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Borderline-Therapie: Welche Möglichkeiten gibt es?


Störung der Psyche
Borderline-Therapie: Welche Möglichkeiten gibt es?

tw (CF)

Aktualisiert am 13.05.2013Lesedauer: 2 Min.

Für die Behandlung des Borderline-Syndroms werden in erster Linie Methoden der Psychotherapie angewandt. Medikamentöse Behandlungen sind als Borderline-Therapien hingegen nur in Ausnahmefällen vorgesehen. Erfahren Sie hier, welche Möglichkeiten Betroffenen offen stehen.

Deutsche Leitlinien: Vier Methoden der Psychotherapie

Wie die Krankenkasse AOK berichtet, sehen die Leitlinien der Bundesärztekammer insgesamt vier Methoden der Psychotherapie zur Behandlung von Borderline-Patienten vor. Medikamente spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle bei der Therapie und können in bestimmten Krisensituationen zum Einsatz kommen etwa dann, wenn weitere Krankheiten vorliegen, wie etwa Depressionen (Antidepressiva) sowie starke Realitätsbrüche (Antipsychotika).

Unter den vier in den Leitlinien genannten Borderline-Therapien hat sich vor allem die dialektisch-behaviorale Borderline-Therapie (DBT) bewährt. Daneben sind hier noch die Schemafokussierte Therapie (SFT), die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) sowie die Übertragungsfokussierte Therapie (TFP) genannt.

Dialektisch-behaviorale Borderline-Therapie

Die dialektisch-behaviorale Borderline-Therapie entstand in den 1980er-Jahren und ist heutzutage diejenige Behandlungsmethode, die aus wissenschaftlicher Sicht am besten belegt ist, so die AOK weiter. Bei dieser Form der Psychotherapie sollen Patienten in verschiedenen Phasen lernen, ihr eigenes Verhalten besser zu verstehen und anschließend zu kontrollieren. In Einzel- und Gruppensitzungen entwickeln Borderline-Patienten und Therapeuten gemeinsam individuelle Strategien und Verhaltensregeln, um mit den starken emotionalen Impulsen umzugehen sowie den zwischenmenschlichen Umgang zu verbessern. Im Fokus stehen außerdem oft auftretende selbstschädigende Verhaltensweisen wie beispielsweise Alkohol- und Drogenmissbrauch und Essstörungen sowie traumatische Erlebnisse, die häufig Auslöser der Erkrankung waren.

Ziel dieser Psychotherapie bei Borderline-Syndrom ist es, den Betroffenen zu mehr emotionaler Stabilität im Alltag zu verhelfen sowie ihre soziale Eingliederung in die Gesellschaft zu fördern.

Übertragungsfokussierte Therapie

Bei der Übertragungsfokussierten Therapie setzt nicht der Therapeut, sondern ganz bewusst der Patient die Ziele der Behandlung. Diese werden zu Beginn dieser Psychotherapie mündlich festgelegt und sie gilt es, anschließend in verschiedenen Behandlungsphasen zu erreichen. Borderline-Patienten sollen die Sitzungen dabei mitgestalten und keine passive Haltung einnehmen. Der Therapeut deutet Emotionen und Verhalten, die der Patient ihm gegenüber zeigt, und versucht auf diese Weise das der Krankheit zugrunde liegende Trauma zu erkennen.

eltern.t-online.de: Pubertät: Borderline-Syndrom

Weitere Borderline-Therapien

Ausgangspunkt bei der Schemafokussierten Therapie ist hingegen der, dass die Persönlichkeitsstörung auf negative Denkmuster zurückzuführen ist. Deren Ursache wiederum sind traumatische Erlebnisse, die nicht selten in der Kindheit liegen. Um diese Denkschemata aufzubrechen, muss der Borderline-Patient zunächst ähnlich den anderen Psychotherapien lernen, seine Gefühle zu kontrollieren. In der nächsten Phase sollen negative Denkmuster durch positivere und im Alltag tragfähige ersetzt werden, ehe diese in der dritten Phase auf den Alltag übertragen werden.

Ein anderer Ansatz wird bei der Mentalisierungsbasierten Therapie verfolgt. Hier steht das Verstehen von Gefühlen im Fokus. Gemeint sind hier aber nicht nur die eigenen, sondern auch die von fremden Menschen. Denn die Fähigkeit hierzu fehlt Borderline-Patienten diesem Ansatz zufolge. In Gruppensitzungen lernen sie, sich in andere hineinzuversetzen sowie die eigenen Gefühle zu erleben und zu mentalisieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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