstopp, eine gesunde Ernährung sowie regelmäßiger Ausdauersport. Optimal sind 30 Minuten körperliche Aktivität fünf Mal pro Woche.
Auch Übergewicht trägt zur Entstehung von Hypertonie bei. Experten schätzen, dass eine Gewichtsabnahme um rund fünf Kilogramm den systolischen Blutdruckwert um vier mmHG senken kann. Zuweilen kann ein gesunder Lebensstil auch ein Blutdruckmedikament ersetzen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.